Verlängerungen der Corona-Massnahmen: Für betroffene Branchen kann es hart werden

Co­ro­na-Mass­nah­men: Ver­schär­fung trifft die Wirt­schaft hart

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt den Ent­scheid des Bun­des­rats, die be­reits gel­ten­den Schutz­mass­nah­men bis Ende Fe­bru­ar zu ver­län­gern. Die wei­ter­hin an­ge­spann­te epi­de­mio­lo­gi­sche Lage lässt ihm keine an­de­re Wahl. Hin­ter die deut­li­che Ver­schär­fung der Ein­schrän­kun­gen setzt der Wirt­schafts­dach­ver­band je­doch ein gros­ses Fra­ge­zei­chen. Die zu­sätz­li­che Schlies­sung vie­ler Läden trotz funk­tio­nie­ren­der Schutz­kon­zep­te schafft gros­se Pro­ble­me. Auch die ver­häng­te Home-Of­fice-Pflicht ist nicht ver­hält­nis­mäs­sig. Im­mer­hin hat der Bund fol­ge­rich­tig eine deut­li­che Lo­cke­rung beim Bezug von Här­te­fall­ent­schä­di­gun­gen be­schlos­sen.

Die epi­de­mio­lo­gi­sche Si­tua­ti­on in der Schweiz ist wei­ter­hin von gros­sen Un­si­cher­hei­ten ge­prägt. Das gilt ei­ner­seits für die Ver­brei­tung der neuen, an­ste­cken­de­ren Virus-Mu­ta­tio­nen, an­de­rer­seits aber auch für die Aus­wir­kun­gen der Fest­ta­ge, die noch nicht ab­schlies­send be­ur­teilt wer­den kön­nen. Vor die­sem Hin­ter­grund un­ter­stützt eco­no­mie­su­is­se die Ent­schei­dung des Bun­des­rats, die gel­ten­den Mass­nah­men bis Ende Fe­bru­ar zu ver­län­gern. Auch die Ver­schär­fung der Mas­ken­pflicht am Ar­beits­platz und die Ver­ein­heit­li­chung der ma­xi­ma­len Per­so­nen­zahl für Tref­fen im öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Raum hält der Dach­ver­band für nach­voll­zieh­bar.

Zu­sätz­li­che Schlies­sun­gen wer­fen Fra­gen auf

Fra­ge­zei­chen wirft hin­ge­gen der Ent­scheid auf, die Schutz­mass­nah­men noch­mals deut­lich zu ver­schär­fen. Der Grund dafür kann nicht bei den De­tail­händ­lern lie­gen, wel­che die Schutz­kon­zep­te seit Mo­na­ten kon­se­quent und er­folg­reich an­wen­den. Der bun­des­rät­li­che Be­schluss wird denn auch so in­ter­pre­tiert, dass es pri­mär darum geht, das Ri­si­ko mög­li­cher Über­tra­gun­gen im öf­fent­li­chen Raum zu re­du­zie­ren. 

Eben­falls kri­tisch be­ur­teilt eco­no­mie­su­is­se die ver­schärf­te Home-Of­fice-Pflicht. Auch in die­sem Be­reich haben sich die be­trieb­li­chen Schutz­kon­zep­te weit­ge­hend be­währt. Aus­ser­dem ist Home-Of­fice schlicht nicht für alle Ak­ti­vi­tä­ten prak­ti­ka­bel. Wo mög­lich, ar­bei­ten viele Men­schen be­reits heute zu Hause – die Ein­füh­rung einer Pflicht wird kei­nen si­gni­fi­kan­ten Un­ter­schied ma­chen.

Här­te­fall­gel­der un­bü­ro­kra­tisch aus­zah­len

Für die von Schlies­sun­gen be­trof­fe­nen Bran­chen stel­len die heu­ti­gen Ent­schei­dun­gen eine gros­se Her­aus­for­de­rung dar. Des­halb ist es fol­ge­rich­tig, dass der Bun­des­rat gleich­zei­tig die Be­stim­mun­gen zum Bezug von Här­te­fall­ent­schä­di­gun­gen lo­ckert. Die be­reit­ge­stell­ten Gel­der müs­sen nun rasch und un­bü­ro­kra­tisch zu den be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men ge­lan­gen – an­dern­falls ist die Exis­tenz vie­ler, vor allem klei­ne­rer, Un­ter­neh­men akut ge­fähr­det. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst aus­ser­dem die An­kün­di­gung der Lan­des­re­gie­rung, im Falle einer drit­ten In­fek­ti­ons­wel­le eine Neu­auf­la­ge der Covid-So­li­dar­bürg­schaf­ten zu prü­fen.