Schul­den­brem­se bei So­zi­al­ver­si­che­run­gen mehr­heits­fä­hig

​Er­geb­nis­se des Fi­nanz­mo­ni­tors 2012: Mit 63 Pro­zent be­für­wor­tet erst­mals eine Mehr­heit der Schwei­zer Stimm­be­rech­tig­ten die Ein­füh­rung einer Schul­den­brem­se bei den So­zi­al­ver­si­che­run­gen. Die Schul­den­brem­se auf Bun­des­ebe­ne hat sich be­währt; 83 Pro­zent wol­len sie bei­be­hal­ten. Neue Staats­aus­ga­ben wer­den wei­ter­hin klar ab­ge­lehnt. Auch Steu­er­er­hö­hun­gen fin­den keine Mehr­heit. Diese For­de­run­gen der Be­völ­ke­rung sol­len der Po­li­tik als Weg­wei­ser die­nen.

​In Zu­sam­men­ar­beit mit dem Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut gfs.​bern ver­öf­fent­licht eco­no­mie­su­is­se zum fünf­ten Mal die Er­geb­nis­se der jähr­li­chen Um­fra­ge zur Fi­nanz- und Steu­er­po­li­tik der Schweiz.

Schul­den­brem­se für die So­zi­al­ver­si­che­run­gen ein­füh­ren
Die Schul­den­brem­se ge­niesst in der Be­völ­ke­rung nach wie vor gros­se Un­ter­stüt­zung. 83 Pro­zent der Stimm­be­rech­tig­ten wol­len sie bei­be­hal­ten. Erst­mals be­jaht 2012 auch eine deut­li­che Mehr­heit der Be­frag­ten die Aus­deh­nung der Schul­den­brem­se auf die So­zi­al­ver­si­che­run­gen. Das ent­spricht einer lang­jäh­ri­gen For­de­rung von eco­no­mie­su­is­se. Der heu­ti­ge Schul­den­berg bei der IV zeigt, was pas­sie­ren kann, wenn ein Me­cha­nis­mus zur Ver­hin­de­rung einer fi­nan­zi­el­len Schief­la­ge fehlt. Die Wie­der­ho­lung eines sol­chen Fi­as­kos muss drin­gend ver­hin­dert wer­den. Des­halb braucht ins­be­son­de­re auch die AHV – die gröss­te und wich­tigs­te So­zi­al­ver­si­che­rung des Bun­des – eine Schul­den­brem­se.

Im Üb­ri­gen zeigt der neue Fi­nanz­mo­ni­tor, wie schon in den Jah­ren zuvor, eine wei­ter­hin brei­te Un­ter­stüt­zung der Be­völ­ke­rung für eine zu­rück­hal­ten­de Fi­nanz­po­li­tik. Steu­er­er­hö­hun­gen zur Fi­nan­zie­rung neuer Auf­ga­ben sind chan­cen­los. Hö­he­re Aus­ga­ben sind ein­zig im Bil­dungs­be­reich knapp mehr­heits­fä­hig. In allen an­de­ren Be­rei­chen wer­den Mehr­aus­ga­ben klar ab­ge­lehnt oder Ein­spa­run­gen ver­langt. «Die Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer sind im All­ge­mei­nen für eine re­strik­ti­ve Fi­nanz­po­li­tik. Diese lang­jäh­ri­ge Hal­tung hat sich 2012 wei­ter ak­zen­tu­iert. Die Aus­deh­nung der Schul­den­brem­se auf die So­zi­al­ver­si­che­run­gen ist mehr­heits­fä­hig ge­wor­den. Dem muss die Po­li­tik Rech­nung tra­gen», schliesst Urs Fur­rer, Mit­glied der Ge­schäfts­lei­tung von eco­no­mie­su­is­se.

Hand­lungs­be­darf im Par­la­ment
2013 wird der Bun­des­haus­halt vor­aus­sicht­lich erst­mals seit sie­ben Jah­ren wie­der ein De­fi­zit auf­wei­sen. In einer sol­chen Si­tua­ti­on spre­chen sich 84 Pro­zent der Be­frag­ten für Aus­ga­ben­kür­zun­gen aus. Damit ver­bun­den ist die Er­war­tung an das Bun­des­par­la­ment, über die nächs­ten Jahre das Aus­ga­ben­wachs­tum ins­ge­samt zu sen­ken und all­fäl­li­ge Mehr­aus­ga­ben an einem Ort durch Ein­spa­run­gen an einem an­de­ren Ort zu kom­pen­sie­ren.

Rück­fra­gen:
Urs Fur­rer, Mit­glied der Ge­schäfts­lei­tung, Te­le­fon: 044 421 35 35
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