Macht­ver­schie­bun­gen an­ti­zi­pie­ren

Die ehe­mals ze­men­tier­te Do­mi­nanz west­li­cher Wirt­schafts­mäch­te brö­ckelt. Das öko­no­mi­sche Macht­ge­fü­ge wird in den kom­men­den Jah­ren und Jahr­zehn­ten ge­ra­de­zu tek­to­ni­schen Ver­än­de­run­gen aus­ge­setzt sein. Ge­mes­sen an ihrem An­teil am glo­ba­len BIP dürf­ten etwa China und In­di­en laut einer ak­tu­el­len OECD-Stu­die bis 2060 be­reits mäch­ti­ger sein als sämt­li­che 34 OECD-Mit­glieds­staa­ten zu­sam­men – USA und Ka­na­da ein­ge­schlos­sen.

WTO

​​Spie­gel­bild die­ser Pro­gno­se ist aber gleich­zei­tig auch das enor­me Wachs­tums­po­ten­zi­al in weit ent­fern­ten Re­gio­nen der Welt. Un­se­re stark ex­port­ori­en­tier­ten Schwei­zer Un­ter­neh­men haben sich in den letz­ten Jah­ren in die­sem Um­feld über­aus er­folg­reich po­si­tio­niert und sind glo­bal gut in­te­griert. Wir ver­fü­gen heute über eine der welt­weit leis­tungs­stärks­ten Volks­wirt­schaf­ten. Mit Blick auf die schwin­den­de Do­mi­nanz eta­blier­ter Wirt­schafts­mäch­te wie Eu­ro­pa und Ame­ri­ka ist die Schwei­zer Wirt­schaft aber in Zu­kunft noch ver­stärkt auf frei­en Zu­gang und Rechts­si­cher­heit in Schwel­len­län­dern an­ge­wie­sen.  

Auf­grund der seit Län­ge­rem blo­ckier­ten Ver­hand­lun­gen in der WTO ist des­halb die Schweiz di­rekt ge­for­dert. Es gilt, mit einer en­ga­gier­ten und pro­ak­ti­ven Wirt­schafts­di­plo­ma­tie das Zep­ter in die Hand zu neh­men und den Markt­zu­gang zu ge­währ­leis­ten. Denn von zu­sätz­li­chen Markt­öff­nun­gen pro­fi­tie­ren schliess­lich nicht nur die In­dus­trie oder der Dienst­leis­tungs­sek­tor. Neue Ab­satz­märk­te stel­len lang­fris­tig auch für un­se­re Land­wirt­schaft ein gros­ses Po­ten­zi­al dar. 

Wei­te­re An­stren­gun­gen im Be­reich der Frei­han­dels­ab­kom­men etwa sind für uns also nicht ein «nice-to-have», son­dern ab­so­lu­te Not­wen­dig­keit. Nur so kön­nen wir un­se­ren Un­ter­neh­men – Gross­fir­men und KMU – lang­fris­tig den Zu­gang zu wich­ti­gen und auf­stre­ben­den Märk­ten si­chern und damit auf Dauer Schwei­zer Ar­beits­plät­ze si­chern.

Link zur OECD-Stu­die