WEF Com­pe­ti­tiven­ess Re­port: Ein­bus­sen bei Wett­be­werbs­fä­hig­keit er­stau­nen nicht

Die Ein­schät­zung von eco­no­mie­su­is­se zur Le­gis­la­tur­bi­lanz des ab­tre­ten­den Par­la­ments ist klar: Die Po­li­tik hat es in den letz­ten vier Jah­ren nicht ge­schafft, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schwei­zer Wirt­schaft zu ver­bes­sern. Dass dem so ist, wi­der­spie­gelt sich nun im neus­ten Ran­king des Welt­wirt­schafts­fo­rums zu den wett­be­werbs­fä­higs­ten Volks­wirt­schaf­ten der Welt. Laut die­sem hat die Schweiz im Ver­gleich zum Vor­jahr einen Rang ver­lo­ren und wird nur noch auf Platz fünf auf­ge­führt. Der Platz­ver­lust ist nun die sicht­ba­re Quit­tung für das Tre­ten an Ort der Schwei­zer Po­li­tik.

Die Be­ob­ach­tung des WEF deckt sich mit der von eco­no­mie­su­is­se vor­ge­nom­me­nen Le­gis­la­tur­bi­lanz. Dazu wurde ana­ly­siert, ob die na­tio­na­le Po­li­tik die Stand­ort­qua­li­tät der Schweiz in den letz­ten Jah­ren ver­bes­sert oder ver­schlech­tert hat. Mit­hil­fe eines Ras­ters wur­den die für die hie­si­ge Wirt­schaft rund 100 wich­tigs­ten Ge­schäf­te der Jahre 2015 bis 2019 er­fasst (siehe Ab­bil­dung unten).

Die Ein­bus­sen bei der Wett­be­werbs­fä­hig­keit sind eine Quit­tung für einen er­nüch­tern­den Leis­tungs­aus­weis der Po­li­tik.

Ins­ge­samt ist der Leis­tungs­aus­weis der Po­li­tik er­nüch­ternd: Sie hat in mehr Be­rei­chen zu einer Ver­schlech­te­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­kei­ten bei­ge­tra­gen, als dass sie in an­de­ren zu Ver­bes­se­run­gen bei­ge­steu­ert hat. Die Bi­lanz fällt damit ne­ga­tiv aus. Mehr­heit­lich wurde der Sta­tus quo ver­wal­tet. Zu­kunfts­pro­jek­te und drin­gen­de Re­for­men wur­den ent­we­der gar nicht erst an­ge­stos­sen, oder dann wur­den sie auf hal­bem Weg wie­der ver­senkt.

Das­sel­be Bild il­lus­trie­ren die Er­geb­nis­se des WEF-Ran­kings. Ihnen zu­fol­ge be­ein­flusst die Schwei­zer Po­li­tik die Mehr­heit der Be­ur­tei­lungs­ka­te­go­ri­en (so­ge­nann­te Säu­len) ne­ga­tiv, was sich ab­schlies­send auf die Ge­samt­wer­tung der hie­si­gen Wett­be­werbs­fä­hig­keit aus­wirkt.

Statt Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen zu be­frie­di­gen oder Em­pö­run­gen zu be­wirt­schaf­ten, muss das neue Par­la­ment eine gute Wirt­schafts­po­li­tik be­trei­ben.

Standortentwicklung Schweiz 2015-2019 inkl. Lesehilfe

 

Die wich­tigs­te Schluss­fol­ge­rung, die man dar­aus zie­hen kann, ist: Die Po­li­tik trägt für die Ver­schlech­te­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit un­se­res Lan­des einen gros­sen Teil der Ver­ant­wor­tung. In der kom­men­den Le­gis­la­tur muss diese Ten­denz ge­bro­chen und der schlei­chen­de Ab­stieg der Schweiz zwin­gend ver­hin­dert wer­den, wol­len wir auch in Zu­kunft eines der reichs­ten Län­der sein. Statt Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen zu be­frie­di­gen oder Em­pö­run­gen zu be­wirt­schaf­ten, muss das neue Par­la­ment dazu aber eine gute Wirt­schafts­po­li­tik be­trei­ben. Nur diese kann die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Lan­des ver­bes­sern.