Eine Datenpolitik des Vertrauens für Fortschritt und Innovation
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Digitalisierung und Daten
- Kapitel 2 Datenpolitik der Wirtschaft
- Kapitel 3 Neun Forderungen und Handlungsfelder
- Kapitel 4 Grundbekenntnis der Wirtschaft
- Kapitel 5 Dank
Datenpolitik der Wirtschaft
Eine der Herausforderungen von Unternehmen ist es, das Vertrauen des Einzelnen bei der Verwendung von Daten zu sichern. Ohne Vertrauen ist keine nachhaltige Datenwirtschaft möglich. Der Einzelne bietet seine Daten dann an, wenn er weiss, dass ein angemessener Umgang damit gewährleistet ist. Transparenz bei der Datenerfassung und -verwendung ermöglicht es dem Einzelnen, dabei entscheiden zu können, welche Angebote er nutzen will und welche nicht.
Grundlegende Pfeiler der Datenpolitik
Mit ihren Eckwerten definiert die Wirtschaft die grundlegenden Pfeiler einer Datenpolitik. Daraus leiten sich Forderungen und Handlungsfelder her, auf die in diesem Dossier vertieft eingegangen wird. Im Sinne eines konstruktiven Beitrags wird so aufgezeigt, wie mit Daten innerhalb der Spannungsfelder von unterschiedlichen Interessen umzugehen ist.
Grafik 2
Wir und unser Umfeld erzeugen konstant Daten. Sei dies durch unsere Aktivitäten im Internet, durch die Nutzung von Produkten, dem Tätigen von Finanztransaktionen, dem Besuch eines Fitnesscenters oder dem Ausfüllen der Steuererklärung. Auch Maschinen erzeugen Daten, denn sie erfassen beispielsweise Betriebszustände oder kommunizieren Produktionsdaten. Daten entstehen überall und jederzeit.
Forderungen und Handlungsfelder
Aus den aufgezeigten übergeordneten Eckwerten der Datenpolitik ergeben sich die folgenden Forderungen und Handlungsfelder:
- Keine Schaffung von Dateneigentum.
- Der Datenverkehr darf nicht neuartig gesetzlich eingeschränkt werden.
- Bestehende gesetzliche Instrumente gewährleisten den Zugang zu Daten und sichern Investitionen in datenbasierte Produkte.
- Vertrauen als Grundlage für Datenbearbeitung und Innovation.
- Kein grundsätzlicher gesetzlicher Anspruch auf Datenportabilität.
- Anonymisierungsstandards der Wirtschaft.
- Förderung des risikobasierten Ansatzes bei der Daten-Governance.
- Unterstützung von Open Government Data (OGD).
- Branchenspezifische Mindestanforderungen für Cybersecurity und Verbesserung des Bedrohungs- und Krisenmanagements.
Best Practices sind der staatlichen Regulierung auf Vorrat klar überlegen
In den Gebieten, in denen es nötig ist, Klarheit zu schaffen, braucht es in den wenigsten Fällen Interventionen des Gesetzgebers. Die Gesetzgebung kann einerseits mit den dynamischen Entwicklungen gar nicht mithalten. Andererseits geht es bei den grundsätzlichen Fragen des Vertrauens um einen Austausch zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Best Practices der Wirtschaft können dieses Vertrauen besser und effizienter entwickeln, als dies gesetzliche Regulierung auf Vorrat täte.