Portrait von Heinz Karrer

Heinz Kar­rer über­gibt nach sie­ben Jah­ren das Prä­si­di­um

eco­no­mie­su­is­se-Prä­si­dent Heinz Kar­rer hat sich zu Be­ginn des Jah­res ent­schie­den, nach zwölf Jah­ren im Vor­stand des Wirt­schafts­dach­ver­bands und sie­ben Jah­ren als des­sen Prä­si­dent sein Amt Ende Sep­tem­ber zu über­ge­ben. Der Vor­stands­aus­schuss emp­fiehlt dem Vor­stand ein­stim­mig Chris­toph Mäder zur Wahl zum neuen Prä­si­den­ten von eco­no­mie­su­is­se.

Seit 2008 ist Heinz Kar­rer im Vor­stand des Wirt­schafts­dach­ver­bands eco­no­mie­su­is­se, seit 2013 ist er des­sen Prä­si­dent. Seine vier­te Amts­pe­ri­ode in die­sem Gre­mi­um endet re­gu­lär im Sep­tem­ber 2020. Heinz Kar­rer hat sich zu Be­ginn des Jah­res ent­schie­den, nicht mehr für wei­te­re drei Jahre zu kan­di­die­ren. Damit wird er im Herbst auch das Prä­si­di­um nach sie­ben Jah­ren ab­ge­ben.

Heinz Kar­rer hat das Prä­si­di­um von eco­no­mie­su­is­se in einer für den Ver­band schwie­ri­gen Phase über­nom­men. Rück­trit­te in der Ver­bands­spit­ze, der an­ge­kün­dig­te Aus­tritt eines be­deu­ten­den Mit­glied­ver­bands und eine ver­lo­re­ne Volks­ab­stim­mung for­der­ten den Ver­band stark. Nach sei­ner Amts­über­nah­me star­te­te Heinz Kar­rer rasch den Pro­zess zur Neu­be­set­zung der Di­rek­to­ren­stel­le. Mit der Wahl von Mo­ni­ka Rühl zur neuen Vor­sit­zen­den der Ge­schäfts­lei­tung und wei­te­ren Ka­der­be­set­zun­gen kehr­te or­ga­ni­sa­to­risch Schritt für Schritt wie­der Sta­bi­li­tät und Ruhe ein. Der Ver­band konn­te sich neu aus­rich­ten und ope­ra­tiv wie­der zur ur­sprüng­li­chen Stär­ke und Pro­fes­sio­na­li­tät zu­rück­fin­den.

Mit­glie­der­bin­dung und Ver­bands­kom­mu­ni­ka­ti­on ver­stärkt 

In sei­ner sie­ben­jäh­ri­gen Prä­si­di­al­zeit hat Heinz Kar­rer die ver­bands­in­ter­nen Struk­tu­ren und Pro­zes­se ge­fes­tigt und wei­ter­ent­wi­ckelt sowie den Mit­glie­der­ein­be­zug und die Mit­glie­der­bin­dung ver­stärkt, indem er etwa neue Ent­schei­dungs­gre­mi­en mit Füh­rungs­kräf­ten aus den Mit­glieds­or­ga­ni­sa­tio­nen schuf. Damit ge­lang es ihm, die Ent­schei­dun­gen und die Po­si­tio­nen des Ver­bands brei­ter ab­zu­stüt­zen und eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für eine hö­he­re Ei­nig­keit im Dach­ver­band zu schaf­fen. Zudem hat er die Go­ver­nan­ce ver­bes­sert, indem er im Vor­stand einen Stra­te­gie­aus­schuss und einen Per­so­nal­aus­schuss in­iti­ier­te und auch hier die Ent­schei­dungs­pro­zes­se pro­fes­sio­na­li­sier­te. 

Vor allem aber hat Heinz Kar­rer die ge­nui­ne Rolle von eco­no­mie­su­is­se als Dach­ver­band der Schwei­zer Wirt­schaft durch eine for­cier­te Ent­wick­lung der Ver­bands­kom­mu­ni­ka­ti­on ge­stärkt. Auch in den Ab­stim­mungs­kam­pa­gnen ist die Bi­lanz von eco­no­mie­su­is­se in sei­ner Ära deut­lich po­si­tiv: Von den 19 Ab­stim­mungs­kam­pa­gnen, die eco­no­mie­su­is­se unter Heinz Kar­rer ge­führt hat, konn­te der Ver­band 17 Kam­pa­gnen zu­guns­ten des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz er­folg­reich ab­schlies­sen – zu­letzt etwa gegen die Selbst­be­stim­mungs­in­itia­ti­ve, für die Steu­er­re­form und AHV-Fi­nan­zie­rung und für die Um­set­zung einer Än­de­rung der EU-Waf­fen­richt­li­nie (Schen­gen/Dub­lin). Nur zwei­mal war eco­no­mie­su­is­se nicht er­folg­reich: bei der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve und bei der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III.

Den Aus­tausch mit Po­li­tik, Wirt­schaft und Öf­fent­lich­keit in­ten­si­viert

Schliess­lich hat Heinz Kar­rer ein neues Pro­gramm «Wirt­schaft und Ge­sell­schaft» ins Leben ge­ru­fen, mit dem der Ver­band durch ver­schie­de­ne In­itia­ti­ven den Dia­log mit der Be­völ­ke­rung über die Wirt­schaft lang­fris­tig an­regt und in­ten­si­viert. Gleich­zei­tig sol­len Wirt­schafts­ver­tre­ter im di­rek­ten Ge­spräch mit den Men­schen er­fah­ren, was diese be­schäf­tigt und wo der Schuh drückt.

