WEF Com­pe­ti­tiven­ess Re­port: Der Po­dest­platz der Schweiz wa­ckelt

Zum sieb­ten Mal in Folge kürt das Welt­wirt­schafts­fo­rum (WEF) die Schweiz zum kom­pe­ti­tivs­ten Land der Welt – eine hoch er­freu­li­che Nach­richt, ge­ra­de im Hin­blick auf die schwie­ri­ge wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on auf­grund der Fran­ken­stär­ke. Die Lage ist aber erns­ter als sie scheint. Die Erst­plat­zie­rung grün­det auf Er­fol­gen und Ent­schei­dun­gen der Ver­gan­gen­heit. Die Po­li­tik ist ge­for­dert, um die der­zei­ti­gen Un­si­cher­hei­ten zu eli­mi­nie­ren und die In­no­va­ti­ons­kraft der Schweiz zu er­hal­ten. Ge­ra­de bei einer zu re­strik­ti­ven Um­set­zung der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve wäre der Zu­gang zu Fach­kräf­ten und damit eine Grund­la­ge der Schwei­zer In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit laut WEF in­fra­ge ge­stellt.

Ma­kro­öko­no­mi­sche Sta­bi­li­tät und eine hohe In­no­va­ti­ons­kraft sind die bei­den mass­geb­li­chen Pfei­ler der her­vor­ra­gen­den Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schweiz, so der jähr­lich er­schei­nen­de «Com­pe­ti­tiven­ess Re­port» des World Eco­no­mic Fo­rums. Die Au­to­ren der Stu­die heben ins­be­son­de­re hie­si­ge For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten der Un­ter­neh­men als Trei­ber von In­no­va­ti­on po­si­tiv her­vor. Eine enge Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen qua­li­ta­tiv her­vor­ra­gen­den Hoch­schu­len und Pri­vat­sek­tor sorgt zudem dafür, dass die In­no­va­tio­nen am Markt um­ge­setzt wer­den. So er­mög­li­che die Schweiz ihren Un­ter­neh­men auch als Hoch­preis­land in­ter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Die Un­ab­hän­gig­keit der Na­tio­nal­bank und die damit ver­bun­de­ne Preis­sta­bi­li­tät bil­den einen wei­te­ren Pfei­ler des vor­teil­haf­ten Um­felds.

Top 10 kon­stant

Das WEF-Ran­king be­wer­te­te 140 Län­der nach ins­ge­samt zwölf Kri­te­ri­en wie In­fra­struk­tur, Bil­dungs­sys­tem, Ar­beits­markt usw. Auf einer Skala von 1 bis 7 er­reich­te die Schweiz mit durch­schnitt­lich 5.8 Punk­ten den welt­weit höchs­ten Wert, ge­folgt von Sin­ga­pur und den USA. Die Top 10 des Ran­kings sind seit ei­ni­gen Jah­ren bis auf we­ni­ge Ver­än­de­run­gen kon­stant. Nen­nens­wer­te Ver­schie­bun­gen be­tref­fen die­ses Jahr Deutsch­land, das von Rang 5 auf Rang 4 vor­ge­rückt ist. Finn­land, das heute stark von ei­ni­gen we­ni­gen Bran­chen ab­hän­gig ist, hat nach Pro­ble­men in den wich­ti­gen In­dus­trie­zwei­gen Pa­pier und ICT vier Ränge ein­ge­büsst. 

Ex­pli­zi­te War­nung an die Adres­se der Schwei­zer Po­li­tik

Die Schweiz hin­ge­gen hat den jüngs­ten Kri­sen re­gel­recht ge­trotzt. Je­doch wei­sen die Au­to­ren der WEF-Stu­die ex­pli­zit dar­auf hin, dass diese Füh­rungs­po­si­ti­on alles an­de­re als ge­si­chert ist. Ei­ner­seits muss die Qua­li­tät des Bil­dungs­sys­tems er­hal­ten wer­den, ins­be­son­de­re im Be­reich der Hoch­schu­len. Dazu ge­hört, dass den Uni­ver­si­tä­ten und Fach­hoch­schu­len wei­ter­hin ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den, wie eco­no­mie­su­is­se jüngst be­reits er­läu­tert hat. Link zur Web­news

An­de­rer­seits wird die künf­ti­ge Mi­gra­ti­ons­po­li­tik der Schweiz dar­über ent­schei­den, ob der Zu­gang zum glo­ba­len Ta­lent­pool offen bleibt. Die seit der An­nah­me der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve herr­schen­de Un­si­cher­heit könn­te die Wett­be­werbs­fä­hig­keit emp­find­lich be­ein­träch­ti­gen: Ein of­fe­ner und fle­xi­bler Ar­beits­markt ist für die In­no­va­ti­ons­kraft des Schwei­zer Wirt­schafts- und For­schungs­plat­zes zen­tral. Ge­lingt es nicht, die guten Be­zie­hun­gen zur Eu­ro­päi­schen Union zu er­hal­ten, droht die Re­de­wen­dung vom Ende der sie­ben fet­ten Jahre wahr zu wer­den. Das wäre für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft keine frohe Bot­schaft.