Grosser Stapel Akten, arbeitender Mann im Hintergrund

Die auf­ge­bla­se­ne Ver­wal­tung ist kein My­thos

Ver­läss­li­che Zah­len über die Ent­wick­lung der staat­li­chen Ver­wal­tung und ihrer Sa­lä­re gibt es in der Schweiz kaum. eco­no­mie­su­is­se hat des­halb acht In­di­ka­to­ren un­ter­sucht, die ge­mein­sam Licht ins Dun­kel brin­gen kön­nen. Die Er­geb­nis­se sind wenig er­freu­lich.

Sie sind immer wie­der zu hören: Vor­wür­fe, der Staat wach­se zu schnell, blähe sei­nen Ver­wal­tungs­ap­pa­rat un­nö­tig auf und be­zah­le zu hohe Löhne. Ver­läss­li­che Zah­len, die einen neu­tra­len Ver­gleich er­mög­li­chen wür­den, stellt der Bund aber nicht zur Ver­fü­gung. Die vor­han­de­nen Sta­tis­ti­ken wei­sen zudem Struk­tur­brü­che auf, weil die Er­he­bungs­me­tho­den mehr­fach ge­än­dert wur­den. Diese feh­len­de Trans­pa­renz ist aus Sicht der Wirt­schaft stos­send. Im neus­ten Dos­sier­po­li­tik ver­sucht eco­no­mie­su­is­se der Pro­ble­ma­tik ge­recht zu wer­den, indem acht un­ter­schied­li­che In­di­ka­to­ren un­ter­sucht wer­den, die Teil­as­pek­te be­leuch­ten und Quer­ver­glei­che mit der Pri­vat­wirt­schaft oder aus­län­di­schen Ver­wal­tun­gen er­mög­li­chen.

Das Er­geb­nis ist eine An­nä­he­rung auf Basis von In­di­zi­en. Ins­ge­samt er­gibt sich aber eine klare Ten­denz: So hat die Be­schäf­ti­gung in der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung in den letz­ten Jah­ren viel stär­ker zu­ge­nom­men als in der Pri­vat­wirt­schaft. Im Ver­gleich mit an­de­ren Län­dern schnei­det die Schweiz schlecht ab. Doch nicht nur die Be­schäf­ti­gung, auch die Löhne des Staats­per­so­nal sind deut­lich ge­stie­gen. Von 2008 bis 2018 be­trug der Zu­wachs satte 13 Pro­zent auf durch­schnitt­lich 122'000 Fran­ken Brut­to­lohn. Auch der Ver­gleich zu pri­va­ten Un­ter­neh­men in­ner­halb der­sel­ben Bran­che zeigt, dass staat­li­che An­bie­ter heute deut­lich hö­he­re Löhne zah­len.

Star­kes Wachs­tum, mäs­si­ge Ef­fi­zi­enz

Ins­ge­samt kommt die Un­ter­su­chung zum Schluss, dass der öf­fent­li­che Sek­tor in der Schweiz im Ver­gleich zur Wirt­schaft über­pro­por­tio­nal wächst, dass er nur mäs­sig ef­fi­zi­ent ist und hohe Löhne zahlt. eco­no­mie­su­is­se stört aber vor allem die man­geln­de Trans­pa­renz. Denn der Bund, die Kan­to­ne und alle Ver­wal­tun­gen fi­nan­zie­ren sich durch Steu­er­gel­der. Ent­spre­chend haben die Steu­er­zah­ler ein An­recht auf grösst­mög­li­che Trans­pa­renz, damit sie sehen, wie und wo die Mit­tel ein­ge­setzt wer­den.

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