Digitalisierung – Herausforderungen und Chancen für die Schule
Der Wandel ist ein steter Begleiter jeglicher wirtschaftlichen Entwicklung, das gilt auch für die Digitalisierung. Sie verändert die Arbeitswelt nachhaltig, gerade in der hoch entwickelten, global vernetzten Schweiz. Darauf muss sich auch das Bildungssystem einstellen. Das vorliegende Dossier lotet die Möglichkeiten der Digitalisierung im Klassenzimmer aus. Es zeigt auf, wo deren Einsatz Sinn macht – aber auch, welche anderen Kompetenzen für die Zukunft im digitalisierten Zeitalter unabdingbar sind.
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Das Wichtigste in Kürze
Eine wesentliche Konstante der wirtschaftlichen Entwicklung ist der Wandel. Dies wird auch in Zukunft so sein. Die Digitalisierung bietet gerade für die hoch entwickelte Schweiz viele Chancen. So wie die Schweiz von der Globalisierung profitiert hat, kann sie auch als Digitalisierungsgewinnerin dastehen. Ein wichtiger Schlüssel dazu ist ein hochstehendes Bildungssystem. Mit der Digitalisierung wird sich auch unsere Lebens- und Arbeitswelt stark verändern. Zudem bietet die digitale Entwicklung neue Möglichkeiten für den Unterricht. Sie stellt aber auch grosse Herausforderungen an die Schule. Braucht es eine Bildungsrevolution, um unsere Kinder und Jugendlichen auf die Zukunft vorzubereiten? Doch etwas Bescheidenheit tut not: Wir wissen heute nicht, welche Berufe auf dem Arbeitsmarkt in der Zukunft besonders gefragt sein werden. Wie soll nun die Schule mit der Digitalisierung umgehen, wenn diese Frage offenbleibt? Im vorliegenden Dossier diskutieren wir unsere Sicht, wie die Schule idealerweise mit der Digitalisierung umgehen sollte: Welche grundlegenden Kompetenzen sollten gestärkt und wie soll die digitale Welt sinnvollerweise ins Klassenzimmer eingebunden werden? Und welche Konsequenzen hat die Digitalisierung auf das Schweizer Bildungssystem?
Position economiesuisse
- Die Schweiz ist mit dem dualen Bildungssystem und einer hohen Quote von Bildungsabschlüssen auf der Sekundarstufe II gut gerüstet. Es braucht aber mehr Abschlüsse in den MINT-Fächern.
- Fähigkeiten im MINT-Bereich und vor allem Mathematik, Logik und Abstraktionsfähigkeit gewinnen in fast allen Berufsfeldern an Bedeutung. Bereits auf den unteren Schulstufen ist die Neugierde für diese Themen zu wecken.
- Spezifisches Fachwissen veraltet schnell. Umso wichtiger ist es, bei den Grundlagenfächern Mathematik und Schulsprache keine Kompromisse einzugehen: Sie sind der Schlüssel für den Erwerb von neuem Fachwissen und für eine eigenständige und selbstverantwortliche Lebensführung unabdingbar.
- Ausbildungen müssen weiterhin berufsbefähigend sein. Der Tätigkeitsbereich der Ausbildung darf aber nicht zu eng gefasst werden. Sie muss zudem die Anschlussfähigkeit an die sich verändernden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt sicherstellen. Dies gilt für Lehren genauso wie für Bachelor-Studiengänge an den Hochschulen.
- Jede Schülerin und jeder Schüler sollte nach dem Abschluss der obligatorischen Schulzeit über Grundkenntnisse des Programmierens und in Computational Thinking verfügen: Ein bestimmter Sachverhalt soll in einem Modell abstrahiert dargestellt und danach mithilfe von Algorithmen und Daten abgebildet werden können. Der Lehrplan 21 ist ohne Abstriche umzusetzen.
- Das Klassenzimmer kann nicht in die virtuelle Welt ausgelagert werden. Doch die neuen technischen Möglichkeiten eröffnen ein grosses Potenzial für einen individualisierten Unterricht.