Frau mit Maske steht an Bahnhof

Co­ro­na-Lo­cke­run­gen: Wie­der mehr Ei­gen­ver­ant­wor­tung!

Die Wirt­schafts­dach­ver­bän­de eco­no­mie­su­is­se und Schwei­ze­ri­scher Ar­beit­ge­ber­ver­band sowie zahl­rei­che Han­dels­kam­mern, Bran­chen­ver­bän­de und Un­ter­neh­men for­dern vom Bun­des­rat einen Pa­ra­dig­men­wech­sel: An­statt die Co­ro­na-Pan­de­mie mit har­ten und teil­wei­se will­kür­li­chen Ver­bo­ten zu be­kämp­fen, soll der Bun­des­rat seine Ent­schei­de künf­tig prin­zi­pi­en­ba­siert und ab­hän­gig von der Durch­imp­fung der Be­völ­ke­rung fäl­len. Je mehr Men­schen gegen das Virus immun sind, desto mehr wirt­schaft­li­che und per­sön­li­che Frei­hei­ten kön­nen und sol­len wie­der ge­währt wer­den. Eine zen­tra­le Rolle spielt die Ei­gen­ver­ant­wor­tung.

Bei der Be­kämp­fung der Co­ro­na-Pan­de­mie braucht es jetzt Ent­schei­dun­gen, die auf we­ni­gen, nach­voll­zieh­ba­ren Prin­zi­pi­en be­ru­hen und ver­mehrt auf Ei­gen­ver­ant­wor­tung set­zen. Die Dach­ver­bän­de eco­no­mie­su­is­se und Schwei­ze­ri­scher Ar­beit­ge­ber­ver­band sowie kan­to­na­le Han­dels­kam­mern und zahl­rei­che Bran­chen­ver­bän­de for­dern vom Bun­des­rat ein Vor­ge­hen in vier Pha­sen:

Phase 1: ab An­fang März

Die epi­de­mio­lo­gi­sche Lage hat sich in den ver­gan­ge­nen Wo­chen stark ver­bes­sert. Des­halb soll­ten be­reits per 1. März die ers­ten Lo­cke­run­gen in Kraft tre­ten. Kon­kret sind dort Lo­cke­run­gen vor­zu­neh­men, wo ein tie­fes An­ste­ckungs­ri­si­ko be­steht – also bei den meis­ten Tä­tig­kei­ten im Frei­en wie Eis­lau­fen, Ve­lo­fah­ren oder Wan­dern. Die Be­schrän­kung auf fünf Per­so­nen für Ver­samm­lun­gen im öf­fent­li­chen Raum ist zu lo­ckern oder ganz zu strei­chen. Auch Re­stau­rants soll­ten ihren Aus­sen­be­reich wie­der öff­nen dür­fen. Zudem soll­ten Tä­tig­kei­ten wie­der er­laubt wer­den, wo er­prob­te Schutz­kon­zep­te vor­lie­gen und wo durch­ge­hend Mas­ken ge­tra­gen wer­den. Ent­spre­chend sind die Läden für den nicht all­täg­li­chen Be­darf be­reits am 1. März 2021 wie­der zu öff­nen. Und schliess­lich ist die Home-Of­fice-Pflicht in eine Emp­feh­lung um­zu­wan­deln. Wich­tig bleibt, dass die Test­ka­pa­zi­tä­ten wei­ter hoch­ge­fah­ren wer­den. Eben­so muss ein funk­tio­nie­ren­des Con­tact Tra­c­ing je­der­zeit auf­recht­er­hal­ten blei­ben. 

