Künst­li­che In­tel­li­genz ge­scheit re­geln

Das Wich­tigs­te in Kürze

  • Künst­li­che In­tel­li­genz hat das Po­ten­ti­al, den Wohl­stand deut­lich zu er­hö­hen.
  • Wich­tig sind um­sich­ti­ge und sta­bi­le Rah­men­be­din­gun­gen für den High-Tech-Stand­ort Schweiz.
  • Der An­satz des Bun­des­ra­tes, wei­ter­hin auf den prin­zi­pi­en­ba­sier­ten Rechts­rah­men zu set­zen, ist sinn­voll.

Künst­li­che In­tel­li­genz macht uns ef­fi­zi­en­ter. Doch sie hält uns auch auf Trab. So den­ken wir alle in­ten­siv über die Aus­wir­kun­gen von ge­ne­ra­ti­ver KI auf die Wirt­schaft und das Leben nach. Dies tut auch der Bun­des­rat. Er will bis Ende 2026 eine Vor­la­ge zum recht­li­chen Um­gang mit künst­li­cher In­tel­li­genz in die Ver­nehm­las­sung geben.

Prin­zi­pi­en­ba­siert und in­no­va­ti­ons­freund­lich

Schnel­ler geht es, wenn wir die KI selbst fra­gen, wie die idea­le Re­gu­lie­rung aus­se­hen soll­te. Die Ant­wort von Grok3 kommt um­ge­hend: «Die Re­gu­lie­rung von KI in der Schweiz soll­te fle­xi­bel, prin­zi­pi­en­ba­siert und in­no­va­ti­ons­freund­lich sein. Sie soll­te auf Ri­si­ko­ana­ly­se statt auf stren­ge Vor­schrif­ten set­zen, um In­no­va­ti­on nicht zu er­sti­cken. Ein kla­rer Fokus auf Da­ten­schutz, Trans­pa­renz und Ethik ist not­wen­dig, um Ver­trau­en zu schaf­fen. Re­gu­lie­rung soll­te in­ter­na­tio­na­le Stan­dards be­rück­sich­ti­gen, um den Zu­gang zum glo­ba­len Markt zu si­chern.» Das ist gar nicht so dumm. Und ChatGPT geht in die glei­che Rich­tung.

Auch wenn wir die KI-Re­gu­lie­rung nicht gleich der KI über­las­sen. Eines ist si­cher. Künst­li­che In­tel­li­genz hat das Po­ten­ti­al, den Wohl­stand deut­lich zu er­hö­hen. Sie ist der Treib­stoff für un­se­ren Wohl­stands­mo­tor. KI kann das jähr­li­che Brut­to­in­land­pro­dukt der Schweiz um 80 bis 85 Mil­li­ar­den Fran­ken stei­gern, wenn sie in­ten­siv ge­nutzt wird. Das zeigt eine Stu­die, die eco­no­mie­su­is­se zu­sam­men mit Goog­le im letz­ten Jahr ver­öf­fent­licht hat. Schon heute ist unser Land ein star­ker High-Tech-Stand­ort. Neben Schwei­zer Fir­men sind auch Un­ter­neh­men wie Ama­zon, Goog­le, IBM, Mi­cro­soft oder Open­AI hier­zu­lan­de prä­sent, um nur ei­ni­ge zu nen­nen. Das haben wir auch den bei­den ETHs zu ver­dan­ken. Diese und wei­te­re Hoch­schu­len bie­ten den Un­ter­neh­men idea­le Zu­sam­men­ar­beits­mög­lich­kei­ten und einen guten Nähr­bo­den für Start-ups. Ge­mein­sa­men ge­ne­rie­ren sie Wirt­schafts­kraft für die Zu­kunft.

Stand­ort­wett­be­werb wird in­ten­si­ver

Auch wenn die Schweiz gut auf­ge­stellt ist, aus­ru­hen dür­fen wir uns nicht. In den nächs­ten Jah­ren ent­facht künst­li­che In­tel­li­genz einen in­ten­si­ven, welt­wei­ten Stand­ort­wett­be­werb. Die USA sind in der «pole po­si­ti­on». Auch an­de­re Staa­ten in­ves­tie­ren mas­siv in die For­schung. Geld al­lein ge­nügt al­ler­dings nicht. Um im Wett­be­werb zu be­ste­hen, braucht es vor allem eine ge­schei­te KI-Re­gu­lie­rung.

Was heisst das für die Schweiz? Der Bun­des­rat will bei der recht­li­chen Er­fas­sung von KI rich­ti­ger­wei­se auf den be­ste­hen­den Rechts­rah­men set­zen und die­sen nur dort ge­zielt an­pas­sen, wo es heute Lü­cken oder Hin­der­nis­se gibt. Das ist sinn­voll, denn der prin­zi­pi­en­ba­sier­te Schwei­zer An­satz bie­tet viele Vor­tei­le. Wei­ter ist wich­tig, dass der Schwei­zer Rechts­rah­men so aus­ge­stal­tet wird, dass er mit aus­län­di­schen Stan­dards, ins­be­son­de­re jenen der EU, kom­pa­ti­bel ist. So kön­nen Han­dels­hemm­nis­se ver­mie­den wer­den. Das be­deu­tet aber nicht, dass die Schweiz die de­tail­lier­te EU-Ge­setz­ge­bung eins zu eins ko­pie­ren soll. Im Vor­der­grund steht viel­mehr eine Lö­sung, die mit un­se­ren wich­tigs­ten Ab­satz­märk­ten kom­pa­ti­bel ist und gleich­zei­tig den Spiel­raum für prag­ma­ti­sche An­sät­ze nutzt. So bleibt unser Land nicht nur für KI-In­ves­ti­tio­nen am Stand­ort Schweiz at­trak­tiv, son­dern auch für un­se­re Ex­port­wirt­schaft.

Frei­räu­me bie­ten, um Po­ten­tia­le zu nut­zen

KI ent­wi­ckelt sich schnell wei­ter. Die tech­no­lo­gie­neu­tra­le Nor­men­land­schaft der Schweiz bie­tet hier eine gute Grund­la­ge und be­son­ders auch ge­nü­gend Frei­raum, um das Po­ten­ti­al der künst­li­chen In­tel­li­genz aus­zu­schöp­fen. Das schafft Pla­nungs­si­cher­heit für Un­ter­neh­men. Und Pla­nungs­si­cher­heit ist Vor­aus­set­zung für In­ves­ti­tio­nen und lang­fris­ti­gen Er­folg. Auch wenn wir uns bei der Re­gu­lie­rung der künst­li­chen In­tel­li­genz nicht blind­lings auf künst­li­che In­tel­li­genz ver­las­sen, aus­brem­sen soll­ten wir die KI mit der Re­gu­lie­rung nicht. Ge­lingt es der Schweiz, wei­ter­hin ihren ei­ge­nen, in­tel­li­gen­ten Weg zu gehen, wird der KI-Stand­ort Schweiz wei­ter flo­rie­ren.

Dies ist ein Aus­zug des News­let­ters "Stand­punkt." von eco­no­mie­su­is­se. Blei­ben Sie auf dem Lau­fen­den und mel­den sich hier di­rekt für den News­let­ter an.