Bun­des­aus­ga­ben: Prio­ri­tä­ten rich­tig set­zen

​Braucht es dem­nächst ein Spar­pro­gramm auf Bun­des­ebe­ne? Ge­mäss ak­tu­el­ler Bi­lanz der Aus­ga­ben- und Ein­nah­men­ent­wick­lung be­steht etwa ab 2014 Sa­nie­rungs­be­darf. Der Bun­des­rat be­zif­fert das struk­tu­rel­le De­fi­zit auf bis zu 800 Mil­lio­nen Fran­ken. Grund: Der Bun­des­haus­halt wächst schnel­ler als die Schul­den­brem­se es er­laubt. Will sich der Bund ein Kon­so­li­die­rungs­pro­gramm er­spa­ren, gilt es heute, die Prio­ri­tä­ten rich­tig zu set­zen.

​Aus Sicht der Wirt­schaft ist es un­ab­ding­bar, dass dem Be­reich Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (BFI) im In­ter­es­se des In­no­va­ti­ons­plat­zes Schweiz ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen. Des­halb un­ter­stützt eco­no­mie­su­is­se den Ent­scheid der Kom­mis­si­on des Stän­de­rats, die sich diese Woche für die Er­hö­hung des Zah­lungs­rah­mens für den BFI-Be­reich aus­ge­spro­chen hat. Vor dem Hin­ter­grund des an­hal­ten­den Fach­kräf­te­man­gels ge­ra­de im MINT-Be­reich (Ma­the­ma­tik, In­for­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik) sind hier ge­ziel­te An­stren­gun­gen nötig.

Ein ver­stärk­tes Schwer­ge­wicht in die­sem Be­reich be­deu­tet aber, dass Kür­zun­gen in an­de­ren Auf­ga­ben­be­rei­chen nötig wer­den. Um die Schul­den­brem­se ein­zu­hal­ten, ste­hen für die Wirt­schaft Kom­pen­sa­tio­nen vor allem in der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und Land­wirt­schaft im Vor­der­grund. In der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit ist das enor­me Aus­ga­ben­wachs­tum zu re­du­zie­ren oder zu­min­dest auf einen län­ge­ren Zeit­raum zu ver­tei­len. Und in der Land­wirt­schaft muss sich der fort­lau­fen­de be­trieb­li­che Struk­tur­wan­del in Min­der­aus­ga­ben für den Bund von jähr­lich 1,5 bis 2,0 Pro­zent nie­der­schla­gen.