Chiens et robot

Den Weg der Di­gi­ta­li­sie­rung ge­mein­sam ge­stal­ten

Die heu­ti­ge Jah­res­ver­samm­lung von eco­no­mie­su­is­se hat sich mit den wich­ti­gen wirt­schafts­po­li­ti­schen The­men – so auch mit den Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen der di­gi­ta­len Wirt­schaft – aus­ein­an­der­ge­setzt. Für Prä­si­dent Heinz Kar­rer steht fest, dass sich Di­gi­ta­li­sie­rungs­pro­zes­se nicht auf­hal­ten las­sen. Die Ma­schi­nen seien aber auch auf neue Tä­tig­kei­ten von Men­schen an­ge­wie­sen, um über­haupt funk­tio­nie­ren zu kön­nen. Ins­be­son­de­re dank ihrem her­vor­ra­gen­den Be­rufs­bil­dungs­sys­tem sind die Chan­cen der Schweiz in­takt, ge­stärkt aus dem Wan­del her­vor­zu­ge­hen. Aus Sicht der Wirt­schaft braucht es Fle­xi­bi­li­tät von Ar­beit­ge­bern und Ar­beit­neh­mern. Auch Bun­des­prä­si­den­tin Doris Leuthard er­in­ner­te in ihrer Gruss­bot­schaft daran, dass die Schweiz dank ihrer In­no­va­ti­ons­kraft bis­her immer von tech­ni­schem Fort­schritt pro­fi­tiert habe.

Mit Blick auf die ver­gan­ge­nen zwölf Mo­na­te kam eco­no­mie­su­is­se-Prä­si­dent Kar­rer zum Schluss, dass man sich als ver­nunf­tori­en­tier­ter Staats­bür­ger heute zu Recht Sor­gen mache. Es wür­den ver­mehrt Re­zep­te aus dem ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert pro­pa­giert, um die kom­ple­xen Pro­ble­me von heute zu lösen. Der ganze Unmut ver­stel­le den Blick auf die Er­run­gen­schaf­ten der letz­ten Jahr­zehn­te – bei­spiels­wei­se, dass Län­der mit tie­fer Armut mitt­ler­wei­le zu den wachs­tums­stärks­ten Volks­wirt­schaf­ten der Welt ge­hö­ren. Oder dass die in­ter­na­tio­na­le Ge­mein­schaft wei­ter­hin kon­struk­tiv zu­sam­men­ar­bei­te und kon­kre­te Er­fol­ge er­zie­le, bei­spiels­wei­se mit dem Kli­ma­ab­kom­men von Paris.

Di­gi­ta­li­sie­rung als gros­se Chan­ce für die Schweiz

Zu den Um­wäl­zun­gen, die auch für Un­zu­frie­den­heit und Ängs­te sor­gen, zählt ins­be­son­de­re die Di­gi­ta­li­sie­rung. Be­reits am 22. Au­gust hat eco­no­mie­su­is­se zu­sam­men mit dem Thinktank W.I.R.E. ein Grund­la­gen­pa­pier zu die­sem zen­tra­len Thema ver­öf­fent­licht. In Genf wurde die De­bat­te nun ver­tieft. Prof. Mar­tin Vet­ter­li, Prä­si­dent der ETH Lau­sanne, un­ter­strich die Chan­cen für den In­no­va­ti­ons­stand­ort Schweiz, die sich aus der lau­fen­den Ent­wick­lung er­ge­ben. Die ETH Lau­sanne re­agie­re na­he­zu im Jah­res­rhyth­mus mit neuen Bil­dungs­an­ge­bo­ten, bei­spiels­wei­se zu Com­pu­ta­tio­nal Thin­king, das 2018 als neuer Pfei­ler in der Aus­bil­dung eta­bliert werde. Die guten Stand­ort­be­din­gun­gen und die Lage im Her­zen Eu­ro­pas sind laut Vet­ter­li dazu ge­eig­net, aus der Schweiz ein ei­gent­li­ches «In­no­va­ti­on Val­ley» zu ma­chen. De­fi­zi­te ortet er ei­ner­seits beim ver­füg­ba­ren Ri­si­ko­ka­pi­tal, vor allem für Start-ups, an­de­rer­seits bei der IT-Aus­bil­dung in der Schu­le, die viel frü­her ein­set­zen soll­te.

Wie viel Spass die Aus­ein­an­der­set­zung mit In­for­ma­tik und Tech­nik Schü­le­rin­nen und Schü­lern ma­chen kann, il­lus­trier­te das Team Elec­tro­nic Ma­chi­nes der Mit­tel­schu­le Schiers sehr an­schau­lich auf der Bühne. Die Ju­gend­li­chen haben es in den Ro­bo­tik-Wett­be­wer­ben der First Lego Le­ague an die in­ter­na­tio­na­le Spit­ze ge­schafft. Ihre Her­aus­for­de­rung be­steht je­weils darin, Ro­bo­ter in­nert kur­zer Frist so zu bauen und zu pro­gram­mie­ren, dass sie eine vor­ge­ge­be­ne Auf­ga­be mög­lichst op­ti­mal lösen kön­nen. Die zen­tra­le Rolle des Men­schen in der Di­gi­ta­li­sie­rung wurde in Genf auch durch ein hoch­ka­rä­tig be­setz­tes Po­di­um dis­ku­tiert, auf dem so­wohl Wis­sen­schaft, Wirt­schaft, aber auch die Ar­beit­neh­mer­sei­te und die Po­li­tik ver­tre­ten waren. Prof. Uschi Ba­ckes-Gell­ner (Uni­ver­si­tät Zü­rich), Doris Bi­an­chi (Schwei­ze­ri­scher Ge­werk­schafts­bund), Jean-Pas­cal Bobst (CEO Bobst) und Fathi Der­der (Na­tio­nal­rat FDP) be­leuch­te­ten das Thema aus un­ter­schied­lichs­ten Per­spek­ti­ven. Und die Ver­wal­tungs­rats­prä­si­den­tin von Caran d’Ache, Ca­ro­le Hub­scher, zeig­te auf, dass selbst ein so klas­sisch ana­lo­ges Werk­zeug wie der Blei­stift von der di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on be­trof­fen ist.

