Menschen bei einer Diskusison

eHe­alth für kon­su­men­ten­freund­li­ches Ge­sund­heits­we­sen

Im Rah­men der In­fo­So­cie­ty­Days hat in Bern das eHe­alth Forum statt­ge­fun­den. Die Kon­fe­renz the­ma­ti­sier­te die „Con­su­mer Dri­ven Health Care“ (Pa­ti­en­ten­ori­en­tier­te Ge­sund­heits­ver­sor­gung). Ein Ge­sund­heits­sys­tem, das von den Be­dürf­nis­sen der Kon­su­men­ten und Pa­ti­en­ten an­ge­trie­ben wird, wäre in der Tat wün­schens­wert. Lei­der ent­wi­ckelt sich das Schwei­zer Ge­sund­heits­we­sen eher in die ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tung, hin zu einem vom Staat ge­lenk­ten und von Ein­zel­in­ter­es­sen do­mi­nier­ten Sys­tem. Mit der ver­mehr­ten Nut­zung von elek­tro­ni­schen Me­di­en im Ge­sund­heits­we­sen könn­te der Stel­len­wert der Pa­ti­en­ten ver­bes­sert wer­den.

An­hand der eHe­alth-In­stru­men­te lässt sich gut be­schrei­ben, wie ein kon­su­men­ten­freund­li­ches Ge­sund­heits­we­sen aus­se­hen müss­te. In einem sol­chen Ge­sund­heits­sys­tem hätte der Pa­ti­ent die In­for­ma­ti­ons­ho­heit über seine Ge­sund­heits­da­ten. Doch wie soll­ten die In­stru­men­te zur In­for­ma­ti­ons­ver­mitt­lung be­schaf­fen sein, damit die­ses Ziel er­reicht wird? Die elek­tro­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on soll­te ein­fach sein. Sie soll­te sich per­so­na­li­sie­ren las­sen und dem Kon­su­men­ten gros­se Wahl­frei­heit zu­ge­ste­hen. Im Ge­sund­heits­be­reich ist auch ein hohes Mass an Si­cher­heit und Ver­trau­en not­wen­dig. Dies muss die elek­tro­ni­sche In­for­ma­ti­ons­ver­mitt­lung si­cher­stel­len. Mit­hil­fe die­ser vier Eck­pfei­ler könn­te man die In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gi­en im Ge­sund­heits­we­sen frucht­bar ma­chen. Das Sys­tem würde trans­pa­ren­ter und die Prä­fe­ren­zen der Pa­ti­en­ten könn­ten von den Leis­tungs­er­brin­gern bes­ser er­kannt und be­frie­digt wer­den.

Lei­der sieht die Rea­li­tät schlech­ter aus. Die elek­tro­ni­sche Ver­net­zung steckt im Ge­sund­heits­be­reich noch immer in den Kin­der­schu­hen. Die di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on fin­det wenn über­haupt ab­ge­kop­pelt von den Pa­ti­en­ten statt. Den Ver­si­cher­ten wer­den die In­for­ma­tio­nen über ihre Be­hand­lung vor­ent­hal­ten oder im bes­ten Fall per Pa­pier­ko­pie über­mit­telt. Die Selbst­be­stim­mung und Ei­gen­ver­ant­wor­tung des Pa­ti­en­ten wird da­durch er­schwert.

Ge­setz für elek­tro­ni­sches Pa­ti­en­ten­dos­sier
Um die­sen un­be­frie­di­gen­den Zu­stand zu ver­bes­sern, er­ar­bei­tet der Bund mo­men­tan ein Ge­setz für ein elek­tro­ni­sches Pa­ti­en­ten­dos­sier. Die­ses Ge­setz­ge­bungs­pro­jekt wurde in einer Sit­zung am eHe­alth Forum vor­ge­stellt. Mit dem neuen Ge­setz las­sen sich die Si­cher­heit und das Ver­trau­en in die elek­tro­ni­schen Me­di­en er­hö­hen. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Ver­bes­se­rung der recht­li­chen Grund­la­gen im eHe­alth-Be­reich.

Damit die elek­tro­ni­schen Me­di­en aber ver­mehrt im Ge­sund­heits­we­sen Fuss fas­sen kön­nen, muss die elek­tro­ni­sche Ver­net­zung allen Ak­teu­ren einen kla­ren Nut­zen bie­ten. Dazu ist es er­for­der­lich, dass eine Re­gu­lie­rung über An­rei­ze allen Ak­teu­ren Rech­nung trägt. Der Nut­zen von eHe­alth er­höht sich, wenn die Ver­sor­gung stär­ker in­te­griert und ein Leis­tungs­wett­be­werb in Gang ge­bracht wird. Eine eHe­alth-Re­gu­lie­rung darf des­halb nicht im luft­lee­ren Raum ent­ste­hen, son­dern ist auf die Re­form­vor­schlä­ge im Ge­sund­heits­we­sen ab­zu­stim­men.