Big Ben et le Parlement de Londres

Brex­it: Drei drin­gen­de Hand­lungs­fel­der aus Sicht der Fi­nanz­in­dus­trie

Die Brex­it-Uhr tickt immer lau­ter. Rich­tig läu­ten wer­den die Glo­cken beim Aus­tritt Gross­bri­tan­ni­ens aus der EU am 29. März 2019. Dann müs­sen auch die seit jeher engen bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen der Schweiz mit dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich auf eine neue ver­trag­li­che Basis ge­stellt wer­den. Die Zeit drängt, denn schon heute spü­ren so­wohl Schwei­zer als auch bri­ti­sche Fir­men die Aus­wir­kun­gen des Brex­it. Das­sel­be gilt auch für die Fi­nanz­in­dus­trie. Zu­sam­men mit The­Ci­ty­UK hat eco­no­mie­su­is­se in einem ge­mein­sa­men Po­si­ti­ons­pa­pier die wich­tigs­ten Be­rei­che eru­iert, in denen aku­ter Hand­lungs­be­darf be­steht.

Um was geht es?

Der Brex­it schafft vie­ler­orts gros­se Un­si­cher­heit – sei es be­züg­lich In­ves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen, grenz­über­schrei­ten­den Ge­schäfts­be­zie­hun­gen, in­ter­na­tio­na­len Wert­schöp­fungs­ket­ten oder Stand­ort­fra­gen. Vor die­sen Her­aus­for­de­run­gen ste­hen auch die Schwei­zer und die bri­ti­sche Fi­nanz­in­dus­trie. Ihr An­teil am BIP be­trägt je deut­lich über zehn Pro­zent. Damit leis­tet die Bran­che einen wich­ti­gen Bei­trag zur Wert­schöp­fung in bei­den Län­dern. Aus­ser­dem ver­fü­gen Gross­bri­tan­ni­en und die Schweiz mit Lon­don, Zü­rich und Genf über drei der füh­ren­den Fi­nanz­zen­tren in Eu­ro­pa.

Was will die Wirt­schaft?

Es ist daher wich­tig, dass im Kon­text des Brex­it best­mög­li­che Rah­men­be­din­gun­gen ge­schaf­fen wer­den, die eine er­folg­rei­che Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den bei­den Län­dern auch in Zu­kunft er­mög­li­chen. In einem ge­mein­sa­men Po­si­ti­ons­pa­pier for­mu­lie­ren The­Ci­ty­UK und eco­no­mie­su­is­se zu­sam­men mit ihren Mit­glieds­ver­bän­den und -un­ter­neh­men die ge­gen­wär­tig drin­gends­ten Hand­lungs­fel­der aus Sicht der Fi­nanz­in­dus­trie:

1. Er­halt des Sta­tus quo bei der­zei­ti­gen bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen

Es muss ins­be­son­de­re si­cher­ge­stellt wer­den, dass der Zu­gang zu Fach­kräf­ten, die Gül­tig­keit von Ver­trä­gen, Li­zen­zen oder Äqui­va­len­zent­schei­den, der ge­gen­sei­ti­ge Markt­zu­gang sowie die An­er­ken­nung und Durch­set­zung von Ur­tei­len bei Rechts­strei­tig­kei­ten auch nach dem Brex­it ge­währ­leis­tet ist.

2. Über­gangs­re­gime zum Zeit­punkt des Brex­it

Bis zur Klä­rung des künf­ti­gen ver­trag­li­chen Ver­hält­nis­ses soll ein Über­gangs­re­gime Rechts­si­cher­heit ge­währ­leis­ten. Die­ses muss zum Zeit­punkt des Brex­it in Kraft tre­ten, um eine stö­rungs­freie Ab­lö­sung von den be­ste­hen­den Ver­trä­gen si­cher­zu­stel­len. Eine sol­che Lö­sung muss mög­lichst rasch aus­ge­han­delt wer­den, um früh­zei­tig Klar­heit zu schaf­fen. Auch ein all­fäl­li­ges Über­gangs­re­gime zwi­schen dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich und der EU ist dabei zu be­rück­sich­ti­gen.

3. Klä­rung des künf­ti­gen Ver­hält­nis­ses der Schweiz mit Gross­bri­tan­ni­en

Aus Sicht der Schwei­zer und bri­ti­schen Fi­nanz­in­dus­trie be­steht in ver­schie­de­nen Be­rei­chen durch­aus Po­ten­zi­al für eine Ver­tie­fung der bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen. Wirt­schafts­sei­tig wer­den eco­no­mie­su­is­se und The­Ci­ty­UK die An­lie­gen kon­so­li­die­ren und ein­brin­gen.

Der Brex­it ist für viele Schwei­zer Un­ter­neh­men eine Her­aus­for­de­rung. Rechts­un­si­cher­heit er­schwert lang­fris­ti­ges Pla­nen. Des­halb ist die Po­li­tik ge­for­dert, rasch sta­bi­le Lö­sun­gen zu fin­den, so­lan­ge die Uhr noch tickt und nicht erst, wenn die Zeit ab­ge­lau­fen ist und es läu­tet.

Hier fin­den Sie das Po­si­ti­ons­pa­pier von The­Ci­ty­UK und eco­no­mie­su­is­se (auf Eng­lisch).