Bun­des­prä­si­den­tin Leuthard: In­no­va­ti­ons­kraft und Ver­ant­wor­tung

In ihrer Gruss­bot­schaft er­in­ner­te Bun­des­prä­si­den­tin Doris Leuthard daran, dass die Schweiz es immer ge­schafft habe, die Neu­gier, die In­no­va­ti­ons­kraft und die Be­geis­te­rung der Un­ter­neh­mer und For­schen­den zu we­cken. Und auch, dass Un­ter­neh­mer immer wie­der die Ver­ant­wor­tung ge­gen­über ihren Mit­ar­bei­ten­den wahr­ge­nom­men und sie für Neues mo­ti­viert haben. Des­halb ge­hö­re die Schweiz stets zu den Ge­win­nern des tech­no­lo­gi­schen Fort­schritts.

Für eco­no­mie­su­is­se-Prä­si­dent Kar­rer er­for­dert die Di­gi­ta­li­sie­rung vor allem eine hohe Fle­xi­bi­li­tät aller Be­tei­lig­ten. Er ap­pel­lier­te an die Po­li­tik, nicht mit vor­ei­li­gen Re­gu­lie­run­gen die dafür nö­ti­gen Frei­räu­me zu be­schnei­den. Die an­we­sen­den Wirt­schafts­ver­tre­ter hin­ge­gen rief er dazu auf, die Mög­lich­keit zu nut­zen und den Weg der Di­gi­ta­li­sie­rung mit Po­li­tik und Ge­sell­schaft ge­mein­sam zu ge­stal­ten.

Wei­te­re wirt­schafts­po­li­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen

Kar­rer er­in­ner­te aber auch daran, dass man nicht nur auf die­sem Feld vor gros­sen Her­aus­for­de­run­gen stehe. Er hält fest, dass in den nächs­ten Mo­na­ten und Jah­ren für eco­no­mie­su­is­se auch das Ver­hält­nis zu Eu­ro­pa ein Top­the­ma blei­be. Ver­schie­de­ne In­itia­ti­ven führ­ten dazu, dass es in ab­seh­ba­rer Zeit wie­der zu einer grund­le­gen­den Wei­chen­stel­lung kom­men wird: «Am Ende wird es um die Grund­satz­fra­ge gehen, ob und wie die Schweiz ihre Be­zie­hun­gen zur EU künf­tig ge­stal­ten will.» Der bi­la­te­ra­le Weg bilde aus Sicht der Wirt­schaft un­be­strit­ten eine so­li­de Basis für diese Be­zie­hun­gen, des­halb werde man sich auch ent­schlos­sen für seine Fort­set­zung en­ga­gie­ren.

Ein wei­te­res zen­tra­les Thema ist für eco­no­mie­su­is­se auch die Steu­er­vor­la­ge 17. eco­no­mie­su­is­se be­grüs­se das schnel­le Vor­ge­hen des Bun­des­rats bei der Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung sehr, be­ton­te Kar­rer. «Wir er­war­ten nun eine aus­ge­wo­ge­ne Re­form, die den An­for­de­run­gen be­züg­lich in­ter­na­tio­na­ler Ak­zep­tanz, Wett­be­werbs­fä­hig­keit und fi­nan­zi­el­ler Er­gie­big­keit ge­recht wird.»

Die Bil­der des An­las­ses wer­den live hier ver­öf­fent­licht.

Kon­takt

Mi­cha­el Wies­ner, Mit­glied der Ge­schäfts­lei­tung, Tel. +41 44 421 35 55,
mi­cha­el.​wiesner@​eco​nomi​esui​sse.​ch

Über eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se ist der Dach­ver­band der Schwei­zer Wirt­schaft. Er ver­tritt die In­ter­es­sen sei­ner Mit­glie­der in allen Be­rei­chen der Wirt­schafts­po­li­tik und setzt sich für op­ti­ma­le Rah­men­be­din­gun­gen für den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz ein. Mit­glie­der sind 100 Bran­chen­ver­bän­de, 20 kan­to­na­le Han­dels­kam­mern sowie ei­ni­ge Ein­zel­un­ter­neh­men. eco­no­mie­su­is­se ver­tritt ins­ge­samt 100’000 Schwei­zer Un­ter­neh­men aus allen Bran­chen mit zwei Mil­lio­nen Ar­beits­plät­zen in der Schweiz.