elite sa matelas

Elite SA: In­no­va­ti­on im Schlaf­pa­ra­dies

Den Markt für Bett­wa­ren mit Ge­schäfts­ide­en aus der Au­to­mo­bil­in­dus­trie auf­zu­mi­schen, ist eines der Er­folgs­re­zep­te der Firma Elite SA, wel­che seit über einem Jahr­hun­dert Ma­trat­zen her­stellt.

Das Schlaf­pa­ra­dies. Dies ist der erste Ge­dan­ke, der dem Be­su­cher durch den Kopf schiesst, wenn er den Aus­stel­lungs­raum von Elite SA in Au­bon­ne, im Kan­ton Waadt, be­tritt. In die­ser hohen, weit­läu­fi­gen Ver­kaufs­hal­le, wel­che frü­her eine Au­to­ga­ra­ge be­her­berg­te, sind die ver­schie­de­nen Ma­trat­zen und Bet­ten aus dem Sor­ti­ment der Firma aus­ge­stellt. Im Emp­fangs­be­reich auf einem Zwi­schen­ge­schoss wird den Be­su­chern Kaf­fee ser­viert, wäh­rend sich das Par­terre als ei­gent­li­che Schatz­kam­mer für mass­ge­schnei­der­te Bett­wa­ren prä­sen­tiert. Hier fin­det der Kunde alles, was das Herz – und ein an­spruchs­vol­ler Rü­cken – be­gehrt: Von der Grös­se der Ma­trat­ze bis hin zu den ver­wen­de­ten Ma­te­ria­li­en und zu den Kom­po­nen­ten, die für einen op­ti­ma­len Schlaf­kom­fort sor­gen, sind alle Op­tio­nen frei wähl­bar.

elite sa matratze


 
Die Ent­wick­lung vom klei­nen, 1895 von Jules-Henri Cail­le ge­grün­de­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men zum in­ter­na­tio­nal tä­ti­gen KMU ver­dankt Elite SA einem über Jahr­zehn­te per­fek­tio­nier­ten Know-how, aber auch einer Per­son, die die­ses Erbe er­folg­reich zu nut­zen wuss­te: François Pu­glie­se. Nach einer Kar­rie­re in der Au­to­mo­bil­bran­che – er be­sitzt ein EFZ als Au­to­me­cha­ni­ker und ver­schie­de­ne Zu­satz­aus­bil­dun­gen – über­nahm er die Firma Elite im Jahr 2006 auf Emp­feh­lung eines Freun­des und aus In­ter­es­se an einer neuen Her­aus­for­de­rung von der Fa­mi­lie Cail­let, die das Un­ter­neh­men in drit­ter Ge­ne­ra­ti­on führ­te. «Mit vier­zig Jah­ren war die Zeit reif für eine Ver­än­de­rung. Da­mals ver­füg­te ich je­doch über kei­ner­lei Kennt­nis­se auf dem Ge­biet der Bett­wa­ren, und ich hatte die Werk­statt vor der Un­ter­zeich­nung des Kauf­ver­trags nur ein­mal an einem Sams­tag­mor­gen kurz be­sich­tigt», ge­steht François Pu­glie­se.

Be­währ­tes über Bord wer­fen woll­te François Pu­glie­se indes nicht. Er be­müh­te sich viel­mehr, sein Pro­dukt und des­sen Be­son­der­hei­ten zu ver­ste­hen. Sein Ziel: Das Pro­dukt neu zu be­le­ben und dabei das über hun­dert­jäh­ri­ge Know-how der Firma op­ti­mal zu nut­zen. «Wir muss­ten ein Team auf­bau­en, um neue Wege zu be­schrei­ten», er­klärt er. Er en­ga­gier­te einen Stu­den­ten in Mar­ke­ting­wis­sen­schaf­ten, um die Mit­be­wer­ber – haupt­säch­lich Gross­un­ter­neh­men – zu ana­ly­sie­ren und die Markt­po­si­tio­nie­rung von Elite zu be­stim­men; die Wahl fiel auf das Hoch­preis­seg­ment.

