Freihandelsabkommen mit Indonesien: wichtige Perspektive für Wirtschaft und Nachhaltigkeit
Am 7. März 2021 kommt das Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien vors Volk. Für die Schweizer Exportnation ist dieses Abkommen eine riesige Chance. Durch den Abbau hoher Handelshürden mit einem der wichtigsten Wachstumsmärkte erhalten Schweizer Unternehmen einen zentralen Wettbewerbsvorteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz. Zusätzlich leistet das Abkommen dank eines umfassenden Nachhaltigkeitskapitels einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigem Handel.
Das Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten (Schweiz, Island, Liechtenstein, Norwegen) und Indonesien ist von grosser Bedeutung für die Schweizer Exportnation. Es erleichtert grossen und kleinen Unternehmen den Zugang zu einem der wichtigsten Wachstumsmärkte der Welt. Gemäss der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC dürfte Indonesien bis 2050 zur viertgrössten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen. Obschon die Schweiz letztes Jahr Waren im Wert von fast einer halben Milliarde Franken nach Indonesien exportierte, zählt das südostasiatische Land zu den Märkten mit dem grössten noch ungenutzten Handelspotenzial. Insbesondere dank des zollfreien Marktzugangs für Industrieprodukte und der Konzessionen bei Agrarprodukten ist das Abkommen auch für Indonesien ein Meilenstein.
Wettbewerbsvorteil durch Wegfall hoher Zölle und technischer Handelshemmnisse
Schweizer Exportfirmen und KMU verschafft das Freihandelsabkommen einen strategischen Wettbewerbsvorteil gegenüber ausländischen Konkurrenten (beispielsweise aus der EU oder den USA). Dank des Abkommens fallen 98 Prozent der bestehenden Zölle für Schweizer Exporteure mittelfristig ganz weg. Heute sind diese vergleichsweise hoch. Sie betragen für Industriegüter durchschnittlich acht Prozent. Nebst dem Wegfall von Zöllen führt das Abkommen aber auch zum Abbau technischer Handelshemmnisse. Hervorzuheben sind dabei unter anderem die Garantien beim Schutz geistigen Eigentums, die teilweise über die internationalen Standards hinausgehen.
Nachhaltige Palmölproduktion durch verbindliche Bestimmungen gestärkt
Ein Verhandlungserfolg ist das Abkommen nicht zuletzt auch aufgrund seines weitreichenden und rechtlich verbindlichen Nachhaltigkeitskapitels, welches Indonesien bisher mit keinem anderen Handelspartner eingegangen ist. Insbesondere beim Handel mit Palmöl bieten die Vereinbarungen indonesischen Produzenten einen Anreiz, dessen nachhaltige Produktion stärker zu fördern. Nur nachhaltig produziertes und rückverfolgbares Palmöl wird von den ausgehandelten Begünstigungen des Abkommens profitieren, womit beide Vertragsparteien einen aktiven und langfristigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
Nach achtjährigen Verhandlungen ist das Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien im Dezember 2018 unterzeichnet worden. Gegen das Abkommen hat ein Komitee aus links-grünen Organisationen ein Referendum ergriffen, welches am 2. Juli 2020 zustande gekommen ist. Somit entscheidet das Stimmvolk am 7. März 2021 über das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens.