Weitere Öffnungsschritte in Aussicht – jetzt muss die Teststrategie zügig umgesetzt werden
Der Bundesrat hat heute seine Corona-Teststrategie verabschiedet und einen Katalog von nächsten Öffnungsschritten präsentiert. Für economiesuisse gehen diese Schritte zwar in die richtige Richtung, aber nicht weit genug, zumal ihre Umsetzung von zu eng definierten Kriterien abhängig gemacht wird. Der Wirtschaftsdachverband kritisiert ausserdem, dass der Bund nicht bereit ist, eine Lockerung der Home-Office-Plicht ins Auge zu fassen.
In der Umsetzung seiner Drei-Säulen-Strategie für die Überwindung der Corona-Pandemie hat der Bundesrat heute die nächsten Schritte beschlossen. Einerseits sind die Grundlagen für breites und repetitives Testen nun vorhanden. Andererseits hat er weitere Öffnungsschritte in Aussicht gestellt. Zusammen mit dem Impfprogramm weist diese Drei-Säulen-Strategie einen gangbaren Weg aus der Pandemie auf.
economiesuisse begrüsst die in Aussicht gestellten Öffnungsschritte. Der Bundesrat korrigiert damit den Entscheid, dass Restaurants ihre Terrassen nicht öffnen dürfen. Auch im Privaten soll wieder mehr Bewegungsfreiheit möglich sein und an den Hochschulen ein Präsenzunterricht in kleinen Gruppen erlaubt werden. Der Bundesrat schlägt damit einige notwendige und sinnvolle Schritte vor. Problematisch ist hingegen, dass an der Home-Office-Pflicht festgehalten werden soll. Aus Sicht der Wirtschaft ist es dringend, diese wieder in eine Empfehlung umzuwandeln. Zumindest für all diejenigen Betriebe, die an Betriebstestungen teilnehmen, soll der Arbeitgeber wieder entscheiden können, ob im Home-Office gearbeitet wird oder nicht.
Kriterien für Öffnungsschritte zu eng definiert
Selbst die heute präsentierten Öffnungsschritte sind noch keineswegs gesichert. Derzeit würden die strengen Kriterien, die sich der Bundesrat selbst auferlegt hat, deren Umsetzung verhindern. Der Bund ist aufgefordert, die Gewichtung der Kriterien zu überprüfen und auch die zunehmende Durchimpfung der Risikogruppen zu berücksichtigen. Sobald diese geimpft sind, können mutigere Öffnungsschritte realisiert werden, weil auch höhere Fallzahlen nicht zu einer Überlastung des Gesundheitswesens führen.
Hingegen unterstützt der Wirtschaftsdachverband den Entscheid, dass Matura- und Lehrabschlussprüfungen dieses Jahr regulär stattfinden sollen. Den Kantonen ist zumutbar, für eine sichere, mit den BAG-Empfehlungen konforme Durchführung zu sorgen. So können die Jugendlichen diese wichtige Lebenserfahrung machen und ihre Ausbildung ordentlich abschliessen.
Zurückhaltung beim Testen ablegen
Den heutigen Entscheid zur Teststrategie versteht economiesuisse als Signal, die Tests nun im ganzen Land massiv auszuweiten: in der Privatwirtschaft genauso wie in Schulen und anderen öffentlichen Institutionen. Es braucht nun ein gemeinsames Engagement aller Akteure, um in der Bekämpfung der Pandemie rasch voranzukommen. Der Wirtschaftsdachverband hat denn auch kein Verständnis, dass ausgerechnet einige der bevölkerungsreichsten Kantone weiterhin sehr zögerlich agieren. In der Schweiz sind ausreichend Knowhow und Mittel vorhanden, um die Herausforderungen eines wirksamen Testregimes innert nützlicher Frist zu lösen.