Um diese Neu­aus­rich­tung zu er­mög­li­chen, schaff­te der neue Be­sit­zer einen neuen Ma­schi­nen­park an, den er mit Un­ter­stüt­zung der Ban­que Can­to­na­le Vau­doi­se fi­nan­zier­te. «Die BCV hat uns auf un­se­rem Weg stets be­glei­tet. Ent­ge­gen einer land­läu­fi­gen Mei­nung sind die Ban­ken kei­nes­wegs un­ko­ope­ra­tiv, wenn das vor­ge­schla­ge­ne Pro­jekt über­zeugt», sagt der frü­he­re Fi­nanz­chef von Honda Schweiz. Diese ein­schnei­den­de Ver­än­de­rung in den Werk­stät­ten von Elite er­mög­lich­te es dem Un­ter­neh­men, auf Be­stel­lung zu pro­du­zie­ren und den Kun­den kom­plett mass­ge­schnei­der­te Pro­duk­te an­zu­bie­ten – so wie es die Au­to­mo­bil­in­dus­trie mit ihren Op­tio­nen vor­macht.
 

Elite SA Pugliese


Wie ma­nagt man ein Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men, das auf eine so lange Fir­men­ge­schich­te zu­rück­blickt? François Pu­glie­se sah seine wich­tigs­te Auf­ga­be darin, Ar­beits­plät­ze zu schaf­fen und wei­ter­hin gute Pro­duk­te her­zu­stel­len. Zudem legte er Wert dar­auf, das vor­han­de­ne Fach­wis­sen zu be­wah­ren und die Be­zie­hun­gen zur Grün­der­fa­mi­lie auf­recht­zu­er­hal­ten. Ge­mäss dem Fir­men­lei­ter «lie­fert die Ge­schich­te wert­vol­le Er­fah­run­gen in Bezug auf die Frage, was bei den Kun­den an­kommt und was nicht: sie ist wie eine Da­ten­bank.» Ein Rund­gang durch die Werk­stät­ten über dem Aus­stel­lungs­raum be­stä­tigt diese Ein­schät­zung: Ein Team schnei­det und mon­tiert die Holz­rah­men für die Un­ter­fe­de­run­gen, ein Mit­ar­bei­ter jus­tiert ge­schickt die Sprung­fe­dern der Ma­trat­zen, wäh­rend eine Frau mit si­che­rer Hand die letz­ten Na­del­sti­che an den fer­ti­gen Ma­trat­zen aus­führt. Hier wer­den Tra­di­ti­on, Qua­li­tät und Au­then­ti­zi­tät phy­sisch greif­bar. Die meis­ten Ar­bei­ten wer­den noch von Hand aus­ge­führt – durch er­fah­re­ne in­ter­ne Fach­ar­bei­ter.

Die Ent­schei­dung, in der Schweiz zu pro­du­zie­ren, hat einen Preis. Wie ge­lingt es Elite, ge­gen­über der aus­län­di­schen Kon­kur­renz wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben? François Pu­glie­se er­klärt, dass es darum geht, das Pro­dukt «auf­zu­wer­ten» und den Fokus in der Kom­mu­ni­ka­ti­on auf den ech­ten Mehr­wert zu legen, ins­be­son­de­re auf die bei­den wich­tigs­ten Vor­zü­ge: Kom­fort und Lang­le­big­keit. Diese sind das Er­geb­nis einer kon­se­quen­ten Se­lek­ti­on hoch­wer­ti­ger Ma­te­ria­li­en, die das Un­ter­neh­men nach Mög­lich­keit von lo­ka­len Lie­fe­ran­ten be­zieht. Letz­te­re wer­den von François Pu­glie­se als Part­ner be­trach­tet. Mit Blick auf den hohen Stel­len­wert, den das Un­ter­neh­men sei­ner Pro­duk­ti­ons­li­nie bei­misst, hat Elite SA das EU-Ecola­bel er­wor­ben, eine eu­ro­päi­sche Um­welt­zer­ti­fi­zie­rung, die auf einem ganz­heit­li­chen An­satz ba­siert und den ge­sam­ten Le­bens­zy­klus der Pro­duk­te be­rück­sich­tigt – von der Ge­win­nung der Roh­stof­fe über die Fa­bri­ka­ti­on, den Ver­trieb und die Be­nut­zung bis hin zur Ent­sor­gung und Wie­der­ver­wer­tung. Für die Kun­den ist diese Zer­ti­fi­zie­rung eine zu­sätz­li­che Qua­li­täts­ga­ran­tie.

