Unternehmenssteuer­reform: Noch we­ni­ge Ver­bes­se­run­gen nötig

Nach­dem der Stän­de­rat die wich­tigs­te Steu­er­vor­la­ge der Schweiz – die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III (USR III) – im De­zem­ber be­ra­ten hat, ist jetzt der Na­tio­nal­rat am Zug. Die Vor­la­ge ist auf gutem Weg. Für eine op­ti­ma­le Re­form braucht es je­doch aus Sicht der Wirt­schaft noch we­ni­ge Ver­bes­se­run­gen und Er­gän­zun­gen. Ent­schei­dend ist der Zeit­plan: Um Rechts­si­cher­heit zu schaf­fen, muss die Vor­la­ge im Juni ab­ge­schlos­sen wer­den.

Der Stän­de­rat hat die USR III weit­ge­hend ent­lang der Vor­ga­ben des Bun­des­rats be­schlos­sen. Die tra­gen­den Pfei­ler der Re­form sind damit klar: Ab­schaf­fung der um­strit­te­nen kan­to­na­len Steu­er­re­gime, Ein­füh­rung einer Pa­tent­box, er­gän­zend die Mög­lich­keit, For­schung und Ent­wick­lung in den Kan­to­nen auch auf der Auf­wand­sei­te zu för­dern, steu­er­li­che Über­gangs­re­geln und Mass­nah­men für den fi­nan­zi­el­len Aus­gleich, na­ment­lich eine Er­hö­hung des An­teils, den die Kan­to­ne von der di­rek­ten Bun­des­steu­er ein­be­hal­ten kön­nen.

In den gros­sen Zügen ent­spricht die Vor­la­ge in die­ser Form den Vor­stel­lun­gen der Wirt­schaft. Um die Vor­la­ge zum Er­folg zu füh­ren – nur schon aus fi­nanz­po­li­ti­schen Grün­den kann sich die Schweiz etwas an­de­res gar nicht leis­ten –, braucht es je­doch noch we­ni­ge Ver­bes­se­run­gen und Er­gän­zun­gen. So plä­diert die Wirt­schaft nach wie vor dafür, dass beim Bund und fa­kul­ta­tiv in den Kan­to­nen eine zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er ein­ge­führt wird. Eine sol­che Mass­nah­me hat steu­er­sys­te­ma­tisch (stark ka­pi­ta­li­sier­te Un­ter­neh­men wer­den steu­er­lich nicht län­ger be­straft) und als Mit­tel, um die Schweiz für Kon­zern­fi­nan­zie­run­gen at­trak­tiv zu hal­ten, nur Vor­tei­le. Fi­nan­zi­ell geht die Rech­nung für den Bund und, wie der Bun­des­rat er­klärt, auch für die Kan­to­ne auf. Die Rech­nung geht ins­be­son­de­re dann auf, wenn die Kan­to­ne noch einen hö­he­ren fi­nan­zi­el­len Aus­gleich er­hal­ten, wie dies der Stän­de­rat be­reits be­schlos­sen hat (1,2 Mil­li­ar­den statt 1 Mil­li­ar­de Fran­ken). Im Ge­gen­zug zur Ein­füh­rung einer zins­be­rei­nig­ten Ge­winn­steu­er ist die Wirt­schaft be­reit, eine neue, um­fas­sen­de Ent­las­tungs­be­gren­zung, wie sie die Kan­to­ne für sämt­li­che neuen In­stru­men­te der USR III for­dern, mit­zu­tra­gen.

eco­no­mie­su­is­se nimmt an der An­hö­rung der Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Na­tio­nal­rats vom 18. Ja­nu­ar teil. Die schrift­li­che Ein­ga­be, in der sich eco­no­mie­su­is­se in­halt­lich zum Stand der Re­form äus­sert, fin­det sich un­ter­halb des Tex­tes in der Down­load-Box.

Neben den ver­blei­ben­den in­halt­li­chen As­pek­ten ist das Ti­ming wich­tig. Die Rechts­si­cher­heit des Steu­er­stand­orts Schweiz muss so rasch wie mög­lich wie­der­her­ge­stellt wer­den. Die par­la­men­ta­ri­schen Be­ra­tun­gen soll­ten des­halb rasch und in­ten­siv ge­führt und bis zur Som­mer­ses­si­on im Juni ab­ge­schlos­sen wer­den.