Eine kleine Wirtschaftsgeschichte der Schweiz
«economiesuisse», entstanden als Schweizerischer Handels- und Industrieverein, ist der weltweit älteste nationale Spitzenverband von Unternehmen. Die Geschichte des lange «Vorort» genannten Verbands spiegelt die langfristig gewachsene, auf starken Institutionen beruhende politische Kultur der Schweiz. Der Verein entstand 1870 als Zusammenschluss der bereits bestehenden Handelskammern der früheren eidgenössischen Orte und nahm auch Branchenverbände auf. Die kleine offene Volkswirtschaft Schweiz war auf der Ebene der Kantone entstanden, aber schon früh höchst global ausgerichtet. Die zwei Weltkriege führten im 20. Jahrhundert zu einem abrupten Ende der sogenannten ersten Globalisierung und zu einer starken Kartellierung des Schweizerischen Binnenmarktes, der erst in den 1990er-Jahren schmerzhaft aufbrach. Mit der 1943 gegründeten Gesellschaft zur Förderung der Schweizerischen Wirtschaft fusionierte der Spitzenverband im Jahr 2000 zu «economiesuisse», der für die Öffentlichkeit wichtigsten Vertretung der international tätigen Schweizer Unternehmen.
Andrea Franc ist Wirtschaftshistorikerin an der Universität Basel. Sie arbeitet zu Nord-Süd-Handel und ökonomischer Ideengeschichte.
Das Buch erscheint im Frühjahr 2021 gleichzeitig in französischer Sprache: En dialogue avec le monde. Les entreprises suisses auf XIXe et XXe siècles