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Innovations- und Forschungsstandort Schweiz stärken mit Start-up-Visa

Der internationale Wettbewerb um Start-ups hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft. Während viele Länder um die Schweiz herum mit Start-up-Visa hochinnovative Jungunternehmen anlocken, tritt die Schweiz bei den vereinfachten Zulassungsverfahren an Ort und Stelle. Im aktuellen Dossierpolitik kommt economiesuisse zum Schluss: Es ist höchste Zeit, mit der Einführung von Start-up-Visa nachzuziehen.

Start-ups sind eine kleine, aber wichtige Gruppe in der Schweizer Unternehmenslandschaft. Sie sind dank ihrer Flexibilität und Schnelligkeit sowie ihrer engen Verbindungen mit der Wissenschaft ein wesentlicher Treiber des Strukturwandels. Durch die fortschreitende Digitalisierung und den Aufstieg von Technologieunternehmen wie Google und Facebook ist das Bewusstsein über die Bedeutung von Start-ups in den letzten Jahren stark gestiegen. Damit einhergehend hat sich der internationale Wettbewerb um die innovativen Jungunternehmen eindeutig verschärft. 

Start-ups vielerorts heiss begehrt

Viele Länder haben es sich auf die Fahne geschrieben, vielversprechende Jungunternehmen ins eigene Land zu locken. Dazu wurde das Instrument der Start-up-Visa geschaffen. Allein seit 2017 haben mindestens elf Länder solche speziell zugeschnittene Visa eingeführt, darunter Österreich, Frankreich, Dänemark und die USA. Alle haben dasselbe Ziel: hochinnovative Start-ups mit grossem Potenzial ins eigene Land holen. 

Die Schweiz ist diese internationale Entwicklung bisher nicht mitgegangen. Zwar können dank der Personenfreizügigkeit Start-ups aus dem EU-/EFTA-Raum problemlos hier tätig werden. Die Hürden für Personen aus Drittstaaten sind hingegen hoch. Die Kontingentierung der Arbeitsbewilligungen für Personen aus diesen Ländern verhindert den Zugang von innovativen Personen und hoch qualifizierten Experten, die in der Schweiz Start-ups gründen und ausbauen wollen. Im Wettbewerb um die besten Talente sind Einfachheit und Geschwindigkeit des Verfahrens zentral. Die Schweiz hinkt hier den internationalen Entwicklungen nach. Daher besteht akuter Handlungsbedarf.

Brachliegendes Potenzial nutzen

In der Schweiz gibt es immer mehr Start-up-Förderprogramme, sogenannte Acceleratoren, die Unternehmerteams aus dem Ausland anziehen. In diesen Programmen werden Start-ups eng betreut, erhalten Zugang zu Arbeitsinfrastruktur, profitieren vom bereitgestellten Netzwerk und werden zudem finanziell unterstützt. Nach erfolgreicher Absolvierung des Förderprogramms ist ein Verbleib in der Schweiz zwar erwünscht, faktisch aber sehr aufwendig und daher kaum möglich. Auch Studierende aus Drittstaaten an Schweizer Hochschulen bilden ein grosses brachliegendes Potenzial. Wie dieses Potenzial künftig genutzt werden könnte und welche Programme andere Länder bereits aufgesetzt haben, wird im neuen Dossierpolitik dargelegt.

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