«Pro Ser­vice Pu­blic»-In­itia­ti­ve: ein klas­si­sches Ei­gen­tor

Der­zeit spie­len sich die Ma­ga­zi­ne «K-Tipp» und «Saldo» mit ihrer haus­ei­ge­nen Volks­in­itia­ti­ve «Pro Ser­vice Pu­blic» zum Ret­ter des öf­fent­li­chen Diens­tes auf. Die In­itia­ti­ve, die Ge­win­ne und Markt­löh­ne in staats­na­hen «Ser­vice-pu­blic-Un­ter­neh­men» ver­bie­ten will, er­weist sich bei ge­naue­rem Hin­se­hen ge­ra­de­zu als To­ten­grä­ber des­sel­ben. Zum einen will sie den Er­folgs­pfad der schritt­wei­sen Li­be­ra­li­sie­rung, von wel­chem die Kun­den pro­fi­tiert haben, auf­ge­ben und bun­des­na­he Un­ter­neh­men wie­der wie Ver­wal­tun­gen füh­ren. An­de­rer­seits greift die In­itia­ti­ve in die un­ter­neh­me­ri­sche Frei­heit ein und scha­det mit ihrem Ge­winn­ver­bot und ri­gi­den Lohn­vor­ga­ben der Wett­be­werbs­fä­hig­keit der in einem Markt­um­feld tä­ti­gen Un­ter­neh­men.

Statt also den Ser­vice pu­blic zu schüt­zen oder zu stär­ken, würde die In­itia­ti­ve in der Grund­ver­sor­gung die In­no­va­ti­on be­hin­dern, das Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis ver­schlech­tern und so ein klas­si­sches Ei­gen­goal schies­sen. Es müss­te auch «K-Tipp» und «Saldo» nicht ver­bor­gen ge­blie­ben sein, dass die Prei­se für die Dienst­leis­tun­gen in der Grund­ver­sor­gung in den letz­ten Jah­ren ge­ra­de auf­grund der Li­be­ra­li­sie­rungs­schrit­te stark ge­sun­ken sind. Wieso stellt man sich dann gegen die In­ter­es­sen der Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten?

Ein Schelm, wer nun Böses denkt und die un­ab­hän­gi­ge Be­richt­er­stat­tung der be­tei­lig­ten Ma­ga­zi­ne über Post, SBB oder Swiss­com in Ge­fahr sieht oder wer ver­mu­tet, dass es nur um Auf­merk­sam­keit, Ei­gen­wer­bung und Stei­ge­rung der Auf­la­gen geht. Die eid­ge­nös­si­schen Räte wer­den sich nun mit der In­itia­ti­ve be­fas­sen und sie hof­fent­lich in aller Deut­lich­keit ab­leh­nen.