# 3 / 2024
03.05.2024

Agrarpolitik einfach erklärt

Wie ist die Schweizer Landwirtschaft aufgestellt?

2022 existierten in der Schweiz 48’344 landwirtschaftliche Betriebe. Sie bewirtschaften insgesamt eine Fläche von 1’042’014 Hektaren. Pro Betrieb entspricht dies einer Fläche von rund 21,6 Hektaren, wobei knapp 13’660 Betriebe weniger als 10 Hektaren und rund 3250 Betriebe mehr als 50 Hektaren aufweisen. Rund 44 Prozent aller Betriebe liegen in der Talregion, rund 15 Prozent in der Hügel- und rund 41 Prozent in der Bergregion. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird grösstenteils als Grünfläche in Form von Wiesen und Weiden bewirtschaftet. Sie machen 58 Prozent der Fläche aus. 38 Prozent sind Ackerflächen, wovon rund 37 Prozent für den Getreidebau verwendet werden. Schweizer Landwirte halten über 1,5 Millionen Rinder, knapp 1,4 Millionen Schweine und etwa 13,2 Millionen Nutzhühner.

Der Anteil der Landwirtschaft an der Schweizer Bruttowertschöpfung betrug 2022 0,6 Prozent. Dabei ist die tierische Produktion mit rund 6 Milliarden Franken bedeutender als die pflanzliche Produktion mit rund 4 Milliarden Franken. Die Land- und Forstwirtschaft beschäftigt 2,3 Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz. Dieses Ungleichgewicht zwischen dem Beschäftigungs- und dem Wertschöpfungsanteil schlägt sich in einer vergleichsweise niedrigen Arbeitsproduktivität nieder. Diese beläuft sich auf knapp 47’000 Franken (2021) pro Vollzeitstelle – das entspricht weniger als einem Drittel der durchschnittlichen Arbeitsproduktivität der Gesamtwirtschaft.

Der Selbstversorgungsgrad betrug 2021 netto 45 Prozent. Das heisst: Die einheimische Agrarproduktion kann etwas weniger als die Hälfte des inländischen Bedarfs abdecken. Die höchste Selbstversorgungsquote weisen mit 107 Prozent die Milchprodukte auf. Der niedrigste Selbstversorgungsgrad liegt mit 23 Prozent bei den pflanzlichen Fetten und Ölen.

Abbildung 1: Kennzahlen der Schweizer Landwirtschaft