Europapolitik: Wie die Schweiz von den Bilateralen profitiert
Die Bilateralen I sind ein wichtiger Eckpfeiler der engen Zusammenarbeit mit der EU, die uns den Zugang zum europäischen Binnenmarkt sichert. Seither verkaufen Bauern viel mehr Käse nach Europa, Industrieunternehmen sparen massiv Kosten ein, weil nur eine Behörde ihre Produkte zulassen muss, Schweizer Forschende arbeiten enger mit ihren Kollegen zusammen und können europaweite Prestigeprojekte realisieren und Schweizer Touristen reisen günstiger in die Ferien. Doch die Bilateralen haben noch viel mehr gebracht: Titelten 1996 die Zeitungen noch von der «längsten Krise seit den dreissiger Jahren», von Rezession, Arbeitslosigkeit und Armut, hat die Schweiz in den 2000ern die Kehrtwende geschafft. Die Arbeitslosenquote ist gesunken, zahlreiche neue Arbeitsstellen sind entstanden, die Löhne wachsen stetig: Diese Entwicklung ist im Vergleich mit anderen Industrieländern einmalig. Auch das ist eine Folge des Marktzugangs, für den die Bilateralen I das Fundament gelegt haben. Jedoch wackelt dieses seit Annahme der Masseneinwanderungsinitiative. Es ist daher an der Zeit, sich Gedanken über die Bedeutung der Bilateralen I zu machen.