Stadt in Serbien

Ge­misch­te Kom­mis­si­on 2013 in Bel­grad

Seit ei­ni­gen Jah­ren haben sich die Wirt­schafts­be­zie­hun­gen der Schweiz mit Ser­bi­en in­ten­si­viert. Im Mai fan­den die tra­di­tio­nel­len Ge­sprä­che zwi­schen Re­gie­rungs- und Wirt­schafts­ver­tre­tern in Bel­grad statt. Ziel des Tref­fens war unter an­de­rem, Mög­lich­kei­ten für die För­de­rung des Han­dels und In­ves­ti­tio­nen bei­der Län­der zu be­spre­chen und die Wirt­schafts­be­zie­hun­gen zu in­ten­si­vie­ren.

Zudem wur­den all­fäl­li­ge Pro­ble­me und Her­aus­for­de­run­gen Schwei­zer Fir­men in Ser­bi­en dis­ku­tiert. In An­schluss an das Tref­fen fand unter der Lei­tung der Han­dels­kam­mer Schweiz-Mit­tel­eu­ro­pa und dem SECO ein In­ves­to­ren-Forum statt, an dem sich Schwei­zer und ser­bi­sche Un­ter­neh­mer aus­tau­schen konn­ten.

Ser­bi­en: kurz­fris­tig Pro­ble­me, lang­fris­tig gros­ses Po­ten­zi­al
Im Vor­feld des Tref­fens hatte eco­no­mie­su­is­se eine Um­fra­ge bei ihren Mit­glie­dern lan­ciert. Viele Un­ter­neh­men an­er­ken­nen Ser­bi­en mit­tel- bis lang­fris­tig ein gros­ses wirt­schaft­li­ches Po­ten­zi­al zu. Ent­spre­chend wird er­war­tet, dass sich die dy­na­mi­sche Ent­wick­lung der Wirt­schafts­be­zie­hun­gen in den nächs­ten zehn bis 15 Jah­ren fort­set­zen wird. Kurz­fris­tig gehen die Fir­men aber von ge­dämpf­ten Er­war­tun­gen aus. Wie zahl­rei­che an­de­re Län­der ist auch Ser­bi­en durch die viel­fäl­ti­gen Pro­ble­me in Eu­ro­pa stark be­trof­fen.

Die ge­gen­wär­ti­gen wirt­schaft­li­chen Pro­ble­me drü­cken sich auch in den Wirt­schafts­da­ten aus. Die Wirt­schafts­leis­tung Ser­bi­ens ist 2012 nach ers­ten Be­rech­nun­gen um 1,8 Pro­zent ge­sun­ken. Gleich­zei­tig kämpft das Land mit einer In­fla­ti­ons­ra­te von rund zwölf Pro­zent sowie einer Ar­beits­lo­sig­keit von 25 Pro­zent. Der Schwei­zer Ex­port nach Ser­bi­en ist im letz­ten Jahr um sie­ben Pro­zent ge­sun­ken. Damit ist die­ser zum vier­ten Mal in Folge zu­rück­ge­gan­gen. Der ge­sam­te bi­la­te­ra­le Han­del der bei­den Län­der stieg den­noch um sechs Pro­zent (auf 231 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken), was auf den Zu­wachs ser­bi­scher Ex­por­te in die Schweiz zu­rück­zu­füh­ren ist.

Die Her­aus­for­de­run­gen Ser­bi­ens sind noch immer ge­wal­tig. Das Land lei­det ge­gen­wär­tig unter gros­sen struk­tu­rel­len Pro­ble­men. Auch po­li­tisch ist ei­ni­ges zu tun: Die ad­äqua­te Um­set­zung und Im­ple­men­tie­rung des Rechts, der Abbau re­gu­la­to­ri­scher Hür­den und die Schaf­fung grös­se­rer Trans­pa­renz ste­hen hier im Zen­trum. Po­si­tiv zu be­mer­ken ist, dass der po­li­ti­sche Wille auf na­tio­na­ler Ebene da ist, die Her­aus­for­de­run­gen an­zu­pa­cken.