Di­gi­tal­tag 2020: Eine bes­se­re [Um-]Welt dank Di­gi­ta­li­sie­rung

Am vier­ten lan­des­wei­ten Di­gi­tal­tag wird kom­men­den Mitt­woch die di­gi­ta­le Um­wäl­zung dis­ku­tiert. Der tech­no­lo­gi­sche Fort­schritt wird dabei auch kri­tisch durch­leuch­tet. Die Aus­gangs­la­ge ist aber klar: Die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung über­wie­gen die Ri­si­ken. Und das nicht nur in den Be­rei­chen Bil­dung, Mo­bi­li­tät und Ge­sund­heit, son­dern ganz be­son­ders auch im Um­welt­be­reich.

Wie be­reits eine Stu­die der Uni­ver­si­tät Zü­rich aus dem Jahre 2017 auf­zei­gen konn­te, ist die Di­gi­ta­li­sie­rung ein wich­ti­ger Fak­tor für eine kli­ma­neu­tra­le Wirt­schaft in der Schweiz. Di­gi­ta­li­sie­rung hat das tech­no­lo­gi­sche und wirt­schaft­li­che Po­ten­zi­al zur Ver­mei­dung von über drei­mal mehr Treib­haus­gas­emis­sio­nen als die Menge von Emis­sio­nen, die aus der Her­stel­lung, dem Be­trieb und der Ent­sor­gung von elek­tro­ni­schen Ge­rä­ten und In­fra­struk­tu­ren re­sul­tiert. Ge­stützt wird die­ses Re­sul­tat auch von einer neuen Stu­die der Uni­ver­si­tät Zü­rich und der EMPA aus die­sem Herbst: Mit der 5G-Tech­no­lo­gie kön­nen Treib­haus­gas­emis­sio­nen ein­ge­spart wer­den, da neue An­wen­dun­gen mög­lich wer­den und die Di­gi­ta­li­sie­rung ef­fi­zi­en­ter ge­nutzt wird.

Ef­fi­zi­enz­ge­winn för­dert den Um­welt­schutz.

Dank dem Ein­satz von mo­der­nen In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gi­en kön­nen mehr Daten ge­sam­melt, Sys­te­me aus­ge­klü­gel­ter ge­steu­ert, neue Er­kennt­nis­se ge­won­nen und neu­ar­ti­ge Dienst­leis­tun­gen er­bracht wer­den. Dazu gibt es kon­kre­te Bei­spie­le: Die Di­gi­ta­li­sie­rung er­mög­licht über den Ein­satz von Sen­so­ren eine in­tel­li­gen­te Heiz­steue­rung in Woh­nun­gen und Büros. Sie er­mög­licht Car­sha­ring und eine kun­den­freund­li­che Be­nüt­zung der öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel. Oder sie hilft dabei, Äcker prä­zi­se zu dün­gen und Pes­ti­zi­de ge­zielt an­zu­wen­den, wo­durch Bio­di­ver­si­tät ge­schützt wird. 

Ent­kop­peln und Ent­ma­te­ria­li­sie­ren

Di­gi­ta­li­sie­rung er­mög­licht den Ver­zicht auf Druckerzeug­nis­se oder macht die phy­si­sche Prä­senz bei Mee­tings über­flüs­sig, was sich in der ak­tu­el­len COVID-Kri­sen­zeit als be­son­de­rer Vor­teil er­weist. Auch ge­samt­wirt­schaft­lich be­feu­ert die Di­gi­ta­li­sie­rung den Struk­tur­wan­del von der In­dus­trie- zur Dienst­leis­tungs­wirt­schaft. Das führt zu einem deut­lich tie­fe­ren re­la­ti­ven Res­sour­cen­ver­brauch in Pro­duk­ti­on und Kon­sum. Die Ent­kopp­lung von Wirt­schafts­wachs­tum und Res­sour­cen­ver­brauch ist in der Schweiz und in vie­len an­de­ren In­dus­trie­na­tio­nen be­reits ge­glückt. 

Eine gute, di­gi­ta­le Ver­net­zung ist es­sen­zi­ell.

Di­gi­ta­le Ka­nä­le er­leich­tern die Wis­sens­bil­dung, auch im Be­reich der Um­welt. Eben­so hilft Tech­no­lo­gie bei der Schaf­fung von Trans­pa­renz, wie bei­spiels­wei­se be­züg­lich Rück­ver­folg­bar­keit von Lie­fer­ket­ten. 

Dank der Di­gi­ta­li­sie­rung sind heute Pro­zes­se mög­lich, die vor zehn Jah­ren noch un­denk­bar waren. Na­tür­lich bringt diese Ent­wick­lung aber auch un­er­wünsch­te Ne­ben­wir­kun­gen mit sich, wie bei­spiels­wei­se eine stei­gen­de An­zahl elek­tro­ni­scher Ge­rä­te pro Kopf oder eine zu­neh­men­de Er­schöp­fung knap­per Me­tall­res­sour­cen. In jedem Fall über­wie­gen je­doch die Vor­tei­le der Di­gi­ta­li­sie­rung. Und auch die Nach­tei­le die­ser Ent­wick­lung kön­nen dank der Di­gi­ta­li­sie­rung bes­ser be­wäl­tigt wer­den.