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Schwei­zer Wirt­schaft sagt deut­lich Ja zum Rah­men­ab­kom­men

Für die Schwei­zer Wirt­schaft hat die Si­che­rung der bi­la­te­ra­len Ver­trä­ge obers­te Prio­ri­tät. Eine klare Mehr­heit be­für­wor­tet in die­sem Zu­sam­men­hang ein Rah­men­ab­kom­men mit der EU. Dies zeigt eine re­prä­sen­ta­ti­ve Um­fra­ge des For­schungs­in­sti­tuts gfs.​bern bei über 1000 Un­ter­neh­men mit 20 oder mehr Mit­ar­bei­ten­den, die im Auf­trag von eco­no­mie­su­is­se und Al­li­an­ce Eco­no­mie-Po­li­tique durch­ge­führt wurde. Po­si­ti­ve Ef­fek­te durch das Rah­men­ab­kom­men er­war­tet die Schwei­zer Wirt­schaft ins­be­son­de­re bei der Pla­nungs­si­cher­heit, wäh­rend sie den Lohn­schutz als ge­währ­leis­tet ein­stuft.

Die bi­la­te­ra­len Ver­trä­ge sind aus Sicht der Schwei­zer Wirt­schaft ab­so­lut zen­tral: 75 Pro­zent aller Un­ter­neh­men in der Schweiz mit 20 oder mehr Mit­ar­bei­ten­den ver­bin­den die ak­tu­el­len Ver­trä­ge mit Vor­tei­len, 16 Pro­zent sind un­ent­schie­den, wäh­rend mar­gi­na­le vier Pro­zent diese als nach­tei­lig be­ur­tei­len. Bei der Be­fra­gung wurde die Rechts­si­cher­heit ge­gen­über der EU, wel­che mit den Bi­la­te­ra­len ein­her­geht, mit gros­ser Mehr­heit als zen­tral er­ach­tet. Un­ge­bro­chen gilt: Je mehr Mit­ar­bei­ten­de ein Un­ter­neh­men hat, desto wich­ti­ger wer­den die Ver­trä­ge für das ei­ge­ne Un­ter­neh­men ein­ge­ord­net.

Deut­li­che Mehr­heit be­für­wor­tet in­sti­tu­tio­nel­les Ab­kom­men

In den kom­men­den Wo­chen wer­den von­sei­ten der Po­li­tik mass­ge­ben­de Ent­schei­de zum Rah­men­ab­kom­men er­war­tet. Bei der kon­kre­ten Be­fra­gung der Wirt­schaft hier­zu zeigt sich, dass 67 Pro­zent der Schwei­zer Un­ter­neh­men ab 20 Mit­ar­bei­ten­den ein in­sti­tu­tio­nel­les Rah­men­ab­kom­men in der ak­tu­ell dis­ku­tier­ten Form be­für­wor­ten. Nur 20 Pro­zent, eine klare Min­der­heit also, wür­den da­ge­gen ein­tre­ten. Dabei er­scheint ins­be­son­de­re die Ab­leh­nung we­ni­ger stark aus­ge­prägt, als dies für die Schwei­zer Stimm­be­rech­tig­ten An­fang des Jah­res fest­ge­hal­ten wurde (35 Pro­zent). Eine mehr­heit­li­che Zu­stim­mung zum Rah­men­ab­kom­men fin­det sich in­ner­halb von allen Bran­chen und Un­ter­neh­mens­grös­sen.

Viel­schich­ti­ge Ar­gu­men­te für ein Rah­men­ab­kom­men

Die Schwei­zer Un­ter­neh­men be­to­nen in ihrer Mehr­hei­ten, dass die Ex­port­in­dus­trie ohne in­sti­tu­tio­nel­les Ab­kom­men unter einem immer schlech­te­ren Zu­gang zum EU-Ex­port­markt lei­den und die Schwei­zer Wirt­schaft an Be­deu­tung ver­lie­ren würde. Sei­tens der EU müsse ohne Ab­kom­men mit schmerz­haf­ten Sank­tio­nen ge­rech­net wer­den. Po­si­ti­ve Ef­fek­te durch das in­sti­tu­tio­nel­le Ab­kom­men wer­den bei der Pla­nungs­si­cher­heit er­war­tet, wäh­rend der Lohn­schutz immer noch als ge­währ­leis­tet ein­ge­stuft wird. Ex­pli­zit ver­wor­fen wird von allen Be­frag­ten die An­sicht, dass der Bun­des­rat eine bes­se­re Lö­sung als die vor­lie­gen­de ver­han­deln kann.

