Cleantech-Standort Schweiz richtig beurteilen
In der am Montag vom WWF publizierten Studie zum Stellenwert von Cleantech in verschiedenen Ländern kommt die Schweiz zu schlecht weg. Die Untersuchung ist einseitig und berücksichtigt nicht, dass Cleantech heute branchenübergreifend vorangetrieben wird – insbesondere in der Schweiz.
Der Cleantech-Ländervergleich des WWF hinkt. Die von einer US-Beratungsfirma erstellte Studie untersucht vor allem Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, obwohl Cleantech weit mehr Branchen sowie den Dienstleistungsbereich umfasst. Zudem werden vor allem Jungunternehmen in die Wertung einbezogen, obwohl in der Schweiz hauptsächlich die grossen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen im Cleantech-Bereich aktiv sind. Fragwürdig ist der grosse Stellenwert, der öffentlichen Anschubfinanzierungen und Subventionen eingeräumt wird.
economiesuisse hat 2011 eine von der ETH-KOF erarbeitete Studie zum Cleantech-Standort Schweiz publiziert. Dabei wurde von einer weitgefassten Definition des Begriffs Cleantech ausgegangen und nicht nur eine einzige Branche untersucht. Es zeigte sich, dass eine grosse Zahl von Unternehmen aus den verschiedensten Branchen der Industrie und des Dienstleistungssektors darunterfallen. Wichtige Innovationsträger sind insbesondere die grossen exportorientierten Unternehmen (wie ABB, Sulzer, Landis & Gyr usw.), weil sie in den betreffenden Märkten tätig sind und erheblich in Forschung und Entwicklung investieren. Die vom WWF Schweiz veröffentlichte Studie fokussiert hingegen auf Jungunternehmen und vor allem auf die der Solar- und Windenergiebranche.
Fragwürdiges Lob für eine missglückte Politik
Eine weitere Besonderheit der WWF-Studie betrifft die hohe Gewichtung staatlicher Rahmenbedingungen und die Verfügbarkeit von Subventionen. Obwohl sich abzeichnet, dass die deutsche Industriepolitik der Förderung von Solarenergie in eine Sackgasse geführt hat, werden solche Modelle positiv bewertet. Überdies ist die Studie bereits schon wieder veraltet. Der Börsenindex der weltweiten Solarbranche PPVX ist seit April 2011 um rund 80 Prozent eingebrochen. Seit rund einem Jahr herrscht ein weltweiter Verdrängungskampf um Marktanteile in der Solarbranche, vor dem viele staatlich geförderte europäische und US-Unternehmen (z.B. Solyndra) bereits kapituliert haben.
Obwohl die von economiesuisse in Auftrag gegebene ETH-Studie keinen Ländervergleich anstellt, würde die Schweiz nach den dort angewandten Kriterien wohl wesentlich besser beurteilt. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Schweiz nicht wie in anderen Ländervergleichen (z.B. Global Innovation Index INSEAD, Global Competitiveness Report WEF) auch als Standort für Cleantech-Unternehmen einen Spitzenplatz einnehmen sollte.
economiesuisse hat 2011 eine von der ETH-KOF erarbeitete Studie zum Cleantech-Standort Schweiz publiziert. Dabei wurde von einer weitgefassten Definition des Begriffs Cleantech ausgegangen und nicht nur eine einzige Branche untersucht. Es zeigte sich, dass eine grosse Zahl von Unternehmen aus den verschiedensten Branchen der Industrie und des Dienstleistungssektors darunterfallen. Wichtige Innovationsträger sind insbesondere die grossen exportorientierten Unternehmen (wie ABB, Sulzer, Landis & Gyr usw.), weil sie in den betreffenden Märkten tätig sind und erheblich in Forschung und Entwicklung investieren. Die vom WWF Schweiz veröffentlichte Studie fokussiert hingegen auf Jungunternehmen und vor allem auf die der Solar- und Windenergiebranche.
Fragwürdiges Lob für eine missglückte Politik
Eine weitere Besonderheit der WWF-Studie betrifft die hohe Gewichtung staatlicher Rahmenbedingungen und die Verfügbarkeit von Subventionen. Obwohl sich abzeichnet, dass die deutsche Industriepolitik der Förderung von Solarenergie in eine Sackgasse geführt hat, werden solche Modelle positiv bewertet. Überdies ist die Studie bereits schon wieder veraltet. Der Börsenindex der weltweiten Solarbranche PPVX ist seit April 2011 um rund 80 Prozent eingebrochen. Seit rund einem Jahr herrscht ein weltweiter Verdrängungskampf um Marktanteile in der Solarbranche, vor dem viele staatlich geförderte europäische und US-Unternehmen (z.B. Solyndra) bereits kapituliert haben.
Obwohl die von economiesuisse in Auftrag gegebene ETH-Studie keinen Ländervergleich anstellt, würde die Schweiz nach den dort angewandten Kriterien wohl wesentlich besser beurteilt. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Schweiz nicht wie in anderen Ländervergleichen (z.B. Global Innovation Index INSEAD, Global Competitiveness Report WEF) auch als Standort für Cleantech-Unternehmen einen Spitzenplatz einnehmen sollte.