Phase 2: Ri­si­ko­grup­pen sind ge­impft

So­bald die Ri­si­ko­grup­pen ge­impft sind, sind wei­te­re Öff­nungs­schrit­te vor­zu­neh­men: Re­stau­rants, Kinos oder Well­ness-Ein­rich­tun­gen sol­len mit ent­spre­chen­den Schutz­kon­zep­ten wie­der öff­nen dür­fen. Auch alle sport­li­chen Tä­tig­kei­ten und Ver­samm­lun­gen im Frei­en müs­sen wie­der un­ein­ge­schränkt mög­lich sein. Die Home-Of­fice-Emp­feh­lung muss wei­ter ge­lo­ckert wer­den, zum Bei­spiel mit einer Auf­tei­lung der Be­leg­schaft in Grup­pen. Schliess­lich soll auch der Prä­senz­un­ter­richt an Hoch­schu­len wie­der auf­ge­nom­men wer­den. In die­ser Phase kann und soll stär­ker auf die Selbst­ver­ant­wor­tung ge­setzt wer­den, denn die mög­li­cher­wei­se lang­fris­tig ne­ga­ti­ven Fol­gen einer Covid-Er­kran­kung sind brei­ten Tei­len der Be­völ­ke­rung be­kannt. So geht die Na­tio­nal COVID-19 Sci­ence Task Force davon aus, dass bei einer ra­schen Aus­brei­tung des Virus viele Men­schen ihre Ak­ti­vi­tä­ten auf­grund der hohen ge­sund­heit­li­chen Ri­si­ken selbst­stän­dig ein­schrän­ken. Wei­ter­hin muss in­ten­siv ge­tes­tet wer­den, damit asym­pto­ma­ti­sche Per­so­nen früh­zei­tig er­kannt wer­den. Selbst­ver­ant­wor­tung be­deu­tet auch, dass die Tests in Schu­len, Un­ter­neh­men oder so­zia­len In­sti­tu­tio­nen aus­ge­rollt wer­den und sich die Be­völ­ke­rung bei Ver­dacht wei­ter­hin rasch tes­ten lässt.

Phase 3: Impf­stof­fe sind für alle ver­füg­bar

Wenn jede Per­son, die es will, sich so­fort imp­fen las­sen kann, be­steht kaum mehr Ge­fahr einer Über­las­tung der Spi­tä­ler. Der Staat darf ge­impf­ten Men­schen keine Ein­schrän­kung ihrer wirt­schaft­li­chen und per­sön­li­chen Frei­hei­ten mehr auf­er­le­gen. Ent­spre­chend kön­nen An­läs­se aller Art ohne Schutz­kon­zep­te durch­ge­führt wer­den, wenn alle Be­su­cher und Be­trei­ber immun sind. Mes­sen, Kon­gres­se, Gross­ver­an­stal­tun­gen wie Eis­ho­ckey, Fuss­ball oder Rock­kon­zer­te, aber auch Bars, Dis­co­the­ken und Nacht­clubs sind unter die­sen Be­din­gun­gen zu­zu­las­sen.

Phase 4: Her­den­im­mu­ni­tät

So­bald eine Her­den­im­mu­ni­tät be­steht, wenn also 60 bis 80 Pro­zent der Be­völ­ke­rung ge­impft sind, müs­sen alle ver­blie­be­nen Re­strik­tio­nen auf­ge­ho­ben wer­den: Un­ter­neh­men müs­sen keine Schutz­kon­zep­te mehr um­set­zen und es müs­sen keine Mas­ken mehr ge­tra­gen wer­den. Es wird aber wei­ter­hin ge­tes­tet, um einen er­neu­ten Aus­bruch der Pan­de­mie früh­zei­tig in den Griff zu krie­gen. Eben­so müs­sen um­fas­sen­de Con­tact-Tra­c­ing-Ka­pa­zi­tä­ten rasch re­ak­ti­viert wer­den kön­nen und wirk­sa­me Impf­stof­fe müs­sen je­der­zeit ver­füg­bar sein. Der Bund muss nun eine klare Stra­te­gie haben, wie er bei wei­te­ren Wel­len, die trotz Impf­schutz durch Mu­ta­tio­nen ver­ur­sacht wer­den könn­ten, agie­ren wird.

Mehr per­sön­li­che Frei­hei­ten dank Impf­aus­weis

Schliess­lich muss der Bund mög­lichst rasch auch sein Kri­sen­ma­nage­ment ver­bes­sern. Be­ste­hen­de Kri­sen­or­ga­ni­sa­tio­nen wie das Mi­li­tär oder der Zi­vil­schutz müs­sen bei Be­darf un­ter­stüt­zen kön­nen – so­wohl bei den Mas­sen­tests wie auch bei der ra­schen Durch­imp­fung gros­ser Be­völ­ke­rungs­grup­pen.

Die Schweiz muss nun rasch einen si­che­ren Impf­aus­weis schaf­fen. Per­so­nen, die ge­impft sind, sol­len dies ein­deu­tig nach­wei­sen kön­nen. Dazu braucht es einen in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten, di­gi­ta­len und fäl­schungs­si­che­ren Impf­aus­weis.

 

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