Den Hunger der Welt mit privatwirtschaftlichem Know-how bekämpfen
Die UN-Organisation für Nahrung und Landwirtschaft (FAO) will die Privatwirtschaft künftig stärker einbeziehen. Das ist aus Sicht von economiesuisse erfreulich, denn Unternehmen können mit ihrem Know-how und ihren Netzwerken massgeblich zu effektiven Lösungen beitragen, die auf die lokalen Bedingungen zugeschnitten sind.
Die UN-Organisation für Nahrung und Landwirtschaft (Food and Agriculture Organization, FAO) will die Privatwirtschaft künftig stärker in ihre Arbeit miteinbeziehen. Dies hat die stellvertretende Generaldirektorin der FAO, Frau Beth Bechdol, an einer Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Wirtschaft am Mittwoch in Bern deutlich zum Ausdruck gebracht. economiesuisse hat den Austausch organisiert und begrüsst den angestrebten Kurswechsel innerhalb der FAO. Auch die anwesenden Unternehmen und Branchenverbände sind positiv gestimmt, dass sich die Kooperation in Zukunft verbessern wird.
Den Hunger weltweit reduzieren
Die globalen Herausforderungen sind riesig: Die immer noch wachsende Weltbevölkerung muss ernährt werden. Gleichzeitig gilt es, die Umweltbelastungen zu reduzieren und den Menschen wirtschaftliche Perspektiven zu bieten. So definiert das zweite Ziel der Sustainable Development Goals, dass bis 2030 der Hunger weltweit besiegt werden soll. Der Zugang zu guten und erschwinglichen Nahrungsmitteln soll weltweit gesichert und die Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette resilient und nachhaltig sein. Es ist offensichtlich, dass diese riesigen Herausforderungen nur erfolgreich gemeistert werden können, wenn staatliche und suprastaatliche Institutionen wie die FAO eng mit den privaten Unternehmen zusammenarbeiten. Die Unternehmen der Privatwirtschaft verfügen über ein riesiges Know-how – gerade im Landwirtschafts- und Nahrungsmittelbreich –, das für die Erreichung dieser Ziele essenziell ist und bisher von der UN-Organisation nur ungenügend genutzt wurde.
Zielführend sind lokal abgestimmte Lösungen
Auch wenn es trivial erscheint: Die Länder und Regionen dieser Welt haben unterschiedliche Voraussetzungen. Um eine Verbesserung in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung auf lokaler Ebene zu erzielen, müssen diese Unterschiede berücksichtigt werden. Entsprechend unbrauchbar sind Lösungen, die von oben herab über alle Teile dieser Welt gestülpt werden. Zielführend sind Lösungen, die bottom-up entstehen. Diese tragen den lokalen Gegebenheiten Rechnung und binden die relevanten Stakeholder ein. Hier leisten die Unternehmen einen wesentlichen Beitrag: Sie kennen die Situation vor Ort und kooperieren mit den lokalen Akteuren. Durch ihre Tätigkeit wissen sie, welche Massnahmen auf lokaler Ebene zielführend sind. Wenn die FAO dieses Know-how künftig verstärkt nutzt, können wissenschafts- und datenbasierte Lösungen erarbeitet werden, die auf lokaler Ebene eine echte Wirkung entfalten.