Feld mit Sonnenblumen

Kli­ma­po­li­ti­sche Ent­schei­de scha­den der Wirt­schaft und Um­welt

Der heu­ti­ge Ent­scheid der vor­be­ra­ten­den Kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats UREK-N ist für die Wirt­schaft eine herbe Ent­täu­schung. Ohne Mög­lich­kei­ten zur Kom­pen­sa­ti­on im Aus­land wird der Kli­ma­schutz sehr kost­spie­lig. Mit dem Aus­stieg aus der Kern­ener­gie wird die Schweiz in we­ni­gen Jah­ren neue Gas­kraft­wer­ke bauen müs­sen. Eine Ver­rin­ge­rung der in­län­di­schen CO2-Emis­sio­nen um 20 Pro­zent bis 2020 ist mit den vor­ge­schla­ge­nen Mass­nah­men nicht rea­lis­tisch.

Im Rah­men der De­bat­te zum Aus­stieg aus der Kern­ener­gie wurde die Be­deu­tung der si­che­ren Strom­ver­sor­gung in den Vor­der­grund ge­stellt. Neue Gas­kraft­wer­ke wur­den als Brü­cken­tech­no­lo­gie er­ach­tet, mit dem Nach­teil von gros­sen Men­gen an zu­sätz­lich aus­ge­stos­se­nem CO2. Des­halb wurde sei­tens der Wirt­schaft er­war­tet, dass das Par­la­ment den Ent­scheid einer rei­nen in­län­di­schen Ver­rin­ge­rung der Emis­sio­nen rück­gän­gig macht und wie­der Spiel­raum für kos­ten­güns­ti­ge Kli­ma­schutz­mass­nah­men schafft.

Die Wirt­schaft hat in den letz­ten Jah­ren be­wie­sen, dass die In­ves­ti­tio­nen in den Kli­ma­schutz bes­tens funk­tio­nie­ren und die grösst­mög­li­che Wir­kung pro ein­ge­setz­ten Fran­ken er­lau­ben. Am 10. Juni 2011 hat der Bun­des­rat klar si­gna­li­siert, dass die Schweiz ihre in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen nur dank der Kom­pen­sa­ti­ons­leis­tung der Stif­tung Kli­mar­ap­pen bis 2012 ein­hal­ten kann. Dies ist mit den heu­ti­gen Be­schlüs­sen der UREK-N end­gül­tig in­fra­ge ge­stellt. Damit scha­det die Po­li­tik dem Kli­ma­schutz, denn mit einem Mix aus Mass­nah­men im In­land und Aus­land kön­nen bis vier Mal mehr schäd­li­che Treib­haus­ga­se bei glei­chen Mit­teln re­du­ziert wer­den.

In­kon­sis­tent ist auch die Hal­tung der UREK-N, wenn am hohen Re­duk­ti­ons­ziel fest­ge­hal­ten wird, aber gleich­zei­tig keine nen­nens­wer­ten Mass­nah­men im Be­reich des Ver­kehrs be­schlos­sen wer­den. Die Ab­ga­be auf Treib­stof­fe fand näm­lich keine Mehr­heit. Da nun kein Rück­kom­men in bei­den Räten auf den Be­schluss zum In­land­ziel mehr mög­lich ist, droht das Ge­setz end­gül­tig in Schräg­la­ge zu ge­ra­ten. Mit solch un­kla­ren Rah­men­be­din­gun­gen kann die Wirt­schaft keine sinn­vol­le In­ves­ti­ti­ons­pla­nung durch­füh­ren.