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Steu­er­po­li­ti­sche Ei­ni­gung ist mög­lich, wich­tig und drin­gend

Der zü­gi­ge Ab­schluss einer wirk­sa­men Steu­er­re­form ist im fi­nan­zi­el­len In­ter­es­se aller. Das be­le­gen neue Be­rech­nun­gen in der heute vom Bun­des­rat ver­ab­schie­de­ten Bot­schaft zur Steu­er­vor­la­ge 17. Mit der Bot­schaft liegt eine in wei­ten Tei­len breit ak­zep­tier­te Lö­sung vor. Auf die­ser Basis muss das Par­la­ment in der Lage sein, den po­li­ti­schen Kom­pro­miss bis spä­tes­tens im Herbst zu fin­den. 

Die Schweiz muss ihr Steu­er­sys­tem zügig an­pas­sen. Dies auf­grund dro­hen­der Sank­tio­nen gegen Schwei­zer Fir­men und der deut­li­chen Ver­schär­fung des in­ter­na­tio­na­len Steu­er­wett­be­werbs. An­ge­sichts der Be­deu­tung und Dring­lich­keit des Steu­er­pro­blems ist es un­ver­zicht­bar, dass das Par­la­ment bis im Sep­tem­ber eine po­li­tisch breit ab­ge­stütz­te Lö­sung be­schliesst.  

Neue Be­rech­nun­gen unter Be­rück­sich­ti­gung der kan­to­na­len Um­set­zungs­plä­ne zei­gen, dass durch die Steu­er­re­form mit­tel­fris­tig keine Steu­er­aus­fäl­le zu er­war­ten sind. Die Re­form fi­nan­ziert sich selbst.  Nichts­tun käme den Bund, die Kan­to­ne und alle Steu­er­zah­ler al­ler­dings deut­lich teu­rer. Mil­li­ar­den an Steu­er­fran­ken und Tau­sen­de Ar­beits­plät­ze ste­hen auf dem Spiel.

Die SV17 ver­setzt die Kan­to­ne in die Lage, den Weg­fall der um­strit­te­nen Steu­er­pri­vi­le­gi­en auf­zu­fan­gen. Sie gibt den Kan­to­nen dazu not­wen­di­ge Frei­räu­me. Der Bund selbst plant keine steu­er­li­chen Ent­las­tun­gen. Kon­tra­pro­duk­tiv sind hin­ge­gen die Vor­ga­ben und Ein­schrän­kun­gen ge­gen­über den Kan­to­nen bei der Ge­gen­fi­nan­zie­rung (Di­vi­den­den­be­steue­rung) und bei so­zia­len Be­gleit­mass­nah­men. Wie die kan­to­na­len An­kün­di­gun­gen zei­gen, sind Mass­nah­men in bei­den Be­rei­chen durch­wegs bzw. gros­sen­teils vor­ge­se­hen, je­doch unter Be­rück­sich­ti­gung der kan­to­nal un­ter­schied­li­chen Aus­gangs­la­gen. Vor­ga­ben durch den Bund braucht es folg­lich nicht. Wenn zudem ein­zel­ne Kan­to­ne den Ab­fluss von wich­ti­gem Steu­er­sub­strat im Fi­nan­zie­rungs­be­reich ver­hin­dern wol­len, gibt es kei­nen Grund, ihnen ent­spre­chen­de Hand­lungs­op­tio­nen zu ver­weh­ren.

Der Bun­des­rat hat mit Blick auf die Dring­lich­keit des Steu­er­pro­blems ein zü­gi­ges Vor­ge­hen ge­wählt. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt den Bun­des­rat darin. Die Vor­la­ge ist in wei­ten Tei­len un­be­strit­ten. Zu den strit­ti­gen The­men kann das Par­la­ment bis zum Herbst po­li­tisch breit ak­zep­tier­te Lö­sun­gen be­schlies­sen. An einem er­neu­ten Schei­tern der wich­tigs­ten Steu­er­re­form seit Jahr­zehn­ten kann nie­mand ein In­ter­es­se haben – die Kos­ten für die Schweiz, das zeigt der Bun­des­rat heute, wären schlicht zu hoch.