Etwas für das Klima tun

Wir können nicht zuschauen, wie unser Planet immer wärmer wird und nichts tun. Da sind sich die meisten einig. Was die wenigsten wissen: Die Schweiz und die Schweizer Unternehmen tun schon sehr viel. Wir zeigen, weshalb dieser Weg weiterhin der Richtige ist – und was wir sonst noch tun können.

Die Verzweiflung ist schon fast dramatisch. Plötzlich realisiert die breite Öffentlichkeit, dass diese moderate und kaum fassbare Klimaerwärmung ungeahnte Folgen für die Menschen auf dem Planeten haben kann. Vor allem, wenn man auf das fokussiert, was durch den Klimawandel gefährdet oder bedroht wird. Und die Politik hat noch keine befriedigenden Antworten. Oder nur sehr plumpe Rezepte. Etwa nach dem Motto: Wir reden einfach die Klimaerwärmung weg und dann ist alles in Ordnung.

Ein globales Problem national lösen

Die Schweiz ist für 0,1 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Wirtschaftlich betrachtet sind die Hebel aber sowohl konsum- wie produktionsseitig deutlich grösser. Bereits heute verursachen wir ausserhalb unserer Grenzen mehr Emissionen als im eigenen Land. Und Technologien und Produkte aus der Schweiz helfen schon lange weltweit zu Einsparungen in einer Grössenordnung, die die Emissionen der Schweiz bei Weitem übertrifft. Bei globalen Herausforderungen ist eine nationale Perspektive nicht wirklich zielführend. Wir werden globale Mechanismen und Lösungen brauchen, um das Problem wirksam in den Griff zu kriegen.

Erdkugel auf einer wiese

Wir müssen auch etwas im Inland tun

Heisst das nun, wir müssen in der kleinen Schweiz nichts tun? Keineswegs! Die Schweiz hat die meisten heute bekannten klimapolitischen Instrumente bereits im Einsatz, grossmehrheitlich in der höchsten Ausprägung – zum Beispiel die CO2-Abgabe. Wir sind damit erfolgreich und konnten trotz Verdoppelung der Wirtschaftsleistung und trotz Bevölkerungsanstieg von über 30 Prozent gegenüber 1990 deutlich Emissionen einsparen. Zum Vergleich: Die weltweiten CO2-Emissionen sind von 1990 bis 2015 um 50 Prozent gestiegen. Mit dem Modell der Zielvereinbarungen für Unternehmen hat die Schweiz zudem einen eigenen Ansatz entwickelt, der wirtschaftliche und klimapolitische Ziele bestmöglich zusammenbringt. Damit konnte die Wirtschaft bereits beachtliche Mengen an CO2 einsparen – mehr als mit jedem anderen Instrument. Deswegen hat die Schweizer Wirtschaft auch ihre Reduktionsziele für 2020 bereits 2017 erreicht und übertroffen.

Das Erfolgsmodell Schweiz in die Welt hinaustragen

Statt uns in nationale Querelen zu verstricken, sollten wir das Erfolgsmodell Schweiz in die Welt hinaustragen. Andere Länder könnten von den Erfahrungen der Schweiz profitieren und ihre wirtschaftlichen und klimapolitischen Ziele auch besser erreichen – was uns wiederum deutlich mehr bringt, als wenn wir auf Verbote und Verzicht setzen. Zudem braucht es eine Koalition unter den grossen Handelsländern, wo einheitliche Spielregeln eingeführt werden. Gegenwärtig wäre die Chance gut für eine «klimapolitische Achse» USA-EU-China. Auch OECD, UNO oder G-X wären geeignete Gefässe, um wirksame Klimapolitik zu betreiben. Und die Schweiz als Pionierin, als global vernetzte Volkswirtschaft mit ausgeprägten diplomatischen Kenntnissen ist geradezu prädestiniert, die Welt aus der Klimamisere zu führen – und nicht nur vor dem eigenen Hauseingang zu kehren und sonst die Augen zu verschliessen.