elite sa matratze von unten
 
Die wich­tigs­ten In­no­va­tio­nen wur­den im Jahr 2009 mit dem «Smart Lease» ein­ge­führt, wel­cher im Be­reich der Bett­wa­ren als ei­gent­li­che Re­vo­lu­ti­on gel­ten darf. Dabei han­delt es sich um ein auf die Ho­tel­kun­den zu­ge­schnit­te­nes Sys­tem, das vom Au­to­mo­bil­markt in­spi­riert ist: Da der Kauf von Bet­ten für die Ho­te­liers mit hohen In­ves­ti­tio­nen ver­bun­den ist, er­laubt es ihnen «Smart Lease», qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Bet­ten an­zu­schaf­fen und nur für deren tat­säch­li­che Nut­zung zu be­zah­len.

Zu die­sem Zweck sind die Ma­trat­zen mit einem pa­ten­tier­ten, in­te­grier­ten Druck­mes­ser aus­ge­stat­tet. Das Hotel be­zahlt damit nur 50 bis 60 Rap­pen pro Nacht, wenn das Bett be­legt ist, und kann so eine In­ves­ti­ti­on, die nor­ma­ler­wei­se er­heb­li­che li­qui­de Mit­tel bin­den würde, durch va­ria­ble Mo­nats­ra­ten er­set­zen. Gleich­zei­tig bie­tet die­ses Sys­tem Elite SA eine aus­ge­zeich­ne­te Ge­le­gen­heit, den Be­nut­zern den Kom­fort sei­ner Ma­trat­zen zu de­mons­trie­ren.

Dank den seit dem Be­sit­zer­wech­sel im Jahr 2006 un­ter­nom­me­nen An­stren­gun­gen ist der Um­satz des Un­ter­neh­mens von 2 Mil­lio­nen auf 12 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken und die Zahl der Mit­ar­bei­ten­den von 20 auf 65 ge­stie­gen. Um die wei­te­re Ent­wick­lung si­cher­zu­stel­len, hat Elite aus­ser­dem stra­te­gi­sche Über­nah­men ge­tä­tigt, dank denen der Um­satz der Elite-Grup­pe auf 22 Mil­lio­nen Fran­ken und der Per­so­nal­be­stand auf 130 Mit­ar­bei­ten­de an­ge­wach­sen ist. Und das er­folg­rei­che Un­ter­neh­men hat noch wei­te­re ehr­gei­zi­ge Pläne.
 

schere schneidet stoff

François Pu­glie­se ist vol­ler Ideen, und seine Teams ar­bei­ten lau­fend an neuen Pro­jek­ten, um den Schlaf­kom­fort wei­ter zu er­hö­hen. «Wir sind mehr als bloss ein Ma­trat­zen­her­stel­ler: Unser stra­te­gi­sches Ziel ist es, den Kun­den einen er­hol­sa­men Schlaf zu ver­schaf­fen», ver­si­chert der Fir­men­lei­ter. Nach der Ein­füh­rung von Holz­fe­dern für die Un­ter­fe­de­run­gen, die in Zu­sam­men­ar­beit mit der hö­he­ren Fach­schu­le Holz Biel ent­wi­ckelt wur­den, ist die neu­es­te Er­fin­dung eine mit der ETH Zü­rich ent­wi­ckel­te Ma­trat­ze, wel­che den Kampf gegen das Schnar­chen un­ter­stützt.

Dank Mi­kro­fo­nen, die die Schnarch­ge­räu­sche ana­ly­sie­ren, be­wegt ein in­te­grier­tes me­cha­ni­sches Sys­tem den Schla­fen­den so lange, bis die Ge­räu­sche ver­stum­men. Mit sei­nen neu­es­ten Pro­jek­ten möch­te Elite SA zudem einen Bei­trag zur Be­kämp­fung der Schlaf­apnoe leis­ten. Gibt es ein bes­se­res Bei­spiel für das Sprich­wort, wo­nach ein guter Schlaf die halbe Ge­sund­heit ist? Für François Pu­glie­se spielt die Kos­ten­fra­ge eine un­ter­ge­ord­ne­te Rolle, wenn es um In­no­va­tio­nen geht: «Wenn wir mit un­se­ren Part­nern ver­han­deln, lau­tet die ent­schei­den­de Frage: Was kön­nen wir un­se­ren Kun­den Be­son­de­res bie­ten, um uns von der Kon­kur­renz ab­zu­he­ben?»