Klimapolitik

Kli­ma­po­li­tik ist glo­bal am wirk­sams­ten

Am 12. De­zem­ber haben die Staats- und Re­gie­rungs­chefs der G7 die Grün­dung eines Kli­ma­clubs be­schlos­sen. Als zwi­schen­staat­li­ches Forum soll der Kli­ma­club allen Län­dern of­fen­ste­hen, die sich zur un­ein­ge­schränk­ten Um­set­zung des Über­ein­kom­mens von Paris be­ken­nen. Dies ist ein wich­ti­ger Schritt im Kampf gegen den Kli­ma­wan­del, den die Wirt­schaft schon lange ge­for­dert hat.

Die ver­gan­ge­ne Welt­kli­ma­kon­fe­renz hat es ver­deut­licht: Die glo­ba­le Kli­ma­po­li­tik ist nicht auf Kurs. Die Dis­kus­si­on dreht sich mehr um die Ver­tei­lung als um die Ver­mei­dung der Schä­den die De­bat­te steckt fest. Um die Be­kämp­fung des Kli­ma­wan­dels vor­an­zu­trei­ben, braucht es ein stär­ke­res Mit­ein­an­der sowie die Prü­fung aller mög­li­chen Mass­nah­men. Letzt­lich kann die Kli­ma­er­wär­mung nur durch ein in­ter­na­tio­nal ab­ge­stimm­tes Vor­ge­hen er­folg­reich ver­lang­samt wer­den. Die Idee zu einem glo­ba­len Kli­ma­club kam vom US-Wirt­schafts­no­bel­preis­trä­ger Wil­li­am Nord­haus. Mit dem neuen Kli­ma­club set­zen die be­deu­tends­ten In­dus­trie­na­tio­nen des Wes­tens ein gros­ses Zei­chen zur Dekar­bo­ni­sie­rung der In­dus­trie und das Ver­hin­dern von Car­bon-Le­a­ka­ge. Ein welt­wei­ter Preis für Treib­haus­gas­emis­sio­nen und damit glo­bal ver­gleich­ba­re Rah­men­be­din­gun­gen rü­cken mit die­ser Ent­wick­lung erst­mals näher. eco­no­mie­su­is­se for­dert schon lange in­ter­na­tio­na­le Be­stre­bun­gen zu einer bes­se­ren Ab­stim­mung der Po­li­tik in diese Rich­tung. Die Schaf­fung eines um­fas­sen­den Kli­ma­clubs würde Wett­be­werbs­nach­tei­le zwi­schen den teil­neh­men­den Han­dels­part­nern aus­schlies­sen und wäre ein mög­li­cher Lö­sungs­schritt in der Kli­ma­po­li­tik.

Der Kli­ma­club ist eine glo­ba­le Chan­ce

Die Schweiz muss sich über­le­gen, ob und wie sie sich im Rah­men des in­ter­na­tio­na­len Kli­ma­clubs be­tei­li­gen und an den dies­be­züg­li­chen Be­stre­bun­gen der G7 an­schlies­sen kann. Denn für die Schweiz er­ge­ben sich durch ein glo­ba­les Sys­tem Chan­cen auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät. Zwar ver­ur­sacht die Schweiz im In­land we­ni­ger als 0.1 Pro­zent der glo­ba­len Emis­sio­nen. Den­noch hat eine Studie von McK­in­sey in Zu­sam­men­ar­beit mit eco­no­mie­su­is­se und WWF ge­zeigt, dass die Schweiz durch ihre star­ke und glo­ba­le Wirt­schaft über einen er­heb­li­chen glo­ba­len Kli­ma­he­bel ver­fügt. Um die­ses gros­se Dekar­bo­ni­sie­rungs­po­ten­zi­al der Wirt­schaft best­mög­lich zu nut­zen, braucht es die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen. Mit einem Kli­ma­club steht auch für die Schweiz ein ge­eig­ne­ter An­satz zur Ver­fü­gung, den ei­ge­nen und den aus­län­di­schen Treib­haus­gas­aus­stoss nach in­ter­na­tio­na­len Re­geln und mit in­ter­na­tio­na­len Rah­men­be­din­gun­gen zu sen­ken.

Zu einem ein­heit­li­chen CO2-Preis konn­te sich der Kli­ma­club zwar noch nicht ei­ni­gen, ein sol­cher soll­te aber ein Ziel des Kli­ma­clubs sein. Mit einem ein­heit­li­chen CO2-Preis wür­den die ex­ter­nen Ef­fek­te des Kli­ma­wan­dels in­ter­na­li­siert und Lö­sun­gen könn­ten mit Ei­gen­ver­ant­wor­tung ef­fi­zi­ent und markt­ge­trie­ben ge­fun­den wer­den. Zudem wür­den Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen mi­ni­miert: Un­ter­neh­men wür­den ver­gleich­ba­re CO2-Kos­ten in allen Club-Län­dern be­zah­len. Aus Sicht der Wirt­schaft sind sol­che ver­gleich­ba­ren Rah­men­be­din­gun­gen wich­ti­ge Vor­aus­set­zung, um die ei­ge­nen Kli­maam­bi­tio­nen zu kon­kre­ti­sie­ren. Sie sind na­tio­na­len oder re­gio­na­len Flick­wer­ken klar vor­zu­zie­hen. Tritt die Schweiz nicht bei, könn­te sie durch Straf­zöl­le vom Markt der Club­mit­glie­der ge­wis­ser­mas­sen ab­ge­trennt wer­den – zum Nach­teil der Wirt­schaft.

Es bleibt je­doch völ­lig un­ge­wiss, ob der Club über­haupt um­setz­bar ist und Be­stand haben wird, bei­spiels­wei­se bei der Ver­ein­bar­keit mit in­ter­na­tio­na­lem Han­dels­recht. Letzt­lich müs­sen die An­rei­ze welt­weit funk­tio­nie­ren, damit die Kli­ma­ent­wick­lung in die po­li­tisch ge­wünsch­te Rich­tung geht. Eine Wir­kung kann nur er­zielt wer­den, wenn die in­ter­na­tio­na­le Ab­stim­mung ge­lingt und alle Län­der einen Be­trag leis­ten kön­nen. Dafür braucht es eine prak­ti­ka­ble und un­bü­ro­kra­ti­sche Um­set­zung des Kli­ma­clubs.