Für Mo­ni­ka Rühl, Vor­sit­zen­de der Ge­schäfts­lei­tung von eco­no­mie­su­is­se, kom­men die Um­fra­ge­er­geb­nis­se einem Auf­trag gleich: «Die Um­fra­ge zeigt klar und deut­lich: Das Rah­men­ab­kom­men ist im In­ter­es­se der Schwei­zer Un­ter­neh­men. Der Wirt­schafts­dach­ver­band eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt darum ein zü­gi­ges Vor­an­trei­ben des in­sti­tu­tio­nel­len Ab­kom­mens und ap­pel­liert an den Bun­des­rat, die un­kla­ren Punk­te nun rasch zu klä­ren.»

Wirt­schaft soll sich in der Eu­rop­a­de­bat­te stär­ker en­ga­gie­ren

Für Phi­lip Mo­si­mann, Prä­si­dent des Ver­wal­tungs­rats der Bu­cher In­dus­tries AG und Ver­tre­ter von Al­li­an­ce Eco­no­mie-Po­li­tique, ist eben­falls klar: «Die Schwei­zer Wirt­schaft braucht das Rah­men­ab­kom­men. Und das Rah­men­ab­kom­men braucht die Schwei­zer Wirt­schaft. Ein ver­stärk­tes En­ga­ge­ment der Un­ter­neh­men ist nun drin­gend und nötig.» Nur so könne auch die Mehr­heit in der Be­völ­ke­rung von einem Rah­men­ab­kom­men über­zeugt wer­den. Diese Aus­sa­ge deckt sich mit den Er­geb­nis­sen der re­prä­sen­ta­ti­ven Um­fra­ge. Mehr­hei­ten aus der Schwei­zer Wirt­schaft ver­lan­gen – rund um die schwei­ze­ri­sche Dis­kus­si­on zu Eu­ro­pa – ein ver­stärk­tes En­ga­ge­ment aus den ei­ge­nen Krei­sen. 67 Pro­zent wün­schen ein ak­ti­ves En­ga­ge­ment der Wirt­schaft, wäh­rend nur zwei Pro­zent die Ge­gen­po­si­ti­on ein­neh­men und gar kein ent­spre­chen­des En­ga­ge­ment wol­len.


Über Al­li­an­ce EP

Al­li­an­ce EP ist eine par­tei­po­li­tisch un­ab­hän­gi­ge Pri­vat­in­itia­ti­ve, die sich für op­ti­ma­le Rah­men­be­din­gun­gen und einen star­ken Wirt­schafts­stand­ort Schweiz ein­setzt. Für Al­li­an­ce EP ist es zen­tral, dass Po­li­tik und Ver­wal­tung einen un­ge­fil­ter­ten, tages- und par­tei­po­li­tisch un­ab­hän­gi­gen Input von höchs­ten Ebe­nen der Wirt­schaft und der Wis­sen­schaft er­hal­ten.

Über eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se ist der Dach­ver­band der Schwei­zer Wirt­schaft. Er ver­tritt die In­ter­es­sen sei­ner Mit­glie­der in allen Be­rei­chen der Wirt­schafts­po­li­tik und setzt sich für op­ti­ma­le Rah­men­be­din­gun­gen für den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz ein. Mit­glie­der sind 100 Bran­chen­ver­bän­de, 20 kan­to­na­le Han­dels­kam­mern sowie ei­ni­ge Ein­zel­un­ter­neh­men. eco­no­mie­su­is­se ver­tritt ins­ge­samt 100'000 Schwei­zer Un­ter­neh­men aus allen Bran­chen mit zwei Mil­lio­nen Ar­beits­plät­zen in der Schweiz.