KMU und Fa­mi­li­en pro­fi­tie­ren von Steu­er­re­for­men

Die Mei­nung, dass Steu­er­po­li­tik hier­zu­lan­de oh­ne­hin nur für die Gros­sen und Rei­chen ge­macht wird, ist über linke Krei­se hin­weg weit ver­brei­tet. Gross­fir­men pro­fi­tier­ten zu­hauf von Pri­vi­le­gi­en. Und rei­che, mög­lichst noch aus­län­di­sche Per­so­nen seien die­je­ni­gen, die man in Hel­ve­ti­en vor­zugs­wei­se steu­er­lich hät­schelt. Zu kurz kämen hin­ge­gen die KMU und die Fa­mi­li­en. Wie zu­tref­fend ist das?

Bei den Un­ter­neh­men wurde in den letz­ten Jah­ren steu­er­lich be­son­ders viel für die KMU ge­macht. Die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form II be­sei­tig­te ver­schie­de­ne Steu­er­nach­tei­le für die rund 300‘000 klei­ne­ren und mitt­le­ren Un­ter­neh­men. Zudem wurde die wirt­schaft­li­che Dop­pel­be­las­tung bei Di­vi­den­den spe­zi­fisch für KMU ge­mil­dert. Dass die Volks­in­itia­ti­ve für eine na­tio­na­le Erb­schafts­steu­er mit über 70 Pro­zent der Stim­men ab­ge­lehnt wurde, ist auch als Zei­chen «pro KMU» zu wer­ten. Sie hät­ten näm­lich be­son­ders stark blu­ten müs­sen, wenn die Vor­la­ge an­ge­nom­men wor­den wäre. 

Auch bei der lau­fen­den Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III wer­den KMU zu den Ge­win­nern ge­hö­ren.

In bei­den Fäl­len hat eco­no­mie­su­is­se sich mit aller Kraft – und wie wir wis­sen mit Er­folg – für die KMU ein­ge­setzt. Das aus der Über­zeu­gung, dass star­ke KMU für eine er­folg­rei­che Schweiz, für Ar­beits­plät­ze, In­ves­ti­tio­nen und den ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt, un­ent­behr­lich sind. Auch bei der lau­fen­den Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III wer­den KMU zu den Ge­win­nern ge­hö­ren. Das Schwei­zer Steu­er­sys­tem wird künf­tig glei­cher sein. In­ter­na­tio­na­le Fir­men wer­den stär­ker be­las­tet. Ein­hei­mi­sche Un­ter­neh­men wer­den ent­las­tet. Eine für die KMU be­son­ders schäd­li­che Ka­pi­tal­ge­winn­steu­er konn­te ver­mie­den wer­den. 

Auch Fa­mi­li­en und Per­so­nen mit tie­fe­ren Ein­kom­men kamen in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nicht zu kurz. Steu­er­re­for­men und Steu­er­sen­kun­gen führ­ten dazu, dass die un­te­ren Ein­kom­men und die Fa­mi­li­en steu­er­lich stark ent­las­tet wur­den. So be­zahlt heute bei­spiels­wei­se die Hälf­te der Fa­mi­li­en keine di­rek­ten Bun­des­steu­ern mehr. Durch die ver­hält­nis­mäs­sig we­ni­ger star­ke Ent­las­tung hö­he­rer Ein­kom­men fi­nan­zie­ren Gut­ver­die­nen­de heute einen hö­he­ren An­teil der Steu­ern. Die ein­kom­mens­stärks­ten zehn Pro­zent der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger be­zah­len heute knapp 80 Pro­zent der di­rek­ten Bun­des­steu­er.