Schuldenbremse

Schul­den­brem­se: So gut wie vor 20 Jah­ren – und ge­nau­so wich­tig

Die Schul­den­brem­se wird zwan­zig Jahre alt. Sie ist das wich­tigs­te In­stru­ment der Fi­nanz­po­li­tik des Bun­des. Dank ihr konn­te der Bun­des­haus­halt er­folg­reich kon­so­li­diert wer­den. 2001 vom Volk mit einer Zu­stim­mung von 85 Pro­zent be­schlos­sen, wurde sie 2003 ein­ge­führt. Die wich­tigs­te fi­nanz­po­li­ti­sche Regel der Schweiz wird auch in Zu­kunft dafür sor­gen, dass die Ein­nah­men und die Aus­ga­ben im Gleich­ge­wicht sind und so neue Schul­den ver­hin­dert wer­den.

In den 1990er-Jah­ren ge­rie­ten die Bun­des­fi­nan­zen aus dem Gleich­ge­wicht. In­ner­halb we­ni­ger Jahre führ­ten Mil­li­ar­den­de­fi­zi­te zu einem star­ken An­stieg der Ver­schul­dung. Die Schul­den­brem­se brach­te die Trend­wen­de. Die po­si­ti­ve fi­nan­zi­el­le Ent­wick­lung des Bun­des­haus­halts ist die di­rek­te Folge der Schul­den­brem­se. Hin­ter der Schul­den­brem­se steht eine ein­fa­che Regel, die wir von un­se­rer ei­ge­nen Buch­hal­tung ken­nen: Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Das Ziel ist ein Haus­halt, der län­ger­fris­tig aus­ge­gli­chen ist und ohne neue Schul­den aus­kommt.

Die Schweiz hat in den letz­ten zwan­zig Jah­ren ins­ge­samt sehr gut ge­wirt­schaf­tet und ohne Steu­er­er­hö­hun­gen re­kord­ho­he Ein­nah­men ge­ne­riert. Damit konn­ten Schul­den nicht nur ver­mie­den, son­dern sogar re­du­ziert wer­den. Der in den 1990er-Jah­ren stark an­ge­wach­se­ne Schul­den­berg wurde um einen Vier­tel ab­ge­baut. Die Schul­den­brem­se hat damit die Vor­aus­set­zun­gen ge­schaf­fen, auch in Kri­sen hand­lungs­fä­hig zu blei­ben. Ins­be­son­de­re in den aus­ser­or­dent­li­chen Zei­ten von Co­ro­na hat die Schul­den­brem­se be­wie­sen, dass sie in­nert Kürze Mil­li­ar­den­be­trä­ge zur Be­wäl­ti­gung der Pan­de­mie frei­ma­chen kann. Damit die Schweiz auch künf­ti­ge Kri­sen oder un­vor­her­ge­se­he­ne Er­eig­nis­se sou­ve­rän be­wäl­ti­gen kann, sorgt die Schul­den­brem­se dafür, dass die hohen, in der Not ge­tä­tig­ten Aus­ga­ben län­ger­fris­tig wie­der aus­ge­gli­chen wer­den.

Die Po­li­tik hat in der letz­ten Zeit aber auch die or­dent­li­chen Aus­ga­ben stark auf­ge­stockt (z.B. für die Armee, das Klima oder die Kin­der­be­treu­ung), ohne sich um die Fi­nan­zie­rung zu küm­mern. Das ist – im Ge­gen­satz zu Not­fall­mass­nah­men – nicht er­laubt. Die Folge sind mas­si­ve De­fi­zi­te, die ge­mäss Schul­den­brem­se be­rei­nigt wer­den müs­sen, um neue Schul­den zu ver­hin­dern. Der Bun­des­rat hat be­reits ge­han­delt. Ge­wis­se Aus­ga­ben­kür­zun­gen wer­den in den nächs­ten Jah­ren um­ge­setzt. Diese rei­chen je­doch nicht aus, um den Haus­halt ins Lot zu brin­gen. Es wird des­halb ab­seh­bar wei­te­re Mass­nah­men brau­chen. Auch dafür wird die Schul­den­brem­se sor­gen.

Die öf­fent­li­chen Fi­nan­zen der Schweiz ge­hö­ren im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich zu den aus­ge­gli­chends­ten und sind ein wich­ti­ger Stand­ort­vor­teil. eco­no­mie­su­is­se setzt sich wei­ter­hin dafür ein, diese Rah­men­be­din­gung und damit die Schul­den­brem­se zu er­hal­ten. Die Schul­den­brem­se ist gut wie vor zwan­zig Jah­ren – und ge­nau­so wich­tig.

Lesen Sie dazu auch un­se­ren Blog «20 Jahre Schul­den­brem­se - ein Toast!»