Mehr­wert­steu­er: Kon­se­quen­ter Ent­scheid des Stän­de­rats

Der Stän­de­rat hat be­schlos­sen, dass er den Ein­heits­satz bei der Mehr­wert­steu­er dis­ku­tie­ren will. Die­ser Ent­scheid ist rich­tig. Das Par­la­ment selbst hat eine star­ke Ver­ein­fa­chung der Mehr­wert­steu­er ge­for­dert. Eine ent­spre­chen­de Vor­la­ge liegt seit bald drei Jah­ren be­hand­lungs­reif vor.

Der Stän­de­rat hat den Be­schluss des Na­tio­nal­rats vom De­zem­ber ab­ge­lehnt, die Vor­la­ge zur Ver­ein­fa­chung der Mehr­wert­steu­er an den Bun­des­rat zu­rück­zu­schi­cken. Die Vor­la­ge des Bun­des­rats will eine mög­lichst ein­fa­che Mehr­wert­steu­er mit einem ein­heit­li­chen, tie­fen Steu­er­satz und nur noch we­ni­gen Steu­er­aus­nah­men. Der Na­tio­nal­rat hatte eine De­tail­be­ra­tung ab­ge­lehnt und vom Bun­des­rat eine neue Vor­la­ge ver­langt, die die heu­ti­ge pro­blem­be­la­de­ne Mehr­wert­steu­er im We­sent­li­chen ze­men­tie­ren, wenn nicht noch ver­schlim­mern würde.

Das Par­la­ment selbst hatte an­ge­sichts der of­fen­lie­gen­den De­fi­zi­te eine star­ke Ver­ein­fa­chung der Mehr­wert­steu­er mit we­ni­gen Steu­er­aus­nah­men und der Schaf­fung eines Ein­heits­sat­zes dem Bun­des­rat in Auf­trag ge­ge­ben. Dass das Par­la­ment die vor­be­rei­te­te Re­form nun auch dis­ku­tiert, ist nichts als kon­se­quent. Die Vor­la­ge, die seit 2008 vor­liegt, ist aus­ge­wo­gen und um­fas­send. Eine ma­te­ri­el­le Dis­kus­si­on sämt­li­cher re­le­van­ter As­pek­te kann pro­blem­los ge­führt wer­den.

In einer sach­li­chen Be­ur­tei­lung sind die Vor­tei­le einer ein­fa­chen Mehr­wert­steu­er mit tie­fem Ein­heits­satz kaum zu be­strei­ten. Die KMU wür­den im ad­mi­nis­tra­ti­ven Be­reich in einem Aus­mass ent­las­tet wer­den, wie es ge­gen­wär­tig von kei­ner an­de­ren Re­form zu er­war­ten ist. Die pri­va­ten Haus­hal­te wür­den von tie­fe­ren Kos­ten und dem An­stieg der Kauf­kraft pro­fi­tie­ren. Er­fah­run­gen aus dem Aus­land zei­gen, dass eine Mehr­wert­steu­er, wie sie dem Bun­des­rat vor­schwebt, ohne Schwie­rig­kei­ten und mit gros­sem Er­folg um­ge­setzt wer­den kann.

Bü­ro­kra­ti­sche Ent­las­tun­gen im drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich; Wachs­tums­im­pul­se von meh­re­ren Mil­li­ar­den Fran­ken jähr­lich; Schluss mit will­kür­li­chen Un­gleich­be­hand­lun­gen und ab­stru­sen Dis­kri­mi­nie­run­gen: Der Na­tio­nal­rat soll­te den Ball auf­grei­fen und nach dem Ent­scheid des Stän­de­rats auf sei­nen Rück­wei­sungs­be­schluss zu­rück­kom­men.