Gletscher

Ge­gen­ent­wurf Glet­scher­initia­ti­ve: Ein guter Tag für unser Klima

Heute ist ein guter Tag für das Klima – der Na­tio­nal­rat hat sich für den in­di­rek­ten Ge­gen­ent­wurf zur Glet­scher­initia­ti­ve aus­ge­spro­chen. Nach dem Schiff­bruch des CO2-Ge­set­zes im letz­ten Jahr war der wei­te­re Weg im Kampf gegen den Kli­ma­wan­del lange un­ge­wiss. Die Wirt­schaft be­grüsst daher das Ja zum in­di­rek­ten Ge­gen­ent­wurf des Na­tio­nal­rats, da er den Weg für eine zu­kunfts­ge­rich­te­te Kli­ma­po­li­tik ebnet.

Der in­di­rek­te Ge­gen­ent­wurf leis­tet einen wich­ti­gen Bei­trag im Kampf gegen den Kli­ma­wan­del und ist gleich­zei­tig ef­fi­zi­en­ter und aus­ge­wo­ge­ner als die Glet­scher­initia­ti­ve. Ins­be­son­de­re drei Punk­te ste­chen bei der Vor­la­ge po­si­tiv her­vor:

1. Kein un­ver­hält­nis­mäs­si­ges Ver­bot für fos­si­le En­er­gie­trä­ger

Für die Wirt­schaft stellt sich nicht die Frage, ob wir in der Schweiz Netto-Null bis 2050 er­rei­chen, son­dern wie. Aus un­se­rer Sicht be­darf es fle­xi­bler Lö­sun­gen und nicht star­rer Ver­bo­te. Wir er­ach­ten es als Stär­ke der Vor­la­ge und Chan­ce für das Klima, dass der in­di­rek­te Ge­gen­ent­wurf auf das star­re Ver­bot fos­si­ler En­er­gie­trä­ger ver­zich­tet. Damit zeigt er den kla­ren Weg Rich­tung Netto-Null bis 2050 auf, über­lässt es aber der Wirt­schaft, die wirk­sams­ten und ef­fi­zi­en­tes­ten Mass­nah­men zu iden­ti­fi­zie­ren.

2. Fle­xi­bi­li­tät zur Er­rei­chung von Netto-Null

Der in­di­rek­te Ge­gen­ent­wurf räumt der Schweiz die not­wen­di­ge Fle­xi­bi­li­tät ein, Lö­sun­gen in einen in­ter­na­tio­na­len Kon­text ein­zu­bet­ten – der Kampf gegen den Kli­ma­wan­del ist ein glo­ba­les Un­ter­fan­gen. Des­halb ist es auch ziel­füh­rend, dass die An­rech­nung aus­län­di­scher Mass­nah­men als Op­ti­on of­fen­ge­hal­ten wird – so­wohl für Ver­min­de­run­gen wie auch für Ne­ga­ti­ve­mis­sio­nen. Mit­tels Aus­land­re­duk­tio­nen wird die nö­ti­ge Fle­xi­bi­li­tät ge­schaf­fen, bis neue Tech­no­lo­gi­en zur Ver­fü­gung ste­hen. Durch Ne­ga­ti­ve­mis­sio­nen im Aus­land las­sen sich im An­schluss die bis 2050 noch ver­blei­ben­den Emis­sio­nen aus­glei­chen. Po­si­tiv zu be­wer­ten ist auch, dass für die In­dus­trie kein li­nea­rer Ab­senk­pfad vor­ge­se­hen wurde. Damit wird der Be­deu­tung von tech­no­lo­gi­schem Fort­schritt und In­no­va­ti­on Rech­nung ge­tra­gen.

3. Un­ter­stüt­zung durch den Bund

Mit dem Rah­men­ge­setz sol­len Un­ter­neh­men mit fach­kun­di­ger Be­ra­tung un­ter­stützt wer­den, falls sie auf frei­wil­li­ger Basis Fahr­plä­ne zur Er­rei­chung des Netto-Null-Ziels aus­ar­bei­ten. Diese Un­ter­stüt­zung auf dem Weg hin zu Netto-Null ist wert­voll, wie auch die Fi­nanz­hil­fen, wel­che für Tech­no­lo­gi­en und Pro­zes­se zur Re­duk­ti­on von Treib­haus­gas­emis­sio­nen vor­ge­se­hen sind. Denn auch damit kann In­no­va­ti­on ge­för­dert wer­den, wel­che Netto-Null-Fahr­plä­nen wei­te­ren Schub gibt.

Mit dem zu­sätz­li­chen Son­der­pro­gramm für den Er­satz von fos­si­len und in­ef­fi­zi­en­ten elek­tri­schen Hei­zun­gen kann zudem die Un­ab­hän­gig­keit vom Im­port von fos­si­len En­er­gi­en be­schleu­nigt wer­den. Gleich­zei­tig kann damit der Strom­ver­sor­gungs­pro­ble­ma­tik im Win­ter teils ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den.

Jetzt müs­sen Wirt­schaft, Ge­sell­schaft und Po­li­tik zu­sam­men dem Vor­schlag über die Ziel­li­nie hel­fen

Mit dem vor­lie­gen­den Rah­men­ge­setz steht eine über­le­ge­ne und mehr­heits­fä­hi­ge Al­ter­na­ti­ve zur Glet­scher­initia­ti­ve zur Wahl. Die Wirt­schaft er­war­tet des­halb von den In­iti­an­ten, dass die Volks­in­itia­ti­ve zu­rück­ge­zo­gen wird. Es ist nicht die Zeit für rote Li­ni­en und Ma­xi­mal­for­de­run­gen. Eine wei­te­re Nie­der­la­ge bei einer Volks­ab­stim­mung ver­trägt das Klima nicht.