Mit gros­sem per­sön­li­chem En­ga­ge­ment hat auch Heinz Kar­rer selbst den of­fe­nen Dia­log mit Po­li­tik, Me­di­en und Öf­fent­lich­keit ge­pflegt – stets re­spekt­voll, aber immer auch be­harr­lich und vor allem fak­ten­ba­siert. Da­durch ver­trat er er­folg­reich die An­lie­gen der Un­ter­neh­men in zahl­rei­chen wich­ti­gen Dos­siers und stei­ger­te so die Durch­set­zungs­fä­hig­keit des Ver­bands.

«Es war für mich in all den Jah­ren eine span­nen­de und in­ter­es­san­te Zeit, vor allem aber auch eine gros­se Ehre, diese be­deu­ten­de Or­ga­ni­sa­ti­on ge­gen­über Po­li­tik, Wirt­schaft und Öf­fent­lich­keit ver­tre­ten zu dür­fen. Dafür bin ich dank­bar», sagt er rück­bli­ckend. Nun will sich Heinz Kar­rer ab 1. Ok­to­ber – also nach der Volks­ab­stim­mung über die Kün­di­gungs­in­itia­ti­ve – an­de­ren be­ruf­li­chen Tä­tig­kei­ten zu­wen­den.

Vor­stands­aus­schuss schlägt ein­stim­mig Chris­toph Mäder zum Nach­fol­ger vor

An sei­ner heu­ti­gen Sit­zung hat sich der Vor­stands­aus­schuss von eco­no­mie­su­is­se mit der Nach­fol­ge von Heinz Kar­rer be­fasst und emp­fiehlt dem Vor­stand nun ein­stim­mig, an sei­ner nächs­ten Sit­zung Chris­toph Mäder (Jg. 1959) zum neuen Prä­si­den­ten zu wäh­len. Chris­toph Mäder kennt eco­no­mie­su­is­se aus­ge­zeich­net, war er doch be­reits von 2008 bis 2019 Mit­glied des Vor­stands­aus­schus­ses und von 2011 bis 2017 Vi­ze­prä­si­dent des Ver­bands.

Chris­toph Mäder ist im Kan­ton Aar­gau auf­ge­wach­sen und hat nach sei­nem Stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Basel das Pa­tent als Rechts­an­walt er­langt. Nach sei­ner Tä­tig­keit als wis­sen­schaft­li­cher As­sis­tent für Staats- und Ver­wal­tungs­recht an der Uni­ver­si­tät Basel war er ei­ni­ge Jahre bei der Aar­gaui­schen In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer tätig, bevor er ab 1992 als Lei­ten­der Rechts­kon­su­lent für San­doz und No­var­tis fun­gier­te.

Im Jahr 2000 trat Chris­toph Mäder in die Kon­zern­lei­tung der Syn­genta ein, wo er bis 2018 für ver­schie­de­ne Kon­zern­funk­tio­nen – unter an­de­rem Recht, Steu­ern, Pa­ten­te & Mar­ken, Ge­sund­heit/Si­cher­heit & Um­welt­schutz, Go­ver­nan­ce, Risk Ma­nage­ment & Com­p­li­an­ce – sowie für sämt­li­che Kon­zern­ak­ti­vi­tä­ten in der Schweiz ver­ant­wort­lich zeich­ne­te. Wäh­rend sei­ner Tä­tig­keit bei Syn­genta war Chris­toph Mäder unter an­de­rem viele Jahre auch Prä­si­dent und Vor­stands­mit­glied von sci­en­ce­in­dus­tries, dem schwei­ze­ri­schen Wirt­schafts­ver­band der che­misch-phar­ma­zeu­ti­schen In­dus­trie.

Chris­toph Mäder ist Ver­wal­tungs­rats­mit­glied ver­schie­de­ner na­tio­na­ler und in­ter­na­tio­na­ler Ge­sell­schaf­ten, so von Bâloise Hol­ding AG, Ems-Che­mie Hol­ding AG und Lonza Group AG. Seit 2019 ist er Part­ner der An­walts- und No­ta­ri­ats­kanz­lei Be­cker Gu­r­i­ni Han­hart Vogt in Lenz­burg. Zu­sätz­lich ist er Mit­glied ver­schie­de­ner Bei­rä­te und nimmt auch Funk­tio­nen in Non-Pro­fit-Or­ga­ni­sa­tio­nen wahr.

«Das Ver­trau­en, das die Fin­dungs­kom­mis­si­on und der Vor­stands­aus­schuss von eco­no­mie­su­is­se in mich set­zen, freut mich sehr», sagt Chris­toph Mäder nach sei­ner No­mi­nie­rung. Die Wahl des neuen Ver­bands­prä­si­den­ten per 1. Ok­to­ber 2020 er­folgt an­läss­lich der nächs­ten Vor­stands­sit­zung im Sep­tem­ber.

Por­trait von Chris­toph Mäder

 

Über eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se ist der Dach­ver­band der Schwei­zer Wirt­schaft. Er ver­tritt die In­ter­es­sen sei­ner Mit­glie­der in allen Be­rei­chen der Wirt­schafts­po­li­tik und setzt sich für op­ti­ma­le Rah­men­be­din­gun­gen für den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz ein. Mit­glie­der sind 100 Bran­chen­ver­bän­de, 20 kan­to­na­le Han­dels­kam­mern sowie ei­ni­ge Ein­zel­un­ter­neh­men. eco­no­mie­su­is­se ver­tritt ins­ge­samt 100’000 Schwei­zer Un­ter­neh­men aus allen Bran­chen mit zwei Mil­lio­nen Ar­beits­plät­zen in der Schweiz.