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Lohn­ab­ga­ben stei­gen nicht: Po­si­ti­ve Be­schlüs­se des Bun­des­rats zur 13. AHV-Rente

Der Bun­des­rat hat das Vor­ge­hen bei der 13. AHV-Rente fest­ge­legt. Die 13. Rente soll ab 2026 aus­ge­rich­tet und über eine An­he­bung der Mehr­wert­steu­er fi­nan­ziert wer­den. Auf hö­he­re Lohn­bei­trä­ge ein­sei­tig zu­las­ten der Ar­beit­neh­men­den ver­zich­tet der Bun­des­rat. Die Bot­schaft an das Par­la­ment mit den de­tail­lier­ten Mass­nah­men folgt im Herbst. Der Eck­wer­te-Be­schluss des Bun­des­rats ist po­si­tiv.

Der Bun­des­rat hat beim Be­schluss der Eck­wer­te zur Fi­nan­zie­rung der 13. AHV-Rente die Po­si­tio­nen der Wirt­schaft be­rück­sich­tigt (13. AHV-Rente: Wirt­schaft for­dert Fi­nan­zie­rung über Mehr­wert­steu­er | eco­no­mie­su­is­se). Er ver­zich­tet auf hö­he­re Lohn­bei­trä­ge und will die Zu­satz­ren­te ganz über eine An­he­bung der Mehr­wert­steu­er fi­nan­zie­ren. Die­ser Fi­nan­zie­rungs­weg ist der aus­ge­wo­gens­te, weil die von der 13. Rente Be­güns­tig­ten – die Ren­ten­be­zü­ge­rin­nen- und -be­zü­ger – eben­falls zur Fi­nan­zie­rung der Rente bei­tra­gen. Wie hoch die An­he­bung der Mehr­wert­steu­er aus­fällt, hat der Bun­des­rat noch nicht ent­schie­den. Der Ent­scheid er­folgt bis zum Herbst, wenn der Bun­des­rat die Bot­schaft an das Par­la­ment vor­le­gen will. Als Grund­satz soll dabei gel­ten, dass die 13. Rente fi­nan­ziert ist und der AHV-Fonds für die Fi­nan­zie­rung nicht in An­spruch ge­nom­men wird. Die 13. Rente soll jähr­lich ein­mal aus­be­zahlt wer­den, und zwar immer im De­zem­ber. Die erste Aus­zah­lung er­folgt im De­zem­ber 2026.

Der Ent­scheid des Bun­des­rats er­folgt auch auf Grund­la­ge der neuen, kor­ri­gier­ten AHV-Fi­nanz­per­spek­ti­ven (Neue AHV-Zah­len lösen das Grund­pro­blem nicht | eco­no­mie­su­is­se). Die fi­nan­zi­el­le Lage der AHV stellt sich be­kannt­lich etwas bes­ser dar, auch die Kos­ten der 13. Rente sind etwas tie­fer. Der Bun­des­rat setzt des­halb auf eine ein­zi­ge Fi­nan­zie­rungs­quel­le (Mehr­wert­steu­er), nach­dem er in der Ver­nehm­las­sung im Früh­ling noch eine Misch­fi­nan­zie­rung vor­ge­schla­gen hatte.

Un­ver­än­dert ist der Be­schluss, die wegen der Zu­satz­ren­te hö­he­ren Zah­lun­gen des Bun­des an die AHV nicht voll­stän­dig aus­zu­rich­ten: statt 20,2 Pro­zent der jähr­li­chen AHV-Aus­ga­ben soll der Bund in den kom­men­den Jah­ren «nur» 19,5 Pro­zent fi­nan­zie­ren. Die Sen­kung des Bun­des­bei­trags be­deu­tet keine tie­fe­ren Aus­ga­ben: die Aus­ga­ben stei­gen wegen der De­mo­gra­fie kräf­tig und einen Teil der 13. Rente (500 Mil­lio­nen Fran­ken bis 2030) will der Bun­des­rat mit­fi­nan­zie­ren. Die AHV bleibt mit jähr­li­chen Zah­lun­gen von weit über 10 Mil­li­ar­den Fran­ken der mit Ab­stand gröss­te Aus­ga­ben­pos­ten des Bun­des. Im In­ter­es­se des klam­men Bun­des­haus­halts und an­de­rer wich­ti­ger Aus­ga­ben, z.B. für die Armee, ver­zich­tet der Bun­des­rat den­noch auf eine volle Mit­fi­nan­zie­rung.

Die Ent­schei­de des Bun­des­rats und ins­be­son­de­re der Ver­zicht auf zu­sätz­li­che Lohn­ab­ga­ben sind po­si­tiv. Das Bun­des­par­la­ment wird in der Win­ter­ses­si­on 2024 und in der Früh­jahrs­ses­si­on 2025 die Vor­la­ge be­ra­ten. Dabei wird auch zu dis­ku­tie­ren sein, ob die 13. Rente vor­läu­fig über­haupt fi­nan­ziert wer­den soll oder ob für die zu­sätz­li­chen Zah­lun­gen der AHV-Fonds in An­spruch ge­nom­men wer­den kann.