Das Ent­las­tungs­pa­ket ist und bleibt wich­tig für die fi­nan­zi­el­le Sta­bi­li­tät

Das Wich­tigs­te in Kürze:

  • Wegen Son­der­ef­fek­ten sind die Fi­nanz­per­spek­ti­ven des Bun­des kurz­fris­tig leicht bes­ser.
  • Das Grund­pro­blem bleibt un­ver­än­dert: Trotz hoher Ein­nah­men plant der Bund, noch mehr aus­zu­ge­ben. Ein Ent­las­tungs­pa­ket soll die Lücke schlies­sen.
  • Die Kri­tik am Ent­las­tungs­pa­ket und an den Bun­des­fi­nan­zen ge­ne­rell ver­kennt, dass sta­bi­le Fi­nan­zen ge­ra­de im In­ter­es­se jener sind, die auf brei­te und si­che­re staat­li­che Leis­tun­gen set­zen.

Der Bun­des­rat hat die Rech­nung des Bun­des für das Jahr 2024 ver­ab­schie­det. Dank tem­po­rä­ren Son­der­ef­fek­ten konn­te das Rech­nungs­jahr bes­ser ab­ge­schlos­sen wer­den als er­war­tet. Das Er­geb­nis ist immer noch ne­ga­tiv, aber mit minus 80 Mil­lio­nen Fran­ken nur knapp. Dank spru­deln­der Ein­nah­men aus Han­dels­tä­tig­kei­ten sind auch die Aus­sich­ten für die­ses und nächs­tes Jahr etwas bes­ser.

Das sind gute Nach­rich­ten, würde man mei­nen! Doch die Linke tut, was sie re­gel­mäs­sig tut, wenn es um die Bun­de­fi­nan­zen geht: sie kri­ti­siert. Nicht nur wer­den die Pro­gno­sen in Frage ge­stellt (weil die bür­ger­li­che Fi­nanz­po­li­tik so­wie­so immer schwarz­malt), son­dern ge­ra­de die ge­sam­ten Be­mü­hun­gen, den aus dem Ruder lau­fen­den Fi­nanz­haus­halt des Bun­des wie­der ins Gleich­ge­wicht zu brin­gen. Dabei ist die Sach­la­ge son­nen­klar: Die ge­plan­ten Aus­ga­ben des Bun­des in den nächs­ten Jah­ren und ins­be­son­de­re ab 2027 sind zu hoch, und selbst bes­tens spru­deln­de Ein­nah­men hel­fen nicht, die Lücke zu fül­len. Die Grün­de für die Lücke sind dabei eben­so klar: sie lie­gen beim star­ken Wachs­tum der Aus­ga­ben in den Be­rei­chen AHV und Armee.

Der Bun­des­rat will das Pro­blem mit einem Ent­las­tungs­pa­ket lösen. Das Paket be­fin­det sich der­zeit in der Ver­nehm­las­sung. Es er­laubt, mit ge­ziel­ten Mass­nah­men, die aber auf vie­len Schul­tern ver­teilt und des­halb trag­bar sind, die Aus­ga­ben auf das (hohe) Ein­nah­men­ni­veau zu­rück­zu­brin­gen und mit einem sta­bi­len Haus­halt wei­ter­zu­wach­sen. Auch lin­ken Fi­nanz­po­li­ti­kern und Fi­nanz­po­li­ti­ke­rin­nen müss­te klar sein, dass fi­nan­zi­ell sta­bi­le Ver­hält­nis­se immer bes­ser sind, weil sie sta­bi­le und damit si­che­re Leis­tun­gen er­mög­li­chen und ein Hüst und Hott ohne Pla­nungs­si­cher­heit ver­hin­dern.

Die Not­wen­dig­keit des Ent­las­tungs­pa­kets bei Fehl­be­trä­gen von über 2 Mil­li­ar­den Fran­ken in Ab­re­de zu stel­len, heisst, den Leu­ten Sand in die Augen zu streu­en und schlim­mer noch; mit der fi­nan­zi­el­len Sta­bi­li­tät zu spie­len, ob­wohl diese ge­ra­de dort, wo vorab staat­li­che Leis­tun­gen als Pro­gramm ver­kauft wer­den, un­ab­ding­bar ist. Wenn das Ent­las­tungs­pa­ket laut­hals als «po­li­tisch mo­ti­vier­tes Ab­bau­pa­ket» ver­schrien wird, fragt es sich, ob nicht viel eher die Kri­tik daran po­li­tisch mo­ti­viert ist.