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Bun­des­bud­get 2020: auf zu­sätz­li­che An­trä­ge ver­zich­ten

Mit dem neuen Par­la­ment wird in der Win­ter­ses­si­on das Bun­des­bud­get für das nächs­te Jahr be­schlos­sen. Der Stän­de­rat be­ginnt am 3. De­zem­ber als Er­strat mit der Be­ra­tung des Vor­an­schlags 2020, der Na­tio­nal­rat folgt am 4. De­zem­ber.

Der Bun­des­haus­halt weist auch mit Mehr­aus­ga­ben in­fol­ge Um­set­zung der AHV-Steu­er­vor­la­ge ab 2020 einen Über­schuss von rund einer hal­ben Mil­li­ar­de Fran­ken aus. Die so­li­de Aus­gangs­la­ge ist der di­rek­ten Bun­des­steu­er und der Ver­rech­nungs­steu­er zu ver­dan­ken. Beide Ein­nah­me­quel­len spru­deln. Län­ger­fris­tig be­ste­hen je­doch ge­ra­de bei den Ein­nah­men Ri­si­ken in Mil­li­ar­den­hö­he.

Die vor­be­ra­ten­den Fi­nanz­kom­mis­sio­nen schla­gen (noch in der alten Be­set­zung) ge­wis­se An­pas­sun­gen vor. So sol­len ge­mäss Fi­nanz­kom­mis­si­on des Stän­de­rats die Ge­samt­aus­ga­ben um 122 Mil­lio­nen Fran­ken höher lie­gen als vom Bun­des­rat bud­ge­tiert. Die Auf­sto­ckun­gen wer­den ins­be­son­de­re im Be­reich Bil­dung und For­schung be­an­tragt. Damit würde die vom glei­chen Par­la­ment 2018 be­schlos­se­ne Teue­rungs­kor­rek­tur (Mo­ti­on Ditt­li 16.3705 «Teue­rung nur aus­glei­chen, wenn Teue­rung an­fällt») wie­der rück­gän­gig ge­macht.

An­trä­ge für Min­der­aus­ga­ben sind will­kom­men

Die Fi­nanz­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats lehnt hin­ge­gen die Er­hö­hung der Bil­dungs- und For­schungs­aus­ga­ben ab. Sie be­an­tragt ihrem Rat statt­des­sen sogar eine Re­duk­ti­on der Ge­samt­aus­ga­ben von 12 Mil­lio­nen Fran­ken. Die Kür­zun­gen sol­len vor allem im Asyl­be­reich um­ge­setzt wer­den.

eco­no­mie­su­is­se emp­fiehlt trotz guter Zah­len, das Bun­des­bud­get 2020 in der vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­nen Form zu be­schlies­sen und auf zu­sätz­li­che Aus­ga­ben kon­se­quent zu ver­zich­ten. Ent­spre­chend sind An­trä­ge für Mehr­aus­ga­ben ab­zu­leh­nen. Das Bud­get des Bun­des­rats stat­tet sämt­li­che Auf­ga­ben mit aus­rei­chend Mit­teln aus. In kei­nem Be­reich liegt ein aus­ge­wie­se­ner Be­darf für eine zwin­gen­de Mit­tel­auf­sto­ckung vor. Würde eine sol­che nötig, kann das Nach­trags­ver­fah­ren be­an­sprucht wer­den. An­trä­ge für Min­der­aus­ga­ben zur Ab­fla­chung des Kos­ten­wachs­tums beim Bun­des­per­so­nal sind hin­ge­gen prü­fens­wert. Die öf­fent­li­che Ver­wal­tung ist in den letz­ten Jah­ren so­wohl im Ver­gleich mit der Pri­vat­wirt­schaft als auch mit dem Aus­land deut­lich stär­ker ge­wach­sen.

Mehr zu den ak­tu­el­len Zah­len und län­ger­fris­ti­gen fi­nanz­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen fin­den Sie in un­se­rem dos­sier­po­li­tik.