Zusammen Grenzen überwinden
«Erfolgreich Grenzen überschreiten» – dies steht am heutigen Swiss Green Economy Symposium in Winterthur im Fokus. Gemeint sind dabei nicht nur physische Grenzen. Vielmehr geht es darum, Hürden im gewohnten Denken zu überwinden, sich auf Veränderungen einzulassen und gemeinsam neue Lösungswege zu erforschen. Als Exportnation ist die Schweiz in besonderem Masse darauf angewiesen, über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Als eines der innovativsten Länder überhaupt exportiert unsere Wirtschaft Spitzentechnologien, die in zahlreichen Ländern ermöglichen, Ressourcen umweltschonender und kostengünstiger einzusetzen. Dadurch hat die Schweiz beste Voraussetzungen, als kleines Land international zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beizutragen.
Damit sich nachhaltige Produkte und Dienstleistungen auf den Weltmärkten durchsetzen können, braucht es nicht nur multilaterale und bilaterale Abkommen zur Marktöffnung für Handel und Investitionen. Es braucht ebenso zusätzliche Abkommen, welche spezifisch bei Umweltstandards internationale Abstimmungen und Harmonisierungen gewährleisten. Ansonsten führen unterschiedliche Produkte- und Herstellungsvorschriften im Umweltbereich zu Handelshemmnissen.
Offenheit ist ein Schlüssel für Innovation und damit auch für Nachhaltigkeit. Sie ermöglicht nicht nur den Wissenstransfer zwischen verschiedenen Forschungsrichtungen, unterschiedlichen Branchen, Anspruchsgruppen und Ländern. Vielmehr bietet sie auch die Grundlage für einen konstruktiven Dialog. Wie ein Blick in die Schweiz zeigt, ist dieser von grosser Bedeutung. In unserem Land wird eine Konsenskultur gelebt. Sie ist der wichtigste Pfeiler der politischen und wirtschaftlichen Stabilität. Sie stellt sicher, dass politische Entscheide breit abgestützt, Betroffene möglichst früh in den Entscheidungsfindungsprozess einbezogen und Minderheiten angemessen berücksichtigt werden.
Der grenzüberschreitende Handel erlaubt die weltweite Verbreitung und Nutzung von effizienten Spitzentechnologien und trägt damit wesentlich zu Emissionsreduktionen und zur Schonung von Ressourcen bei. Und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Staaten, Zivilgesellschaft und Unternehmen befruchtet eine gemeinsame Lösungssuche für globale Herausforderungen und schafft neue Chancen für Menschen, Umwelt und Wirtschaft. Als Plattform leistet das Swiss Green Economy Symposium einen wesentlichen Beitrag zu diesem konstruktiven Dialog, weshalb economiesuisse diesen Grossanlass jedes Jahr als Mitträgerin unterstützt.
Wie gewinnbringend derartige Dialogprozesse sind, illustriert auch der Ressourcen Trialog schön. Während zwei Jahren sind wir – zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt, dem Kanton Aargau sowie mit neun massgebend betroffenen Organisationen und Verbänden aus Wirtschaft, Umwelt und Recyclingbranche – der Frage auf den Grund gegangen, wie sich ein zukünftiger Umgang mit Abfall in der Schweiz gestalten soll. Das Ergebnis des Ressourcen Trialogs sind elf Leitsätze zur Zukunft Abfall- und Ressourcenwirtschaft bis 2030. Der intensive Austausch zwischen den Akteuren mit teils gegenläufigen Interessen ist einmalig. Umso mehr freut es mich, dass wir gemeinsam einen Kompass für eine gut funktionierende, umweltschonende, finanziell tragbare und effiziente Abfall- und Ressourcenwirtschaft der Zukunft schaffen konnten.