Ver­kehrs­fi­nan­zie­rung auf dem Rü­cken der Steu­er­zah­ler

Die SP will die Rück­zah­lung der be­reits an­ge­häuf­ten Schul­den im öf­fent­li­chen Ver­kehr ver­hin­dern und wehrt sich gegen mehr Ver­ur­sa­cher­ori­en­tie­rung. Die Re­zep­te zur Ver­kehrs­fi­nan­zie­rung der SP re­du­zie­ren die Qua­li­tät des öf­fent­li­chen Ver­kehrs, er­hö­hen die De­fi­zi­te und scha­den dem Wirt­schafts­stand­ort Schweiz.

Be­reits heute tra­gen nicht die Be­nüt­zer, son­dern die Steu­er­zah­ler und Un­ter­neh­men mehr als die Hälf­te der Kos­ten für den öf­fent­li­chen Ver­kehr. Dies ist nicht ver­ur­sa­cher­ge­recht und führt zu einem ste­tig wach­sen­den Ver­kehrs­auf­kom­men. Ein be­son­ders gros­ses Pro­blem stel­len die Abon­ne­men­te dar: Die An­zahl ver­kauf­ter Ge­ne­ral­abon­ne­ments stieg in den letz­ten Jah­ren stark an und damit auch die fi­nan­zi­el­len Pro­ble­me im öf­fent­li­chen Ver­kehr, denn auf einen Um­satz von 10 Rap­pen pro Per­so­nen­ki­lo­me­ter kom­men beim GA Kos­ten von 16 Rap­pen. Dass dies keine nach­hal­ti­ge Fi­nan­zie­rung er­mög­licht, ist of­fen­sicht­lich – es braucht eine Stär­kung des Ver­ur­sa­cher­prin­zips, so wie es der Bun­des­rat for­dert. Das Ar­gu­ment der SP, dass die Wirt­schaft zu wenig an den Ver­kehr zahlt, ist eine Be­haup­tung, die völ­lig aus der Luft ge­grif­fen ist. Die Wirt­schaft be­zahlt schon heute be­trächt­li­che Be­trä­ge an die Fi­nan­zie­rung des Ver­kehrs in der Schweiz, wie die Um­ver­tei­lungs­stu­die von eco­no­mie­su­is­se zeigt: Ers­tens durch die Ge­winn­steu­er, zwei­tens via Mi­ne­ral­öl­steu­er sowie drit­tens durch die LSVA. Die Bei­trä­ge via Ge­winn­steu­er und Mi­ne­ral­öl­steu­er sind klar über­pro­por­tio­nal hoch, d.h. die Wirt­schaft be­zahlt ge­mes­sen an ihrer Be­deu­tung mehr als sie müss­te. Die LSVA wird ganz von der Wirt­schaft fi­nan­ziert. Vier­tens be­zahlt die Wirt­schaft ganz di­rekt wie jeder an­de­re Be­nut­zer auch an die Leis­tun­gen des öf­fent­li­chen Ver­kehrs.

Der FinöV-Fonds dient der Fi­nan­zie­rung lang­fris­ti­ger Pro­jek­te im öf­fent­li­chen Ver­kehr. Die Glaub­wür­dig­keit die­ses In­stru­ments steht und fällt damit, wie glaub­wür­dig der Fonds ein­ge­gan­ge­ne Ver­pflich­tun­gen ein­hält. Ein zen­tra­les Ele­ment ist die Rück­zah­lung der be­zo­ge­nen Schul­den. Ve­he­ment wi­der­spro­chen wer­den muss des­halb der For­de­rung der SP, die FinöV-Fonds-Schul­den von der­zeit 8 Mil­li­ar­den Fran­ken nicht zu­rück­zu­zah­len. Ein sol­ches Vor­ge­hen ist ver­fas­sungs­wid­rig und wi­der­spricht den Vor­ga­ben der Schul­den­brem­se, die von der Schwei­zer Be­völ­ke­rung de­mo­kra­tisch als In­stru­ment ge­wählt wurde.