Mann mit Atemmaske steht hinter Fenster

Wei­te­re Öff­nungs­schrit­te müs­sen rasch fol­gen

Die vom Bun­des­rat be­schlos­se­ne Lo­cke­rung der Co­ro­na-Mass­nah­men per 1. März ist für den Wirt­schafts­dach­ver­band eco­no­mie­su­is­se un­ge­nü­gend. An­ge­sichts ver­gleichs­wei­se tie­fer Fall­zah­len, der fort­schrei­ten­den Imp­fung von Ri­si­ko­grup­pen und rie­si­ger wirt­schaft­li­cher Schä­den braucht es jetzt eine klare und ver­bind­li­che Öff­nungs­stra­te­gie. Mit ihrem Zö­gern nimmt die Re­gie­rung lang­fris­ti­ge Schä­den in Kauf.

Ob­wohl die Fall­zah­len in den ver­gan­ge­nen Wo­chen deut­lich ge­sun­ken und die In­ten­siv­sta­tio­nen nicht mehr an der Be­las­tungs­gren­ze sind, ver­zich­tet der Bun­des­rat auf wich­ti­ge Öff­nungs­schrit­te. So hält er wei­ter­hin daran fest, dass Re­stau­rants auch in Aus­sen­räu­men weder Gäste be­die­nen noch Sitz­ge­le­gen­hei­ten an­bie­ten dür­fen. Auch dass die Ho­me­of­fice-Pflicht wei­ter­be­ste­hen soll, wird von eco­no­mie­su­is­se mit Nach­druck kri­ti­siert. Sie stellt nicht nur viele Un­ter­neh­men vor gros­se Her­aus­for­de­run­gen, sie ist auch für viele Ar­beit­neh­men­de eine gros­se, vor allem psy­chi­sche Be­las­tung. 

Öff­nungs­fahr­plan lässt zu viele Fra­gen offen

Nur in Um­ris­sen hat der Bun­des­rat heute den Fahr­plan für die nächs­ten Öff­nungs­schrit­te skiz­ziert. Für viele Un­ter­neh­men bleibt un­klar, womit sie ab dem 22. März rech­nen dür­fen. Die De­fi­ni­ti­on der wei­te­ren Öff­nungs­schrit­te wäre nun aber an­ge­zeigt, denn immer mehr Per­so­nen aus den Ri­si­ko­grup­pen sind mitt­ler­wei­le ge­impft und damit aus­ser Ge­fahr. Weil damit auch bei einem er­neu­ten An­stieg der Fall­zah­len keine ra­sche Über­las­tung des Ge­sund­heits­we­sens mehr droht, ver­liert der Staat seine Le­gi­ti­ma­ti­on, die per­sön­li­chen und wirt­schaft­li­chen Frei­hei­ten wei­ter­hin der­art stark ein­zu­schrän­ken.

eco­no­mie­su­is­se for­dert, dass der Bun­des­rat nicht bis zum 22. März zu­war­tet, bis er wei­te­re Öff­nungs­schrit­te kom­mu­ni­ziert. Die Men­schen müs­sen wie­der mehr Selbst­ver­ant­wor­tung über­neh­men kön­nen. 

Bünd­ner Test­stra­te­gie zum Vor­bild neh­men

Damit so bald wie mög­lich wei­ter ge­öff­net wer­den kann, müs­sen aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se auch die Impf­be­mü­hun­gen noch­mals ver­stärkt wer­den – nö­ti­gen­falls mit lo­gis­ti­scher Un­ter­stüt­zung durch die Armee. Par­al­lel dazu soll­te der Bund aber auch end­lich auf re­gel­mäs­si­ge, flä­chen­de­cken­de Tests set­zen, um die An­ste­ckungs­ket­ten so früh wie mög­lich zu un­ter­bre­chen. Der Kan­ton Grau­bün­den hat mit sol­chen Mas­sen­tests sehr gute Er­fah­run­gen ge­macht und wird dabei von Un­ter­neh­men und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen tat­kräf­tig un­ter­stützt. Diese Stra­te­gie soll­te nun end­lich schweiz­weit ge­för­dert wer­den.