Graue Mauer und etwas Schnee am Boden

WAK-N will kei­nen pro­tek­tio­nis­ti­schen Mau­er­bau

Staat­li­che In­ves­ti­ti­ons­kon­trol­len sind weder ef­fek­tiv noch ef­fi­zi­ent, son­dern schwä­chen den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz. Diese An­sicht teilt auch die WAK-N. Sie lehnt einen ent­spre­chen­den Vor­stoss mit 15 zu 9 Stim­men deut­lich ab.

Die Schwei­zer Wirt­schafts­po­li­tik droht im Kon­text in­ter­na­tio­na­ler Han­dels­strei­tig­kei­ten zu­neh­mend in pro­tek­tio­nis­ti­sches Fahr­was­ser ab­zu­drif­ten. Ins Vi­sier des po­li­ti­schen Mau­er­baus gerät dabei ver­stärkt auch die In­ves­ti­ti­ons­tä­tig­keit aus­län­di­scher Un­ter­neh­men. So for­dert ein par­la­men­ta­ri­scher Vor­stoss die Schaf­fung einer staat­li­chen Kon­troll­be­hör­de für den ver­meint­lich schran­ken­lo­sen In­ves­ti­ti­ons­stand­ort Schweiz. Diese Mo­ti­on hat die WAK-N nun deut­lich ab­ge­lehnt.

Wohl­stand, Wett­be­werbs­fä­hig­keit und In­no­va­ti­on in der Schweiz sind keine Frage der Be­sitz­ver­hält­nis­se hie­si­ger Fir­men

Für die of­fe­ne und stark ver­netz­te Schwei­zer Volks­wirt­schaft ist die­ses An­sin­nen gleich in mehr­fa­cher Hin­sicht kon­tra­pro­duk­tiv. Ar­beits­plät­ze, Wett­be­werbs­fä­hig­keit und her­aus­ra­gen­de In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit hier an­säs­si­ger Un­ter­neh­men stüt­zen mass­geb­lich auch auf in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit und aus­län­di­sche In­ves­ti­tio­nen ab. Si­cher­heits­re­le­van­te In­fra­struk­tu­ren (z.B. Elek­tri­zi­täts- oder Was­ser­wer­ke) und Fir­men mit be­son­de­rer Be­deu­tung für die Schwei­zer Volks­wirt­schaft kön­nen zudem be­reits heute mit den be­ste­hen­den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen ge­schützt wer­den.

Uni­la­te­ra­le Mass­nah­men sind für die Schwei­zer Wirt­schaft nicht ziel­füh­rend

Die ein­sei­ti­ge Ein­füh­rung staat­li­cher In­ves­ti­ti­ons­kon­trol­len pro­vo­ziert wie­der­um Ge­gen­mass­nah­men wich­ti­ger Han­dels­part­ner. Die Kon­se­quen­zen be­kä­men pri­mär hie­si­ge KMU zu spü­ren. Auch an­ge­sichts feh­len­der macht­po­li­ti­scher Ar­gu­men­te ist die Schweiz des­halb gut be­ra­ten, auf uni­la­te­ra­le Mass­nah­men zu ver­zich­ten. Er­folg ver­spricht viel­mehr die stär­ke­re Ko­ope­ra­ti­on auf plu­ri­la­te­ra­ler und mul­ti­la­te­ra­ler Ebene im Be­stre­ben nach gleich lan­gen Spies­sen. In die­sem Kon­text hat sich jüngst etwa China für aus­län­di­sche In­ves­to­ren spür­bar ge­öff­net.

Dass sich die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats im Ge­gen­satz zum Stän­de­rat mit 15 zu 9 Stim­men klar gegen die ein­sei­ti­ge Ein­füh­rung einer staat­li­chen In­ves­ti­ti­ons­kon­trol­le aus­ge­spro­chen hat, ist sehr zu be­grüs­sen. Nun ist es an der Gros­sen Kam­mer, dem für den Schwei­zer Stand­ort schäd­li­chen Vor­stoss eine de­fi­ni­ti­ve Ab­sa­ge zu er­tei­len.

Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen zu die­sem Thema fin­den Sie auch in un­se­rem dos­sier­po­li­tik.