Belgrad mit Schiffen

Wirt­schaft will sta­bi­le Han­dels­be­zie­hung Schweiz-Ser­bi­en aus­bau­en

Die Schweiz und Ser­bi­en sehen trotz der Pan­de­mie viel Po­ten­zi­al, die bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen in naher Zu­kunft zu di­ver­si­fi­zie­ren. Das hat sich an der gest­ri­gen Ge­misch­ten Wirt­schafts­kom­mis­si­on in Bel­grad ge­zeigt. Ins­be­son­de­re in den Be­rei­chen Dienst­leis­tung und In­fra­struk­tur könn­te mehr Ko­ope­ra­ti­on den tra­di­tio­nel­len Wa­ren­han­del kom­plet­tie­ren.

An der 10. Ge­misch­ten Wirt­schafts­kom­mis­si­on Schweiz-Ser­bi­en vom 21. Sep­tem­ber 2021 unter der Lei­tung von Bot­schaf­ter Erwin Bol­lin­ger und Staats­se­kre­tär Ste­van Nikčević konn­ten sich Wirt­schafts­ver­tre­ten­de aus bei­den Län­dern in Bel­grad über die bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen aus­tau­schen. Die ser­bi­sche De­le­ga­ti­on be­ton­te dabei die Wich­tig­keit der Zu­sam­men­ar­beit mit dem Schwei­zer Ko­ope­ra­ti­ons­bü­ro in Ser­bi­en – vor allem in den Be­rei­chen Nach­hal­tig­keit, Land­wirt­schaft und Be­rufs­aus­bil­dung. Die Schwei­zer Wirt­schafts­ver­tre­ten­den ih­rer­seits konn­ten An­lie­gen zu den Han­dels­be­zie­hun­gen und den Rah­men­be­din­gun­gen ein­brin­gen.

Viel Po­ten­zi­al für Pro­duk­ti­on und Dienst­leis­tung

Ser­bi­en ist der wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz in Süd­ost­eu­ro­pa. Die heu­ti­gen Han­dels­be­zie­hun­gen sind re­la­tiv sta­bil und um­fas­sen ins­be­son­de­re phar­ma­zeu­ti­sche Güter, Ma­schi­nen und land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te. Die Schweiz ist zudem der sechst­wich­tigs­te aus­län­di­sche In­ves­tor im Land und ver­schie­de­ne Schwei­zer Fir­men ver­fü­gen über Pro­duk­ti­ons­stät­ten vor Ort. In Ser­bi­en wer­den aber neue Sek­to­ren, wie zum Bei­spiel die IT- und Dienst­leis­tungs­bran­che, immer wich­ti­ger. Zudem bie­tet der In­fra­struk­tur­aus­bau im Land auch für Schwei­zer Un­ter­neh­men neue Mög­lich­kei­ten.

Im Rah­men der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on EFTA (Schweiz, Nor­we­gen, Liech­ten­stein, Is­land) ver­fügt die Schweiz seit 2010 über ein Frei­han­dels­ab­kom­men (FHA) mit Ser­bi­en. Ak­tu­ell läuft der Ra­ti­fi­ka­ti­ons­pro­zess zur Ein­füh­rung der re­vi­dier­ten Ur­sprungs­re­geln des Re­gio­na­len Über­ein­kom­mens über Pan-Eu­ro­pa-Mit­tel­meer-Prä­fe­renz­ur­sprungs­re­geln (PEM-Kon­ven­ti­on) in das FHA. Dies würde für Schwei­zer Fir­men im Han­del mit Ser­bi­en zu­sätz­li­che Ku­mu­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten schaf­fen und so im­por­tier­te Pro­duk­te ver­güns­ti­gen.

Clean-Tech-Aus­stel­lung

Im Rah­men der Ge­misch­ten Wirt­schafts­kom­mis­si­on wurde als Ne­ben­ver­an­stal­tung auch die Clean-Tech-Aus­stel­lung «CAN TECH SAVE THE WORLD? Dis­co­ver Swiss-Ser­bi­an So­lu­ti­ons to Pro­tect the En­vi­ron­ment» im Sci­ence Tech­no­lo­gy Park von Bel­grad er­öff­net. Dort prä­sen­tie­ren Schwei­zer und ser­bi­sche Start-ups ihre Pro­duk­te, die hel­fen kön­nen, den Kli­ma­wan­del und die Um­welt­pro­ble­me zu mil­dern. Der von der Schweiz ge­för­der­te Sci­ence Tech­no­lo­gy Park Bel­grad un­ter­stützt Start-ups und wach­sen­de Un­ter­neh­men bei der Ent­wick­lung und Ver­mark­tung in­no­va­ti­ver Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen.