Schild für Fluchtausgang

Jetzt be­ginnt der Aus­stieg aus der Krise

Die Mass­nah­men zur Ein­däm­mung des Co­ro­na­vi­rus wer­den ab dem 27. April etap­pen­wei­se ge­lo­ckert. eco­no­mie­su­is­se wer­tet die­sen Ent­scheid des Bun­des­rats als po­si­ti­ves Si­gnal für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft. Die Vor­schlä­ge der Wirt­schaft für den Weg aus der Krise hat die Lan­des­re­gie­rung weit­ge­hend auf­ge­nom­men. Al­ler­dings ist sie mit ihrem Plan für die Rück­kehr zur Nor­ma­li­tät aus Sicht der Un­ter­neh­men zu zag­haft.

Der Wirt­schafts­dach­ver­band eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt den heu­ti­gen Ent­scheid des Bun­des­rats für eine schritt­wei­se Lo­cke­rung der Mass­nah­men zum Schutz vor dem Co­ro­na­vi­rus. Ins­be­son­de­re be­grüsst eco­no­mie­su­is­se, dass sich die Lan­des­re­gie­rung bei ihren Über­le­gun­gen an den Vor­schlä­gen der Wirt­schaft für eine schritt­wei­se und kon­trol­lier­te Lo­cke­rung der Ein­schrän­kun­gen ori­en­tiert hat. eco­no­mie­su­is­se hatte zu­sam­men mit den Bran­chen­ver­bän­den und unter Ein­be­zug des Schwei­ze­ri­schen Ar­beit­ge­ber­ver­bands dem Bun­des­rat eine Stra­te­gie zum Aus­stieg aus der Krise vor­ge­schla­gen.

eco­no­mie­su­is­se hat wie­der­holt dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Un­ter­neh­men und Bür­ger klare Per­spek­ti­ven brau­chen. Die Lo­cke­run­gen er­mög­li­chen nun, die wirt­schaft­li­chen und so­zia­len Fol­gen der Ein­schrän­kun­gen zu be­gren­zen. Des­halb ist es für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft wich­tig, dass die ers­ten Lo­cke­run­gen in ra­scher Ab­fol­ge, näm­lich be­reits ab dem 27. April in Kraft tre­ten. «Diese So­fort­mass­nah­men wir­ken als po­si­ti­ves Si­gnal, dass sich die Lage all­mäh­lich ver­bes­sert. Selbst­ver­ständ­lich müs­sen die Hy­gie­ne- und Ab­stands­re­geln in allen Be­trie­ben, die ihre Tä­tig­keit wie­der auf­neh­men kön­nen, ein­ge­hal­ten wer­den», sagt eco­no­mie­su­is­se-Prä­si­dent Heinz Kar­rer.

End­lich wie­der eine Per­spek­ti­ve

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt ins­be­son­de­re auch, dass Spi­tä­ler und Kli­ni­ken ab so­fort wie­der nicht dring­li­che The­ra­pi­en und Be­hand­lun­gen im sta­tio­nä­ren und am­bu­lan­ten Be­reich durch­füh­ren kön­nen. So lange es die Ka­pa­zi­tä­ten er­lau­ben, soll das me­di­zi­ni­sche Per­so­nal in die­sen Ge­sund­heits­ein­rich­tun­gen wie­der sei­nen bis­he­ri­gen Tä­tig­kei­ten nach­ge­hen kön­nen.

«Mit dem heu­ti­gen Ent­scheid haben viele Un­ter­neh­men und Ar­beit­neh­men­de end­lich wie­der eine Per­spek­ti­ve. Al­ler­dings be­dau­ern wir, dass sich der heute vom Bun­des­rat skiz­zier­te Weg aus der Krise über eine so lange Zeit hin­zieht», er­gänzt Mo­ni­ka Rühl, Vor­sit­zen­de der Ge­schäfts­lei­tung.

Sehr be­dau­er­lich ist die Öff­nung des De­tails­han­dels erst ab 11. Mai. Für eco­no­mie­su­is­se ist nicht nach­voll­zieh­bar, warum der Bun­des­rat hier zö­gert. Unter strik­ter Ein­hal­tung der Ab­stands- und Hy­gie­ne­vor­schrif­ten hät­ten alle Läden ab 27. April ge­öff­net wer­den kön­nen. Aus ge­sund­heit­li­cher Sicht spielt es näm­lich keine Rolle, ob ein Ge­schäft Schrau­ben oder Brot ver­kauft.

Wei­ter­hin Home-Of­fice in vie­len Un­ter­neh­men

Eine Öff­nung der ob­li­ga­to­ri­schen Schu­len so rasch wie mög­lich ist aus Sicht der Wirt­schaft zwin­gend, damit die Un­ter­neh­men durch die For­cie­rung von Home-Of­fice über­haupt mit­hel­fen kön­nen, rasch aus die­ser Krise her­aus­zu­fin­den. Ban­ken, Ver­si­che­run­gen, Ver­bän­de, In­dus­trie sind be­reit, wo mög­lich auch wei­ter­hin auf Home-Of­fice zu set­zen. Wenn aber schul­pflich­ti­ge Kin­der im sel­ben Haus­halt leben, wird es schwie­rig für die be­tref­fen­den Ar­beit­neh­mer, Home-Of­fice und Ho­me­schoo­ling in Ein­klang zu brin­gen.

Ein­rei­se­sper­ren ab Mai lo­ckern

Die be­ste­hen­den Ein­rei­se­sper­ren für Frei­zü­gig­keits­be­rech­tig­te und für Fach­leu­te aus Dritt­staa­ten sowie für aus­län­di­sche Kun­den müs­sen so ge­lo­ckert wer­den, dass ihnen ab Mai 2020 eine Ein­rei­se wie­der er­laubt ist und mit al­ter­na­ti­ven Si­cher­heits­mass­nah­men, wie zum Bei­spiel einer kur­zen Phase einer Qua­ran­tä­ne oder das Tra­gen von Mas­ken, das An­ste­ckungs­ri­si­ko aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

Nicht be­geis­tert ist eco­no­mie­su­is­se vom Vor­ge­hen be­züg­lich der Ent­schä­di­gung der in­di­rekt be­trof­fe­nen Selbst­stän­di­gen. Im Sinne des Sub­si­dia­ri­täts­prin­zips wären die Kan­to­ne die rich­ti­ge In­stanz, eine Ent­schä­di­gung in Här­te­fäl­len zu über­neh­men. eco­no­mie­su­is­se er­war­tet, dass der Bund auch hier mög­li­chen Miss­bräu­chen ent­schie­den ent­ge­gen­tritt.

Viele Fra­gen noch un­be­ant­wor­tet

Mit der schritt­wei­sen und kon­trol­lier­ten Lo­cke­rung der Ein­schrän­kun­gen braucht es mas­siv mehr Schutz­mas­ken und Des­in­fek­ti­ons­mit­tel. Der Bund soll­te rasch einen Plan aus­ar­bei­ten, wie die Ver­sor­gung der Un­ter­neh­men mit die­sen bei­den Gü­tern si­cher­ge­stellt wer­den kann.

Die Lan­des­re­gie­rung hat heute also erste Mass­nah­men zum Aus­stieg aus der Krise be­schlos­sen, aber viele Fra­gen blei­ben noch un­be­ant­wor­tet. So zum Bei­spiel die Frage, wie sich der Bun­des­rat den Weg aus der Kurz­ar­beit vor­stellt. eco­no­mie­su­is­se er­war­tet hier ra­sche Ant­wor­ten.