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Die gute Markt-Po­si­ti­on der Post geht auf Kos­ten der Kun­den

Im Post­markt man­gelt es an Wett­be­werb. Der heute pu­bli­zier­te Tä­tig­keits­be­richt der Post­Reg hält fest, dass die Post über einen Markt­an­teil von über 99 Pro­zent ver­fügt. Noch immer pro­fi­tiert die Post unter an­de­rem vom Mo­no­pol im Brief­markt. Die Kun­den­zu­frie­den­heit sinkt und die Prei­se im wich­tigs­ten Brief­seg­ment ge­hö­ren zu den höchs­ten in Eu­ro­pa. Das muss sich än­dern.

​Die Post­re­gu­la­ti­ons­be­hör­de (Post­Reg) hat heute ihren Ver­nehm­las­sungs­frist zur Post­ver­ord­nung aus. Im Ent­wurf der neuen Post­ver­ord­nung ist vor­ge­se­hen, dass die Post selbst die Be­rech­nun­gen vor­nimmt, die an­schlies­send zur Über­prü­fung der Quer­sub­ven­tio­nie­rung her­an­ge­zo­gen wer­den. Zudem soll die Post die ent­spre­chen­de Re­vi­si­ons­ge­sell­schaft be­stim­men. eco­no­mie­su­is­se ist be­sorgt, dass die­ses Vor­ge­hen zu nicht aus­rei­chend ob­jek­ti­ven Be­rech­nun­gen führt, die wie­der­um zur Über­prü­fung der Quer­sub­ven­tio­nie­rung und für den vor­ge­se­he­nen Net­to­kos­ten­aus­gleich be­nö­tigt wer­den. Vor dem Hin­ter­grund der be­reits äus­serst star­ken Stel­lung der Post ist die im Ent­wurf vor­ge­se­he­ne Ge­stal­tungs­frei­heit pro­ble­ma­tisch – sie er­mög­licht es der Post, ihre be­reits star­ke (Markt-)Stel­lung ge­gen­über ihren Kon­kur­ren­ten noch wei­ter aus­zu­bau­en be­zie­hungs­wei­se zu ze­men­tie­ren. Die Kun­den haben damit er­neut das Nach­se­hen.

To do: Markt­öff­nung und ob­jek­ti­ve Be­rech­nungs­grund­la­gen
Das Mo­no­pol im wich­tigs­ten Brief­seg­ment muss mög­lichst rasch fal­len. Die Grund­ver­sor­gung ist mehr als aus­rei­chend fi­nan­ziert. Wel­che Aus­wir­kun­gen Mo­no­po­le haben, zeigt auch der Ver­gleich mit den Prei­sen im ge­öff­ne­ten Teil des Schwei­zer Post­markts – dort ver­langt die Post ver­hält­nis­mäs­sig güns­ti­ge Prei­se. Wei­ter muss die Über­prü­fung der Ein­hal­tung des  Quer­sub­ven­tio­nie­rungs­ver­bots auf wirk­lich ob­jek­ti­ven Daten be­ru­hen. Der Post­markt in der Schweiz wäre für einen ech­ten Wett­be­werb zwi­schen Post­dienst­leis­tern ge­eig­net. Nur wenn die­ser wirk­lich spielt, haben auch die Kun­den die Mög­lich­keit, von bes­se­ren Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis­sen zu pro­fi­tie­ren. Damit steigt dann wie­der deren Zu­frie­den­heit. Doch der Weg dort­hin ist noch lang.