Post­schal­ter für Kon­kur­ren­ten öff­nen

​Die Post weist im drit­ten Quar­tal 2011 ein­mal mehr ein sehr gutes Be­triebs­er­geb­nis aus. Für den leich­ten Ge­winn­rück­gang ver­weist sie auf rück­läu­fi­ge Um­sät­ze am Schal­ter. Diese könn­ten al­ler­dings sehr ein­fach ver­bes­sert wer­den: Indem auch Post­dienst­leis­tun­gen an­de­rer An­bie­ter zu­ge­las­sen wer­den.
​Nach wie vor geht es der Schwei­ze­ri­schen Post blen­dend. Wie sie in einer ak­tu­el­len Pres­se­mit­tei­lung schreibt, steu­ert sie wie­der­um auf einen Jah­res­re­kord­ge­winn in der Höhe von knapp einer Mil­li­ar­de Fran­ken zu. Die Um­satz­ren­di­te von 11,4 Pro­zent über das äus­serst brei­te Ge­schäfts­feld ist nach wie vor aus­ser­or­dent­lich hoch.

Noch im ver­gan­ge­nen Jahr be­klag­te sich die Post über den Rück­gang des Brief­vo­lu­mens. Schon da­mals war klar, dass dies nur be­dingt zu­trifft. Doch die Jam­me­rei hat letzt­lich eine Markt­öff­nung ver­hin­dert und dem Staats­be­trieb ein ge­müt­li­ches Ru­he­kis­sen ver­schafft. Die Menge der adres­sier­ten In­land­brie­fe blieb sta­bil, wie nun end­lich auch die Post ein­räumt.

Ge­winn­rück­gang Folge feh­len­den Wett­be­werbs
Der heute kom­mu­ni­zier­te Rück­gang des Ge­winns nach drei Vier­teln des ak­tu­el­len Jah­res um 20 Mil­lio­nen Fran­ken (auf einen Um­satz von 6,3 Mil­li­ar­den Fran­ken bis Ende Sep­tem­ber) ist be­dau­er­lich, aber in ers­ter Linie eine Folge der feh­len­den Netzöff­nung. Um den Um­satz- und Ge­winn­rück­gang zu kom­pen­sie­ren, gibt es eine ein­fa­che wie auch äus­serst kun­den­freund­li­che Lö­sung: die Öff­nung der Schal­ter­zu­gän­ge für an­de­re Post­dienst­leis­ter.

Könn­ten Kun­din­nen und Kun­den in den Post­fi­lia­len nicht nur Au­to­bahn­vi­gnet­ten und Ku­gel­schrei­ber er­wer­ben oder Le­bens­ver­si­che­run­gen ab­schlies­sen, son­dern auch Pa­ke­te und Brie­fe mit an­de­ren Post­an­bie­tern auf­ge­ben, lies­sen sich die Schal­ter­um­sät­ze wie auch die Kun­den­zu­frie­den­heit stei­gern.

Die hohen Ge­win­ne der Post be­ru­hen vor­wie­gend auf his­to­risch be­grün­de­ten Mo­no­pol­po­si­tio­nen und an­de­ren po­li­tisch fest­ge­leg­ten Vor­tei­len ge­gen­über ihren Kon­kur­ren­ten. Ein ef­fek­tiv funk­tio­nie­ren­der Wett­be­werb fehlt immer noch. Eine Markt­öff­nung hätte den nö­ti­gen Druck be­wirkt – nun ist der Re­gu­la­tor ge­for­dert.