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19.03.2024
Freihandelsabkommen mit Indien: Ein Meilenstein für die Schweizer Aussenwirtschaft
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Die drei wichtigsten Punkte im Freihandelsabkommen mit Indien
- Kapitel 2 Indien – ein schlafender Riese ist erwacht
- Kapitel 3 Freihandelsabkommen EFTA-Indien: Wie profitiert die Schweizer Wirtschaft?
- Kapitel 4 Bilateraler Handel Schweiz-Indien
- Kapitel 5 Schweizer Direktinvestitionen in Indien
- Kapitel 6 FHA-Verhandlungen Indiens mit der EU und UK
Indien – ein schlafender Riese ist erwacht
Indiens demografische Dividende
- Per April 2023 hat Indien mit 1.428 Milliarden Einwohner China als bevölkerungsreichstes Land der Welt abgelöst. Für Indien wird sich dieser Wachstumstrend in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen: Seine Bevölkerung wird weiter ansteigen – voraussichtlich bis zu rund 1.7 Milliarden Einwohnern im Jahre 2064.
- Als Vergleich: Chinas Bevölkerung hat aktuell ihren vorläufigen Höchststand erreicht und soll in den kommenden Dekaden drastisch sinken.
- Indiens Bevölkerung ist nicht nur sehr gross, sondern auch sehr jung: Mehr als die Hälfte der Inderinnen und Inder sind jünger als 30 Jahre. Diese demografische Dividende kann Grundlage für künftiges Wirtschaftswachstum sein. Sie ist aber zugleich auch eine grosse Herausforderung. Indien muss reich werden, bevor seine Bevölkerung alt wird.
Indiens wirtschaftliche Aussichten
Für Indien wird in den kommenden Jahren ein Wirtschaftswachstum zwischen sechs bis neun Prozent erwartet. Neben der demografischen Dividende (siehe oben) haben diese optimistischen Aussichten zwei weitere Gründe: Erstens wird Indien in den kommenden Jahren massiv in die eigenen Infrastrukturen investieren. Zweitens will sich Indien im globalen Wettbewerb als attraktiver Industriestandort positionieren.
Indien als Produktionsstandort
- Indien verfolgt unter Premierminister Narendra Modi seit neun Jahren die Initiative «Make in India». Diese hat zum Ziel, Investitionen zu erleichtern, Innovation und Kompetenzen zu fördern und die Fertigungsindustrie auszubauen. Der grosse Rivale China soll vor allem in der Industrieproduktion überholt werden.
- Aus geopolitischen und strategischen Überlegungen wollen viele Firmen ihre Abhängigkeit von China reduzieren («China +1-Strategie»). Entsprechend suchen sich diese einen alternativen Produktionsstandort in Asien, wovon neben den südostasiatischen Staaten nicht zuletzt auch Indien stark profitiert.
Indien – die weltweit grösste Demokratie
- Die Schweiz hat grosses Interesse daran, ihre Beziehungen mit der weltweit grössten Demokratie zu pflegen und zu stärken. Gemeinsame demokratische Werte sind in Zeiten eines weltweit zunehmenden Autoritarismus wichtig.