Luftftracht

Schweiz stärkt Han­dels­be­zie­hun­gen mit Ecua­dor und der Tür­kei

Die Schweiz hat heute im Rah­men der EFTA gleich zwei wich­ti­ge Han­dels­ab­kom­men un­ter­zeich­net: Mit Ecua­dor wurde ein um­fang­rei­ches Frei­han­dels­ab­kom­men neu­es­ter Ge­ne­ra­ti­on ab­ge­schlos­sen. Gleich­zei­tig konn­te mit der Tür­kei die Mo­der­ni­sie­rung des seit 1992 be­ste­hen­den Frei­han­dels­ab­kom­mens ab­ge­schlos­sen wer­den. Schwei­zer Un­ter­neh­men er­hal­ten auch ge­gen­über ihrer EU-Kon­kur­renz gleich lange Spies­se.

Vor dem Hin­ter­grund des in­ter­na­tio­na­len Han­dels­streits zwi­schen den USA, China und der Eu­ro­päi­schen Union sind po­si­ti­ve Mel­dun­gen für die Schwei­zer Aus­sen­wirt­schaft umso er­freu­li­cher. Das heute durch die Ver­trags­part­ner un­ter­zeich­ne­te Frei­han­dels­ab­kom­men der vier EFTA-Staa­ten mit Ecua­dor schafft für Schwei­zer Un­ter­neh­men einen stark ver­bes­ser­ten Zu­gang zu einem zwar re­la­tiv klei­nen, aber auf­stre­ben­den la­tein­ame­ri­ka­ni­schen Markt mit be­trächt­li­chem Wachs­tums­po­ten­zi­al. Das der­zei­ti­ge Han­dels­vo­lu­men im Gü­ter­be­reich be­läuft sich auf rund 200 Mil­lio­nen Fran­ken.

Zu den Vor­tei­len ge­hört etwa der zoll­freie Ab­satz von Schwei­zer In­dus­trie­pro­duk­ten – so­fort oder nach Ab­lauf von Über­gangs­fris­ten –, ein stär­ke­rer Schutz des geis­ti­gen Ei­gen­tums, der Abbau bü­ro­kra­ti­scher Hür­den im Han­del sowie bes­se­re Rah­men­be­din­gun­gen beim öf­fent­li­chen Be­schaf­fungs­we­sen und für Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen. Mit dem Frei­han­dels­ab­kom­men neu­es­ter Ge­ne­ra­ti­on zieht die Schweiz auch ge­gen­über der EU gleich und schafft so gleich lange Spies­se für hie­si­ge Un­ter­neh­men. Die EU un­ter­zeich­ne­te be­reits 2016 ein ent­spre­chen­des Ab­kom­men.

Gleich lange Spies­se ge­gen­über EU-Kon­kur­renz 

Das­sel­be gilt auch für das be­ste­hen­de Frei­han­dels­ab­kom­men mit der Tür­kei aus dem Jahr 1992, wel­ches nun um­fas­send mo­der­ni­siert wer­den konn­te. Zu er­wäh­nen sind ins­be­son­de­re die tech­ni­schen Vor­schrif­ten: Neu kön­nen Schwei­zer Pro­duk­te nach den­sel­ben Re­geln auf den tür­ki­schen Markt ge­bracht wer­den wie jene aus der EU. Dies wird zu einer er­heb­li­chen Er­leich­te­rung bei den be­reits heute zoll­frei­en Ex­por­ten für In­dus­trie­gü­ter füh­ren. Zudem geht das Ab­kom­men bei­spiels­wei­se beim Schutz des geis­ti­gen Ei­gen­tums oder der grenz­über­schrei­ten­den Er­brin­gung von Dienst­leis­tun­gen gar über die ge­gen­wär­ti­gen WTO-Be­stim­mun­gen hin­aus.

Von Be­deu­tung ist auch die An­glei­chung der Ur­sprungs­re­geln an jene des PEM-Über­ein­kom­mens. Damit stärkt die Schweiz ihre wirt­schaft­li­che In­te­gra­ti­on in die Mit­tel­meer­re­gi­on, was etwa für die Tex­til­in­dus­trie mit ihren kom­pli­zier­ten Wert­schöp­fungs­ket­ten von gros­ser Be­deu­tung ist. Schliess­lich bie­tet das eben­falls un­ter­zeich­ne­te bi­la­te­ra­le Land­wirt­schafts­ab­kom­men der Schweiz mit der Tür­kei für di­ver­se Agrar­pro­duk­te Vor­tei­le. Bei­spiels­wei­se Schwei­zer Käse- und Schog­gi­ex­por­teu­re er­hal­ten da­durch bes­se­re Ab­satz­chan­cen. Be­reits heute be­läuft sich das Han­dels­vo­lu­men der Schweiz mit der Tür­kei auf rund 3,3 Mil­li­ar­den Fran­ken.

Mit den neu un­ter­zeich­ne­ten Ab­kom­men stärkt die Schweiz rich­ti­ger­wei­se ihre in­ter­na­tio­na­len Han­dels­be­zie­hun­gen. Die Schwei­zer Aus­sen­wirt­schafts­po­li­tik ist gut be­ra­ten, die­sen Weg auch künf­tig wei­ter­zu­ver­fol­gen. Ab­schot­tungs­be­stre­bun­gen im In- und Aus­land füh­ren für eine in­ter­na­tio­nal stark ver­netz­te Volks­wirt­schaft mit klei­nem Heim­markt ge­ra­de­wegs in die Sack­gas­se.